H r
, a®
y I J •
.fijÉ
i,
I
T Ih
l;
= üi
' t:
M3
! Há
^ i
ri!
' • 3
i. 2 im
r
33G B u c h XV. Kap. 1. §. 46.
war nach F r e h e r i ) , der einige Nachrichten über ihn aus marburger
Acten lieferte, von Geburt ein Westfale, gab eine Zeit lano-
Schulunterricht, ward dann Professor der Medicin zu Marburg
und starb 1552 als praktischer Arzt zu Kassel. Sein mit 284
egenolphschen Bildern, deren grössere Zahl schon zu den beiden
frühern Werken gedient hatte, verziertes Werk führt den Titel
B o t a n i c o n etc. und erschien 1540 in fol. Es ist eine längst veraltete
Compilation ohne Kritik noch eigene Zuthat.
Kurz darauf unternahm Egenolph, stets bedacht seine Bilder
zu vermehren und die alten aufs Neue zu verkaufen, sogar einen
mit Bildern geschmückten Abdruck des l a t e ini s che n Dioskor
i d e s von Kuel l ius, und bediente sich dazu der Hülfe des in
Strassburg geborenen, in Mainz lebenden Arztes Wa l t e r Hermann
Kyff, der die Abbildungen unter die Kapitel des Dioskondes
vertheilte, und einige Noten hinzufügte. Auch einige Scholien
zum Dioskorides von dem berühmten Philologen und Theologen
J o h a n n e s Lonicerus Professor in Marburg verband Egenotph
mit derselben Ausgabe. So erschien sie 1543 in fol. Ich kenne
sie nicht, und in der folgenden, die ich besitze, fehlen die Scholien.
Sie sollen aber unbedeutend sein. Noch unbedeutender sind jedenfalls
ßyffs Zuthaten. An Bildern zählt Trew 595. Das Werk
fand eben so viel Beifall beim grossen Publicum, wie Missbilligunobei
den Gelehrten. Mit gerechtem Unwillen hatte sich vor Allen
F u c h s schon 1542 in der Vorrede zu seiner Historia stirpium
über die krassen Irrthümer in Egenolphs Kräuterbüchern ausgesprochen.
Dieser antwortete 1544 in einer heftigen Streitschrift,
worauf Fuchs noch in demselben Jahre (die Zahl 1536 bei Merklin
im Lindenius renovatus ist ein offenbarer Irrthum) ebenso heftig,
aber mit Thatsachen erwiederte. Gleichwohl konnte Egenolph
schon 1549 eine neue Ausgabe seines Dioskorides veranstalten.
Des Lonicerus Scholien bheben weg, dngegen kam einiges von
E u r i c i u s und Valer ius Cordus, so wie von Gesner hinzu,
1) Pauli Fr eheri theatrum virormn eruditione clarorum. Normherqae W88
in fol, pag, 12;iS,
B u c h XV. Kap. 1. §. 4G. 337
wovon ich bei diesen gesprochen habe. Ryff verwandelte seinen
Namen in l i ivius, sonst ist, wie Trew versichert, im Text keine
Veränderung gemacht, aber die Zahl der Abbildungen bis 78G
vermehrt!
Von nun an wusste Egenolph einen bessern Gehülfen für seine
literarischen Unternehmungen zu gewinnen, Ada m Lonicerus^),
der Sohn des schon erwähnten J o h a n n e s Lonicerus , war 1528
zu Marburg geboren, und zeichnete sich so aus, dass er schon im
dreizehnten Jahr Baccalaureus, im sechzehnten Magister der freien
Künste ward. Einige Jahr lang unterrichtete er darauf erst zu
Frankfurt, dann zu Friedberg in der Wetterau, in den alten Sprachen,
und kehrte dann nach Marburg zurück, wo er sich nun vorzüglich
der Medicin gewidmet zu haben scheint. Denn 1551 begab er
sich nach Mainz, um unter Anleitung eines alten Doctors der
Medicin seine theoretischen Kenntnisse praktisch anwenden zu
lernen. Zwei Jahr später abermals nach Marburg zurückgerufen,
ward ihm der mathematische Lehrstuhl daselbst eingeräumt, den
er einnahm, ohne deshalb die Medicin aufzugeben; ja er erwarb
sich während der Zeit, wie es scheint 1553, den Doctorhut der
Medicin, und verheirathete sich an demselben Tage mit Egenolphs
Tochter. Bald darauf ward er zu einer medicinischen Professur
nach Mainz berufen, und befand sich auf der Keise dahin grade
bei seinem Schwiegervater zu Frankfurt, als plötzlich der dortige
Stadtarzt starb. Lonicerus ward zu seinem Nachfolger erwählt,
und blieb nun bis zu seinem Tode im Jahr 1586 zu Frankfurt in
genauer Verbindung mit Egenolph und seinen Schwägern, welche
nach des Schwiegervaters Tode dessen Geschäft unter der Firma
Egenolphs Erben noch lange fortsetzten.
A d a m i Lonicer i natural i s h i s tor iae opus novum etc.
erschien zuerst 1551, der zweite Theil 1555 in fol.; sei n Kreuterb
u c h , neu zuger icht u. s. w. nach Trew zuerst 1557 in foi.;
das lateinische Werk 15G5 unverändert noch einmal, das
,1
1) Das Folgende wieder nach Fr eher a. a. 0.
i^ex Maniiscriptis MarbiircjensibiisJ'^
M e y e r , Gesch» Botanik. IV.
Seile 1285^ geschöpft
22
f 1\
^ II
•—p ' ".'•••nisw
, L.