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20 B u c h Xir. Kap. 1. §. 2.
Echard so unerbittlich zerstört. Der Platz führt seinen Namen
von einem alten Lehne gleiches Namens, und ward willkürlich
auf unsern Albert umgedeutet.
Am 6ten Januar 1249 feierte der durch päbstlichen Einfluss
zum Gegenkaiser gegen Friedrich II. erwählte, und bereits als
deutscher König gekrönte Gral Wilhelm von Holland das Fest
seiner Schutzheiligen, der heiligen drei Könige, zu Köln. Albert
soll einen Besuch von ihm erhalten, und ihn darauf bis Utrecht
zur Gründung eines neuen Dominikanerklosters begleitet haben;
so erzählt J o h a n n e s de B e k a ^ , ein Chronist des XIV^ Jahrhunderts,
in seiner Geschichte der Bischöfe von Utrecht und Grafen
von Holland; man hat daher keinen Grund an der Richtigkeit
dieser Angaben zu zweifeln; wenn er nur nicht noch mehr erzählte!
Albert, gross als Magiker, grösser als Philosoph, am grössten als
Theolog, hätte dem Könige ein grosses und prächtiges Gastmal
gegeben, und zwar mitten im Winter bei starkem Frost, in einem
Garten beim Kloster. Indem sich der König niedergelassen, wäre
plötzlich Sommerwärme eingetreten, der Rasen grün geworden,
die Bäume hätten sich belaubt, mit Blüthen und Früchten geschmückt,
und Vögel in ihren Zweigen gesungen; unbekannte
Jünglinge von ausnehmender Schönheit hätten die Speisen gereicht
u. s. w.; so wie sich aber der König erhoben, wäre alles verschwunden,
und der strenge Winter wieder eingetreten. Das ist eine der
Hauptfabeln aus Alberts Leben, worüber man mehr geschrieben gezankt
gewitzelt oder gar ernsthaft zu Gericht gesessen hat, als über
alles, was er wirklich geleistet. Selbst ernsthafte Männer unter den
Neuern wollen die Thatsache festhalten; Brucker zum Beispiel macht
aus dem offenen Garten ein Treibhaus, und meint damit alles erklärt
zu haben; Jourdain nennt die Sache ein Factum, welches,
noch in unsern Tagen aussergewöhnlich, damals als Zauberei erscheinen
musste, obschon dasselbe weniger für des Gelehrten Künste
der Magie, als für seine Kenntnisse in der Physik Zeugniss gebe,
I) Jo. de Beka chronicon episcoporum Ultrajecterisium et comitum Hollandiae.
Frankerae 1612 in 4., et 16-13 infoL Und daraus übergegangen in Trithemii
chronicon Sponheimense (opp. II, pag. 281), wo es aber beim Jahr 1254 erzählt wird,
B u c h XIL Kap. 1. §. 2, 21
Zum Glück war Jourdain selbst kein Naturforscher, und hatte die
Beschreibung des Zauberfestes im Original vermuthlich nicht gelesen
sonst wäre dies Urtheil schwer zu begreifen. Auch Bruckers
Deutung finde ich durch Alberts siebtes Buch de vegetabilibus,
welches^'von der Pflanzencultur handelt, nicht im geringsten unterstützt;
von Glashäusern steht nichts darin. Aber an einem andern
Ort (lib. IV, tractat. iV, cap. 3) sagt Albert, wenn man Pflanzen,
z B eine Rosenknospe zeitig unterbinde, und sie im Herbst wieder
löse, so blühe sie bei klaren Herbsttagen auf. Nach Hermes
solle sie sogar, auf dieselbe Weise behandelt und überdies mit
Menschenblut begossen, bei gelindem Feuer mitten im Winter
aufblühen. Er selbst habe dieses nicht versucht, aber jenes bestätio
e die Erfahrung. Dasselbe wiederholt er, ohne des Menschenbluts°
zu gedenken, nochmals bei der Beschreibung der Gartenrose
(hb. VI, tract. I, cap. 32 de vegetabilibus). Liegt darin vielleicht
der Keim der ganzen Erfindung? Thomas de Cantiprato, der
in seinem Bonum universale de apibus so viel von Teufelskünsten
spricht, und so manches von seinem verehrten Lehrer Albert zu
erzählen hat, weiss noch nichts davon; eben so wenig die ältern
Chronisten. Petrus de Prussia widmet viele Kapitel seiner Biographie
theils den Wundern, welche man Alberten angedichtet,
theils denen, die er wirklich verrichtet habe; dies Wunder kennt
er nicht. Niemand kennt es bis auf Johannes de Beka, und so
wollen wir es ihm allein überlassen.
Im Jahr 1254 erwählte ein zu Worms gehaltenes Provincialkapitel
unsern Albert zum Provincial der Provinz Teutonia,
welche Oesterreich, Baiern, Schaben, Elsas, die Rhein- und Moselgegend
bis nach Brabant , ferner ganz Sachsen, Meissen, Thüringen,
Westphalen, Holland und Holstein umfasste, und sich nördlich bis
Lübek erstrekte. Es war nun seine Pflicht, die Klöster seiner Provinz
von Zeit zu Zeit persönlich zu visitiren; und den ganzen Sprengel
durchwanderte der junge Provincial, obgleich an Jahren kein Jünghng
mehr (er zählte bei seiner Erwählung schon 61 Jahr), sein
Brod an den Thüren bettelnd, zu Fuss. Denn es gehörte zu den
Ordensregeln, dass die Dominicaner auf ihren Reisen weder Geld