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88 Buch XIL Kap. 2. §. 8.
Bartholomäus selbst theilt sein Werk nur in 19 Bücher folgenden
Inhalts: L de Deo et nominlbus divini-e, II. de proprietatibus
angeloruni, III. de proprletatibus anirnae rationalis, IV. de
proprietatibus substantiae corporeae, V. de hominis corpore et
singulis ejus partibus, de quibus sacra scriptura facit mentionem,
VI. de aetatibus, VII. de infirmitatibus et venenis, Vllt. de mundo
et corporibus coelestibus, IX. de tempore et partibus temporis,
X. de materia et forma et earum proprietatibus et elementis,
XI. de aere et passionibus ejus, XIL de avibus in generali et
speciali, XIII. de aquis et ejus dififerentiis et ornatu, sei. piscibus,
XIV. de terra et ejus partibus, XV. de provinciis, XVI. de lapidlbus
et metallis, XVIL de herbis et plantis, XVIII. de
animalibus, XIX. de accidentibus, sei. de coloribus saporibus etc.
So nach der Vorrede; im Werke selbst sind die Ueberschriften
einiger Bücher, vielleicht nur durch die Abschreiber, etwas verändert.
So heisst z. B. das letzte Buch: de coloribus odoribus
saporibus et liquoribus, und daran schliesst sich dann dem Titel
nach das Buch X X der von Fabricius notirten Ausgabe: de rerum
accidentibus (numeris mensuris ponderibus et sonis, — diese Worte
scheinen ein Zusatz von Fabricius).
Compilirt, nicht selbst verfasst haben will Bartholomäus bescheidener
Weise dies Werk zum Verständniss der allegorischen
und mystischen Ausdrücke der heiligen Schrift. Denn weil sich
das Uebersinnliche nur sinnlich andeuten lasse, so müsse man die
sinnlichen Dinge kennen, um das Uebersinnliche zu verstehen.
Vorzugsweise, doch keineswegs ausschliesslich handelt er daher
von allen in der Bibel vorkommenden Naturgegenständen, und
zwar mehr als Grammatiker denn als Naturforscher. Voran geht
in der Regel die Etymologie des Namens der Dinge nach Isidor
u s , seltener nach Huguitio Pisanus oder Papias, noch
seltener nach seiner eigenen Meinung. Leidet der Genitiv oder
das Genus des Namens den mindesten Zweifel, so wird beides ausdrücklich
angegeben; schwankt die Orthographie, so wird auch
darüber gesprochen; oft wird sogar die Aussprache, die Quantität
der Penultima, durch beigebrachte Verse älterer oder jüngerer
B u c h XIL Kap. 2. §.8.
Dichter festgesteHt. Unverkennbar ist auch bei aller Barbarei der
Sprache das Streben nach einer gewissen Eleganz, der jedoch die
kurzen Zwischenredcn zwischen den excerpirten Stellen wenig Raum
gestatten.
Dieser grammatischen Richtung entspricht auch, wie bei Varrò,
das Streben nach Präcision des Ausdrucks natürlicher Formen und
Verhältnisse, nach Bildung einer naturwissenschaftlichen
T e r m i n o l o i i i e , die bei Albert dem Grossen noch etwas schwankender
war, und von den Nachfolgern unseres Bartholomäus lange
Zeit hindurch gänzlich vernachlässigt ward. Aus 107 Kapiteln besteht
das siebzehnt e Buch, das allein uns angeht, geordnet
nach den Anfangsbuchstaben der Ueberschriften, sonst ohne bestimmte
Folge. Davon handeln 144 Kapitel von eben so viel bcsondern
Pflanzen, die 53 übrigen theils von PHanzenproducten,
wie Mehl, Oel, Pech, Wein, Heu, Hede, Bauholz, Tischen'u. dgl.,
grösserentheils aber botanisch raorphologen und einigen physiologen
Gegenständen, wie das Kapitel de arbore, von der Natur
der Pflanze überhaupt, das folgende de a rbor e aromatico, von
den verschiedenen Organen verschiedener Pflanzen, welche aromatische
Stoffe liefern. Dahin gehören auch die Kapitel de flagellis,
d e f ructu, de germine, de grano, de legumine, de prop
a g i n e , de radice, de spina, de siliqua, de thyrso und
mehrere andere. Einige beschäftigen sich mit noch weitern Begriffen,
wie de gramine, de olere, de saltu, de v i rgul t o u.s.w.
Des Verfassers Gelehrsamkeit erstreckt sich sehr weit. Ein
dem Werke vorgedrucktes bei weitem nicht vollständiges Verzeichniss
der darin citirten Schriftsteller enthält über hundert Namen.
Im siebzehnten Buche allein kommen folgende Citate vor:
Alanus(delnsulistl202)cap.85. Alexander Nequam, ein ncue-
A l b e r t u s öfter, zuweilen mit An- rer Dichter.
gäbe des Buchs de vegetabi- Al f redus, öfter Alvredus.
libus. Kommt sehr oft vor, und be-
Albu., eine häufige Abkürzung, zieht sich unverkennbar auf den
die sowohl Albertus wie Alvre- Uebersetzer des Pseudo-Aristodus
bedeuten kann. teles de vegetabilibus Alfredus
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