í
I '
>
'.i
¡ ^
i!. : ;
! J
I
i .
; !',
r!
: .i
364 B u c h XV. K a p . 1, §. 49.
fast von der Hohe der Blätter, darunter sehr wenige kleinere aus
den Adversarien. Das bessre Papier hat auch einen bessern Abdruck
der Formen gestattet. Aber die meisten dei- neu hinzugekommenen
Abbildungen sind von Clusius entlehnt.
In demselben Jahre erschien auch bei demselben Drucker ein
Werk, welches unter des Lobelius Namen citirt zu werden pflecrt,
obgleich er selbst keinen Theil daran hat, und sein Name nur In
der Vorrede, nicht auf dem Titel vorkommt:
Plantarum seu stirpium i c one s . Antverpiae, ex officina Christophori
Plautini, 1581, in Querquart. Später bloss mit
einem neuen Titel und neuen Registern versehen:
Jcones stirpium seu plantarum fam exoticarum quam indigenarum.
Ibidem apud eundem 1591.
Beide Ausgaben sind blosser Abdruck derselben Holzschnitte,
welche das Kruydtboeck enthält, ohne Text, doch mit dem Namen
der Pflanzen und einer Nachweisung, wo die Beschreibung bei
Lobelius zu finden ist. An sich hat es daher wenig Werth, ist
aber dadurch, dass L i n n é es in seinen Species plantarum durchgängig
citirt, bedeutender geworden als des Lobelius eigne Werke.
Endlich erschien noch lange nach des Verfassers Tode
Ma t t h i a e de T O b e l M. D. Botanographi Regii eximii s t i r -
p i um i l l u s t r a t i o n e s Plurimas elaborantes inauditas plantas,
subreptitiis J o h . P a r k i n s o n i rapsodiis (ex codice MS .
insalutato) sparsim gravatae. E j u s dem adjecta sunt ad calcem
Theatri botanici ^/m^^ryy^mTO, Accurante Gu i l . How,An g l o .
Londini 1655, in 4
Unter dem Titel illustrationes wollte Lobelius mit Unterstützung
des L o r d Z o u c h ein umfassendes prachtvoll ausgestattetes botanisches
Werk herausgeben, dessen Bearbeitung des Verfassers
Tod unterbrach. Ein Bruchstück der Handschrift, welche P a r -
k i n s o n , ohne des Lobelius zu erwähnen, bereits benutzt hafte,
machte How unter obigem Titel bekannt. Es ist ein schwacher
Band von 170 gezählten und 41 ungezählten Seiten ohne Abbildungen.
Es enthält in der That mehrere bis dahin unbekannte
Pflanzen, vornehmlich aus England, einige auch aus Dänemark,
B u c h XV. K a p . 1. 49. 365
doch nach des Verfassers Weise so ungenügend beschrieben, dass
es schwer hält sie zu enträthseln.
In der Vorrede, die wie das ganze Buch von einer mit dem
Alter gesteigerten Verbitterung zeugt, kritisirt der Verfasser die
von seinen Vorgängern befolgten Anordnungen der Pflanzen,
unterandern auch die nach dem Vorkommen und dem Vaterlande.
Dabei spricht er die für jenes Zeitalter merkwürdigen Worte aus:
„Quaedam in montibus pariter et convallibus, ut Eryngium, Calamintha,
Polium, et alia quamplurima ; et q u o d i m p r i m i s o bs
e r v a t u d i g n um, q u a e j u g i s mo n t i um c a l i d a r um r e g i o -
num p r o v e n i u n t , e a d em in p l a n i s , s y l v i s , s y l v o s i s et
d e p r e s s i s r e g i o n um s e p t e n t r i o n a l i um e x e u n t . " Das ist
die erste Beobachtung der Art, die ich kenne. Wie oft musste
sie wiederholt werden, bis endlich erst in unsern Tagen d e r
in i h r s c h l umme r n d e K e i m e i n e r G e o g r a p h i e d e r
P f l a n z e n zur Entwickelung kam!
Das Wichtigste in allen Werken unsres Schriftstellers ist aber
die A n o r d n u n g d e r P f l a n z e n . Und er weiss das; sie ist es,
womit er, überhaupt zum Selbstlob und zur Herabsetzung Anderer
geneigt, sich am meisten und häufigsten brüstet. Und obgleich
dieselbe Anordnung wie in seinen spätem Werken schon in den
Adversarien herrscht, so haben wir doch nicht den entferntesten
Grund zu glauben, dass sie nicht ganz seine eigne Erfindung sei^
Sein ausgesprochener Grundsatz ist, v on d e n e i n f a c h e m u n d
mi n d e r a u s g e b i l d e t e n z u d e n h ö h e r e n twi c k e l t e n P f l a n z e n
f o r t z u s c h r e i t e n . In der iVnwendung dieses Grundsatzes verlässt
er sich indess noch ganz auf sein Gefühl. Bei den ersten Schritten,
die er that, leitete es ihn auch ziemlich richtig, indem er mit den
Gräsern begann, und ihnen die bei weitem grossere Zahl der
übrigen Monokotylen anschloss. Ganz gelang ihm indess nicht
einmal die Absonderung dieser so natürlichen Pflanzenklasse; die
Gattungen Paris, Alisma, Sagittaria, Verathrum, Cypripedium nebst
einigen andern Orchideen, Aloe, Stratiotes, Hydrocotyle, Arum,
Calla, Tamus , Polygonatum, liuscus und Asparagus stehen gar
zerstreut mitten unter den Dikotylen, und andrerseits steht z. B,
m
^ Í
Ì
I '
=
£
Ii
Z
Í ^