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398 B u c h XV. Kap. 3. §. 56.
P o n s 1600, Caspar Bau hin 1601, seine Fehler in besondern
Schriften zu berichtigen der Mühe werth hielten. Es war zu seiner
Zeit die vollständigste Sammlung aller Pflanzen. Nach Trew's
Zählung enthält es 2751 Abbildungen und eben so viel Beschreibungen
(Du Petit Thouars zählt nur 2731, Haller gar nur 2686;
aber Trew ist der zuverlässigste unter ihnen). Dass bei weitem
die meisten derselben Copien sind, gereicht einem Sammelwerk
nicht zum Vorwurf. Mehrere Pflanzen kommen bald an verschiedenen
Stellen, bald unmittelbar auf einander folgend, in zwei bis
drei Abbildungen vor (Treviranus sagt gegen 400), manche aus
Versehen, andre absichtlich, zur Vergleichung der Abbildungen
unter einander. Manche Figuren stehen nicht am rechten Ort.
Doch dieselben Fehler theilen mit ihm fast alle Werke der Art,
und die meisten Versehen haben Pons und Caspar Bauhin in ihren
Büchern berichtigt. Alle Figuren sind auf das gleicke Format von
etwa 4| Zoll Höhe reducirt, wodurch manche verloren haben. Auch
in Zeichnung und Schnitt stehen viele hinter ihren Vorbildern zurück,
doch wenige so sehr, dass sie sich nicht erkennen Hessen.
Besonders bemerkt zu werden verdient noch die Anordnung in
achtzehn Bücher, wegen der vielfachen Eintheilungsgründe, die
dabei durch einander wirken. Denn das ist ein Grundfehler aller
Pflanzenverordnungen jener Zeit, und nirgends tritt derselbe in
dem Grade hervor wie hier.
Liber I. De arboribus sponte in sylvis nascentibus.
n . De fructicibus in dumetis et frutetis sponte nascentibus.
HI De arboribus, quae in viridariis et pomariis coluntur.
I V De segetibus et leguminibus, ac quae cum iis in agris
nascuntur.
V. De oleribus et herbis in hortis nascentibus.
VI. De plantis umbelliferis.
VII. De plantis flore placentibus.
VIII. De plantis odoratis.
I X . De plantis in palustribus provenientibus.
X . De plantis in asperis, saxosis, sabulosis et apricis
nascentibus.
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B u c h XV. Kap. 4. §. 57. 399
Liber XI. De plantis in umbrosis, udis, uliginosis et pinguibus
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locis provenientibus.
XU. De plantis ad mare et in ipso mari nascentibus,
X I I I . De plantis aliis innixis scandentibus.
XIV. De carduis et aliis spinosis aculeatisque plantis.
XV. De plantis bulbosis, carnosis radicibus et geniculatis.
XVI. De plantis catharticis.
X V I I . De plantis venenatis.
X V I I I . De plantis peregrinis.
Mail sieht, wie der Gestalt der Pflanzen allmälig auch einiges
Recht wiederfährt; doch nur in der sechsten und vierzehnten Klasse
kommt sie zu entschiedner Geltung, und nicht einmal diese Klassen
wusste man völlig rein zu erhalten. Mitten unter den Doldenpflanzen
steht unterandern Achillea und manches andere, mitten
unter den Disteln Astragalus Tragacantha, Poterium spinösem u.
s. w. Man empfand wohl das Bedürfniss einer systematischen
Eintheilung der Pflanzen, man verrieth zuweilen eine dunkle Ahnung
des dabei einzuschlagenden Verfahrens; zum Bewusstsein, zur
Ausführung kam sie erst bei Cesalpini.
Dadurch dass die in diesem Werke zuerst beschriebenen
Pflanzen fast ohne Ausnahme Spanien und dem südlichen Frankreich
angehören, bekommt es, wie fast alle grössern Werke derselben
Periode, doch auch den Charakter einer Specialflora.
Viertes Kapitel.
N a t u r w i s s e n s c h a f t l i c l i e Reiseberichte aus d^er
Z e i t der deutsclien Väter der Pflanzenkunde.
§. 57.
Aus Afrika.
Nicht mit den grossen Seefahrten, mit der Entdeckung Amerika's,
der UmschiiFung des Vorgebirgs der guten Hoffnung, den
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