112 B u c h XIII. Kap. 1. §. 12. Buch XIIL Kap. 1. §. 12. 113
in folgender Bibelstelle nach
der Septuaginta zu erkennen
meint: Priusquam intelligerent
Spinae vestrae rhamnum. Psalm,
58, vers. 10. Das im Text
e:ebrauchte Wort Atad soll dem
arabischen Auseg, bei Prosp.
Alpinus de plant. Aegypti
cap. 12 Uzeg, das ist unserm
L y c i u m Europaeum entsprechen.
Ob aber des Jacobus
Pflanze dieselbe ist, bezweifle
ich sehr.
Canemella, Zuckerrohr.
Balsamum.
Die folgenden Pflanzen werden
als indische angeführt:
Gewürznelken.
Muscatnüsse.
Cassia Fistula.
Cardamomum.
Piper album und nigrum.
Zingiber.
Galanga,
Zedoaria.
Mandragora. Diese und die folgende
stehen hier mitten zwischen
den indischen Pflanzen.
Liquiritia.
Cassia lignea.
Lignum aloes.
Cinnamomum.
Macis, soll die Blume der Nux
moschata sein,
Cjminum.
Nun werden sehs angebliche
Gummata aufgeführt:
Opobalsamum.
Myrrha.
Tragacanthum.
Mastix.
Thus.
Terebinthina.
Darauf in bunter Unordnung:
Dictamnus.
Quercus Mambre.
Ebenus.
Juniperus.
Herba Apiastro similis in Sardinia.
Cannae Indicae.
Arbores apud Seres, folia tanquam
lanam procreantia.
Scheint sich auf eine Bombax
zu beziehen.
Arbores fructus odoriferos ferentes.
Cum sole oriuntur, et
cum sole occidentes sub terra
absconduntur.
Arbores ferentes nuces hominum
capitibus majores. Kokospalme.
AVeintrauben so gross, dass zwei
Männer daran zu schleppen
haben. Offenbar aus der
Bibel entnommen; so wie auch
Arbor scientiae boni et mali,
und
Lignum vitae.
So mischt Jacobus Gesehenes und Nichtgesehenes, Wahres und
Fabelhaftes, Syrisches Indisches und dazu Occidentalischesbunt durch
einander. Vieles macht er nur namhaft, von Anderm weiss er nur etwas
Wunderbares zu erzählen, von Wenigem giebt er dürftige naturhistorische
Nachricht. Es wäre überflüssig hier ein Wort von ihm
zu saojen, stände er nicht bei vielen seiner Nachfolger, vor allen
bei T h oma s de Cant ipratoi n höchstem Ansehen, so dass sich
seine Angaben lange Zeit hindurch von Buch zu Buch wiederholten.
Von andern Schriftstellern, die sich hier anführen Hessen, die
aber dem Botaniker sämmtlich noch weniger darbieten, begnüge
ich mich nur noch Einen zu nennen, Marinus Sanutus den
ä l t e r n (nicht zu verwechseln mit dem Jüngern Schriftsteller gleiches
Namens, der uns gar nicht berührt) mit dem Beinamen Tors
e i l US. Er war ein vielgereister venetianischer Patricier, das gelobte
Land hatte er fünfmal besucht. Ein Product seines brennenden
Hasses gegen die Saracenen ist sein
Liber secretorum fidelium crucis super Terrae sanctae recuperatione
et conservatione. Quo et Terrae Sanctae historia ab
origine, et ejusdem vlcinarumque Provinciarum Geographica
descriptio continetur. — In [Bongarsii] Orientalis Historiae
Tom. II. Typis Wechelianis apud heredes Jo. Aubrii. 1611
fol, (ist ungeachtet des ganz verschiedenen Titels, der zweite
Band der Gesta dei per Francos).
Im Jahr 1321 überreichte er dasselbe dem Pabst Johann XXII. , so wie
den Königen von Frankreich England und Sicilien, um sie zu
einem neuen Kreuzzuge und andern Maassregeln zur Vernichtung
des Sultans anzuspornen.
Ein unmittelbares Interesse an der Natur fehlte ihm ganz,
aber der Einfluss des Welthandels auf seine politischen Zwecke
entging ihm nicht. Diesen so zu lenken, dass des Sultans Macht
gfeschwächt werde, und dem Abendlande dadurch kein Nachtheil
erwachse, gehörte zu seinen Lieblingsplänen, und gelegentlich
belehrt er uns bei Entwickelung derselben über die Verbreitung
wichtiger Culturgewächse zu seiner Zeit und die Wege, welche
der Handel mit ihren Producten damals nahm, So baute man
M e y e r , Gesch. d. Botanik. IV, 8
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