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308 B u c h XV. Kap. 1. §. 42.
d i e unähnl ichen einander genähert würden. Ein andres
bestimmtes Princip dafür an die Stelle zu setzen, ist er zwar noch
weit entfernt, huldigt auch mitunter noch dem von ihm selbst verworfenen
Principe, z. B. wenn er den cretischen Dictamnus
(Origanum Dictamnus), den er in seinem Garten zog, und den
wilden (Dictamnus albus) in demselben Kapitel abhandelt. Oefter
jedoch findet man wirklich Arten derselben oder verwandten
Gattungen neben einander, zumal im zweiten Buch oder Theil,
für den er die Hülsenfrüchte und Gräser aufgespart hat. Dazu
empfielt er sich durch eine oft kindliche Na ivi t ä t und heitern
H u m o r , wovon ich schon auf meines ersten Bandes erster Seite
eine Probe gab. Fast jeder, der von ihm spricht, erzählt auch,
warum er mit der Brennnessel beginnt: weil sie so reinlich ist,
dass niemand, wiewohl sie gern hinter Zäunen wächst, sie zu
besudeln wagt; und weil seine Familie ein Nesselblatt im Wappen
führt. Endlich darf der Eifer nicht unerwähnt bleiben, womit er
d e n Aberglauben verfolgt und lächerlich macht, unterandern
in den Kapiteln von der Verbena, der Artemisia und vielen andern.
Ein solches Werk wie das seinige verdiente wohl auch dem
Auslände bekannt zu werden, und dazu bedurfte es damals einer
lateinischen Uebersetzung. Sie erschien 1552, also vor Bock's
Tode, doch nicht von ihm selbst, sondern mit seiner Zustimmung
und bei demselben Buchdrucker Wendel ßihel zu Strasburg, von
D a v i d Kyber besorgt, unter dem Titel:
H i e r o n y m i Tragi de stirpium, maxime earum, quae in Germania
nostra nascuntur, usitatis nomenclaturis etc. libri tres.
Germanica primum lingua conscripti, nunc in Latinam conversi,
Interprete Davide Kyber o Argentinensi etc.— AmScluss:
Argentorati excudebat Vuendelinus ßihelius. Anno 1552, — in 4.
Diese Uebersetzung stimmt mit der deutschen Ausgabe von
1551, das Format ausgenommen, überein, und hat wenigstens in
meinem Exemplar oft schärfere Umrisse der Figuren als die beiden
deutschen Ausgaben, was ich dem bessern Papier zuschreibe. Sie
ist auch nicht übel geschrieben, wiewohl ihr der naive Ton des
Originals abgeht. Aber hinzugekommen ist, ausser Bock's und
B u c h XV. Kap. 1. §. 43. 309
Kybers eigner, noch eine lange Vorrede von K o n r a d Gesner
zur Geschichte der Literatur der Botanik; und am Schluss, doch
vor den Registern:
Stirpium difFerentiae ex.^lioscoride, secundum locos commune«
etc. Authore Benedi c t o Textore Segusiano
ein methodischer Index zum Dioskorides, wie Haller sagt, der
schon 1534 zu Venedig, und dann öfter gedrud.t ward.
Von Davi d Kyber besitzen wir, ausser emigen Schriiten zur
hebräischen Sprachkunde, auch ein L e x i c o n rei herbar iae tril
i n g u e (griechisch lateinisch und deutsch) etc. Argentorati apud
Rihelium 1553 in 8. Der Verfasser starb noch vor dessen Beendigung
im Druck, erst 28 Jahr alt, an der Pest
§. 43.
L e o n h a r d Fuchs.
G e o r g Hitzler hielt ihm gleich nach seinem Tode eine Gedächtnissrede,
gedruckt Tubingae 1566 in 4.,
dem ersten Bande der noch in demselben Jahre erschienenen Opera
(medica) Fuchsii, Francofurti apud Wechelium m fol. Daraus
chöpfte Me l c h i o r Adam und theils unmittel- theils mitt Iba.
alle spätem Biographen Leonhards. Nur mem verehrter College
J o h a n n e s Voigt in seinem Briefwechsel der berühmtesten Gelehrten
des Zeitalters der Reformation mit Herzog Albrecht von
Preussen, Königsberg 1841 in 8. gab uns aus Briefen von und an
Fuchs einige speciellere Nachrichten über sem Leben, als wir
bisher besassen. Ein vollständiges fehlerfreies Verzeichniss semer
Schriften scheint noch nicht zu existiren; die
angezeigt in Me r ckl ini Lindenius renovatus, Norimbergae 1686,
in 4 pag 742 sqq., und in Niceron' s Nachrichten von den BegebenLiten
und Schriften berühmter Gelehrten mit Zusätzen herausgegeben
von S. J. B a umg a r t e n , Thl XIV Halle 1756 m
8 S 234 fF. Sie betreffen grösserntheils die praktische Medicm,
und viele derselben bestehen aus oft sehr heftigen Streitschriften
1 ) J o s i a e S i m l e r b i b l i o t h e c a G e s n e r i i n e p ü o m e n r e d a c t a . 1 5 7 4 f o l , p a g . l ö l .
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