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194 B u c h XIII. Kap. 5. §. 25.
Clavis sanationis, sondern Bulcasim libro qui dicitur Servitor translatus
a sinone (so in beiden Ausgaben) de Janua, nur einmal
cap. 423, doch das Werk ohne des Uebersetzers Namen öfter;
3. Bar tholomaeus de proprietatibus rerum, öfter; 4. Actor,
worunter, wie wir wissen, Vincent ius Bellovacensis zu verstehen
ist, häufig, und 5. einmal cap. 449 Alber tus in libro de
naturis rerum, doch öfter der Titel des Buchs ohne den Verfasser,
bekanntlich ein dem Alber tus mit Unrecht zugeschriebenes Werk
des Thoma s Cantipratensis; 6 Platearius u. s. w. In den
vier folgenden Tractaten von den Thieren und von den Steinen,
welche zusammen aus 536 Kapiteln bestehen, tritt statt des Matthäus
Sylvaticus häufig der ächte Albertus auf, selten erscheint auch,
z. B. de lapidibus cap. 50, Arnoldus, nämlich Arnaldus de
V i l l a n o v a . Der letzte nicht in Kapitel getheilte Tractat de
urinis ist ganz aus den beiden gleichnamigen Werken des Isaak
und des Aegidius Corboliensis zusammengesetzt. Zuweilen,
doch selten, heisst es auch: Ich habe das beobachtet, Ich bin der
Meinung, u. d. g. m. So z. B. tract. I , de herbis et plantis cap.
287 de Memithe: „Multi vero erraverunt in hac herba. Quidam
putaverunt, quod esset celidonia etc. et (lies at) Ego vidi meo
t e m p o r e multos in hoc errare, et multi erraverunt tempore Djascoridis
etc." Ferner cap. 319 vom Oleander: „Ego vero dico
etc.", wo der Redende, gestützt auf Galenos, sogar dem Dioskorides
und Avicenna zu widersprechen wagt. Ferner cap. 419 de
Scamonea: „Et credo etc.; et obviamus ei etc ; et dico etc."
Ferner cap. 467 de Tamarisco: „Et dixit mihi homo fidelis etc."
Noch interessanter erscheint die Aeusserung cap. 148 von der
Colocasia: „Et ego ipsam habeo Salerni in v i r idar i o meo
secus spectabilem fontem." So hätten wir denn wieder einen neuen
salernitanischen Arzt, der vielleicht nur wenige Jahre nach Matthäus
Sylvaticus schrieb? (das sind meine schon früher gebrauchten von
Moretti missdeuteten Worte). O nein! nur einen überaus
g e w i s s e n h a f t e n Abschreiber haben wir vor uns, so gewissenhaft,
dass er nicht einmal das Ich dessen, den er copirt, zu
ändern wagt; wogegen er sich zuweilen die Freiheit nimmt den
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Namen des Abgeschrieber:en auszulassen. Dies ist unter andern
in der so eben zuerst und der zuletzt citirten Stelle geschehen,
beide sind aus den sonst so oft citirten Pandekten, diesmal ohne
Angabe der Quelle, buchstäblich abgeschrieben. Sehen wir noch
genauer zu, so schmilzt auch der scheinbare Reichthum unsres
Compilators an l i terar i schen Hülfsmitteln beträchtlich zusammen.
Gegen fünfzig längere citatenreiche Kapitel des ersten
Tractats verglich ich von Wort zu Wort mit den entsprechenden
Artikeln des Mat thäus Sylvaticus und V inc ent ius Bellov
a c e n s i s , solche, in'denen diese Schriftsteller citirt, dann auch
solche, in denen sie nicht citirt werden, und siehe da! sie stimmten
aufs Haar, die eine Hälfte fast jedes verglichenen Kapitels mit
all ihren Citaten war aus diesem, die andre aus jenem entlehnt.
Wenige Beiträge hatten ausserdem, besonders zu einigen kürzern
Kapiteln, Thomas Cantipratensis und B a r tho l omäus Ang
l i c u s geliefert. Die ganze botanische Bibliothek unsres Compilators
scheint sich demnach auf die vier genannten Werke, von
denen vorzüglich die beiden ersten geplündert wurden, zu beschränken.
Eben so dürftig sind die zu den übrigen Tractaten
benutzten Hülfsmittel. Halten wir uns dabei nicht auf.
Den deutschen Gart der Gesundhei t mit dem latein
i s c h e n Ortus sanitatis genau zu vergleichen, fehlen mir die
altern Ausgaben des erstem. Ausser den spätem Ueberarbeitungen
von Euchar ius Rhodion und von Loni c e rus , die uns
hier nichts angehen, besitze ich nur die frankfurter Ausgabe
von 1493, und die auch schon mannichfach davon abweichende
l ü b e c k e r von 1520. Aber nach Trew enthält die erste mainzer
Ausgabe von 1485 genau so viel Kapitel wie meine frankfurter von
1493, und Hain's Beschreibung beider in seinem Repertorium lässt
auch im übrigen auf die gleiche Einrichtung beider schliessen.
Hiernach scheint in allen dem Namen nach die wunderbare Eintheiluno;
in fünf Theile, von denen der zweite Theil fehlt, also in O ^
der That nur in vier Theile zu herrschen. Der erste Theil enthält
435 Kapitel, worin in einfach alphabetischer Folge von 419 Pflanzen
11 Mineralien und 15 Thieren gehandelt wird. Der soge-
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