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B u c h XV. Kap. 1. §. 49.
von Clusiiis, in der vierten Auflage. Hieran schliessen sich Buch
X [ — X i n , enthaltend die Uebersetzung einiger kleinerer Schriften
desselben Monardus: de lapide Bezoor et herba Scorzonera, de
Ferro, de Nive, denen noch beigefügt ist ein libellus de Kosa,
eine dissertatiuncula de Citriis, beide von Monardus, und eine
Appendix altera ad rariorum plantarum historiam von Clusius '
selbst. Hierauf unter besonderm Titel die von Clusius aus dem !
Französischen übersetzten Observationes des Petrus Bellonius
(richtiger Belon) in drei Büchern, wiederum mit Erläuterungen des
schon erwähnten anonymen Orientalisten, und endlich die Abhandlung
des selbenVer fassers de neglecta plantarum cultura atque
earum cognitione, gleichfalls von Clusius aus dem Französischen
übersetzt. Diese zwei Folianten, die Eariorum plantarum historia
und die Exoticorum libri, enthalten zusammen alles, was Clusius
über Botanik veröfFentlicht hat. Aber zwei Jahr nach seinem
Tode erschienen noch aus seinem Nachlass:
Car. Clusii Atrebatis curae posteriores, seu plurimarum non
ante cognitarum aut descriptarum stirpium peregrinorumque
aliquot animalium novae descriptiones etc. In officiiia Plantiniana
Raphelengii, 1611, in 4.
Enthält einzelne Nachträge zu den verschiedenen vorgenannten
Büchern, und als Anhang die biographischen Nachrichten, welche
ich benutzte.
Drei Werke mässigen Umfangs sind es also, auf denen, abgesehen
von ihrer öfern neuen Ueberarbeitung und vielfachen Uebersetzungen
fremder Werke, des Clusius Ruhm beruht: aber wenige
Botaniker haben mit so Wenigem so viel geleistet wie er.
§. 49.
M a t t h i a s Lobelius und P e t e r Pena.
Des Dodonäus und Clusius Freund und Landsmann war
M a t t h i a s Lobelius, eigentlich de l'Obel. Sein Leben haben
seine beiden Landsleute und Zeitgenossen Valerius Andreas
(Bibliotheca Belgica) und F ranc i s cus Swert (Athenae Belgicae)
B u c h XV. Kap. 1. §. 49,
kurz und oberflächlich beschrieben. Neuere beschränkten sich meist
auf eine Wiederholung ihrer Nachrichten, ausgenommen P ul teney 0
der sie hin und wieder berichtigte und vervollständigte.
Geboren ward Lobelius 1538 zu Lille im französischen Flandern.
Wo er seine frühere Bildung empfing, ist unbekannt; wie
ungenügend sie gewesen, verräth die Schwerfälligkeit und Incorrectheit
seines lateinischen Stils. Die Medicin studirte er unter Rondeletius
zu Montpellier, also jedenfalls vor 1566, dem Todesjahr
des Ronde l e t ius , und wenn ihm die Vorliebe für die Botanik
wie dem Clusius erst durch diesen Lehrer eingeimpft ward, schon
seit 1554; denn ihrer rühmt er sich selbst, nicht, wie in der deutschen
Uebersetzung des Pulteney steht, seit seinem sechzigsten, sondern
sechzehnten Lebensjahre 2). Indem er von Montpellier aus verschiedene
Eeisen durch das südliche Frankreich machte, lernte er
zuNarbonne den P e t e r Pena, den Mitarbeiter an seinem ersten
botanischen Werk, den Adversar ien, kennen. Nach beendigten
Studien durchreiste er noch Oberitalien die Schweiz Deutschland
und vermuthlich auch England, wie Pulteney sehr richtig bemerkt,
wiewohl seine niederländischen Biographen nichts davon wissen,
und Hess sich dann als praktischer Arzt erst zu Antwerpen, dann
zu Delft nieder. Darauf, wir erfahren wieder nicht wann, ward er
Leibarzt des Prinzen Statthalter Wilhelm von Oranien, nach dessen
Ermordung, also nach dem Jahre 1584, er noch eine Zeit lang im
Dienst der Generalstaaten blieb, und dann für immer nach England
übersiedelte. Dass er sich jedoch schon früher in England
aufgehalten, folgert Pulteney aus dem Umstände, dass die erste
Ausgabe seiner Adversarien von 1570, und versehen mit einer
Dedication an die Königin Elisabeth von England, in London
erschien. Ich füge einen noch strengern Beweis hinzu: in einer
1) Richard Pulteney's Geschichte der Botanik bis auf die neuern Zeiten,
'mit besonderer Rüchsicht auf England. Aus dem Englischen mit Anmerkungen von
K. G. Kühn. Leipzig, 2 Bände, 1798, Darin i, Seite 72 ff.
2) „A juvenilis aetatis annis Iß me voluptas et desiderium cognitionis plantarum
maleriaegue medicae coepit." Math, de l'Obel stirpium iüustratio7ies. Curante
Guil, How,, pag. 22.
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