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190 Buch XÌIL Kap. 5. §. 25. Buch XIII. liap. 5. 25. 191
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ebenen Werks beibringen konnte, sprach ich schon früher aus in
H e n s c h e l s Janus Band III, 1848, Seite 91 ff., und darf hier
nur die Hauptpunkte wiederholen, kann aber die wunderlichen
Schicksale, die mein Aufsatz erfahren, nicht unbemerkt lassen.
Zahlreiche, zum Theil höchst sinnentstellende Druckfehler, wie die
g r o s s e s t e n statt die j ün gs t e n Schriftsteller, die Correcturen
statt die Ser raturen der Blätter u. s. w. schlichen sich ein, und
blieben unberichtigt, weil gleich darauf der Janustempel für lange
Zeit geschlossen ward. Das Schlimmste war aber, dass Moretti,
verleitet durch die erste Hälfte eines Satzes, dessen zweite Hälfte
er offenbar nicht gelesen, mir eine Meinung unterschob, die ich
eben als lächerlich zurückweisen wollte, des Werkes Verfasser sei
ein salernitanischer Arzt, und dass er diese Meinung als die meinige
im Giornale dell' Istituto Lombardo di Scienze Lettere ed
Arti öffentlich bekämpfte. Man wird mir die Ideine Eitelkeit, das
hier eingeschaltet zu haben, verzeihen.
Nach der gewöhnlichen, schon von Trew ausgesprochenen
Meinung sollen die deutschen Ausgaben das Original, die
l a t e i n i s c h e n dessen U e b e r s e t z u n g sein, und für den Verf
a s s e r gilt ein gewisser Johann W onnecke (oder Dronnecke)
von Cuba (oder C'aub), der in den Jahren 1484 bis 1495, und
wahrscheinlich schon früher Stadtarzt in Frankfurt am Main war.
Was sich von Nachrichten über diesen Mann auffinden Hess, sammelte
St r ick er in einem Aufsatze im ersten Bande des Janus
1846, Seite 779 ff; und P r i tzel in der botanischen Zeitung von
1846, Seite 785 ff.; und weil der Verfasser der Vorrede zur deutschen
Ausgabe von 1485 viel von seinen grossen Reisen durch die slavischen
Länder, Griechenland Palästina Aegypten und Candia
spricht, nach deren Beendigung er dies Werk „durch einen
meyster in der a r tzne j gelernt" habe anfangen lassen; und
weil im Januar 1484 Ri t ter Bernhard von Breydenbach,
der Verfasser des bekannten Reisewerks Sanctorum peregrinationum
etc. opusculum, von seiner Pilgerfahrt nach Frankfurt zurückgekeh
rt war: so combinirt Stricker beides, hält den Ritter für den
Urheber, den Johann von Cuba für den eigentlichen Verfasser
des Gart der Gesundheit. „Beide Werke, sagt er, die Peregrinatio
in terram sanctam und der Hortus sanitatis, stehen demnach
in diesem Verhältniss zu einander, dass das erste eine allgemeine
Reisebeschreibung, das zweite eine durch die Ergebnisse der morgenländischen
Reise veranlasste Umarbeitung der ersten Ausgabe
des in der obenangeführten Stelle der Vorrede als unvollendet
erwähnten Herbarius ist. Dem Wesen nach ist, der deutlichen
Erklärung des Verfassers gemäss, der Ortus sanitatis eine Armenpharmakopöe.
Bei genauerer Vergleichung findet man, dass der
Herbarius 1484 den Text abgiebt für den Gart der Gesundheit
1485, hie und da die Gegenstände zwar kürzer oder ausführlicher
behandelt, doch in den Recepten übereinstimmt, und dass der Stoff
von 1485 wieder 1491 vorkommt, hier aber gelehrter bearbeitet ist."
Um das ganz verständlich zu machen, muss ich auch die erwähnte
Stelle der Vorrede hier einrücken. „Und do ich uff entwerffunge
und kunterfeyung der kreuter gangen bin inmitteler arbeyt, vermerkt
ich. dass viel edeler kreuter syn die in dissen teutschen
landen nit wachsen. Darumb ich dieselben in ihrer rechten färb
und gestalt anders entwerffen nicht mocht dann von hören sagen.
Desshalben ich soliches angefangen werk unfolkommen und in der
fedder hangen Hess so lange biss ich, zu erwerben gnade und
ablass, mich fertiget zu ziehen zu dem heiHgen grabe und zu dem
berg synay. Doch daz soHch edel angefangen und unfolkomen
werk nit hynderstellig bliebe, auf dass meyn fart nicht allein zu
myner seien heyl, sunder aHer weit zu Stadt kommen mocht. Nam
ich mit mir einen maier von vernunfft und hant subtiel und behende
u. s. w."
Das ist ein schönes, leider nur nicht wahres Gemälde; erst
Pritzel in der botanischen Zeitung 1846, Seite 785 ff., darauf auch
ich im Janus, haben bereits viel daran retouchirt. Wir wollen es
nochmals näher beleuchten
E r s t l i c h gehört der Herbarius von 1484 gar nicht hierher,
sondern ist der Aggregator practicus de simpHcibus, der mit dem
Ortus sanitatis zwar viele Pflanzen und viele Krankheiten, gegen
welche dieselben von Alters her empfohlen wurden, sonst aber
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