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260 B u c h XIV. Kap. 3. 37.
eröffnen lässt. Wäre diese Auffassung des Unterschiedes beider
Vorträge richtig, so müsste das botanische Collegium von 1563
bis 1549 zurückgeführt, und Mundella, Michiel und Auguillara,
müssten als die drei ersten Docenten der Botanik zu Padua vor
Guilandinus anerkannt werden, obgleich Riccobonus sie übergeht.
Den Anguillara nennt de Visiani selbst pag. 32, not. 3 den ersten
Vorsteher des paduaner Gartens, indem er den Buonafede nur als
dessen Gründer betrachtet; und pag. 40, not. 32 giebt er dazu
eine Beweisstelle aus des Gaetano Monti Indices botanici et
materiae medicae, Bononiae 1755 in 4., pag. III sq. Ich schreibe
sie ganz ab, weil sie zugleich für Ghini's Berufung nach Pisa von
Wichtigkeit ist. „Anno 1544 a Cosmo I Florentino Duce accersìtus
in Etruriam migravit (se. Lucas Ghinius) ad botanicen in
Academia Pisana, quod ante ipsum nemo fecerat, profìtendam.
Fuit autem ipse auctor Duci libéralissimo, ut nobilem in ea urbe
Hortum Academicum et alium Florentiae non naulto post instruendum
curaret, ind^ctiis, ut credere fas est, recenti ex empio
p r u d e n t i s s i m i senatus Veneti. Is enim omnium princeps
anno 1545, F ranc i s c o Bonafidio inter ceteros adnitente,
simile opus aggressus fuerat, Hortumque amplum et spendidum
ad Academiae usum Patavii construxerat, Aloj s i o Anguillara
Romano Lucae Ghinii discípulo ad illius curam suscipiendam
vocato." Zum Ueberfluss bemerke ich noch, dass die dreizehn
Briefe, aus denen Anguillara's berühmtes Werk de' Semplici besteht,
aus Padua, und zwar von den Jahren 1549 (der siebte Brief)
bis 1560 datirt sind. Dass Anguillara dem Garten wirklich
eine Zeit lang vorgestanden, lässt sich also gar nicht bezweifeln.
Minder klar ist Mund eila' s Verhältniss zum paduaner Garten.
Ich finde desselben vor Rolfinck von niemandem erwähnt
ausser von Pier re Bei on. Allein sein Zeugniss hat Gewicht:
er war Mundella's Zeitgenosse, und hatte den paduaner Garten
selbst besucht. An zwei Orten gedenkt er desselben, in seinen
O b s e r v a t i o n s de plusieurs singularitez etc. und in seinen Rem
o n s t r a n c e s sur le défaut du labour et culture des plantes etc.,^
jene 1553, diese erst nach seinem Tode 1558 zu Paris erschienen'
Buch XIV. Kap. 3. §. 37. 261
Ich gebe beide Stellen nach der bekannteren treuen lateinischen
Uebersetzung in Clusii libr. exoticorum. Da heisst es in Observationum
liber III, cap. 50 am Ende: „Dum eorum (sc. Turcarum)
Stirpes observare cupimus, saepius ipsorum bortos ingressi sumus:
sed nullum vidimus magis singularem et elegantiorem eo, qui a
Venetis Pat a vi colitur etc." - Und in der folgenden Schrift
pag. 238 Admonitio ad Galliae respublicas etc. problema 22, nachdem
er über die Gründung des paduaner Gartens gesprochen:
„Quo deinde evocatus fuit vir diligens et magnae experientiae,
Dn. Aloisius Mundella herbarius Romanus, qui nunc etiam
t e m p o r i s illius culturae incumbit, et qui Guajacani arbo=
res, ipsius diligentia enatas demonstrare potest." Ich führe
beide Stellen an, weil de Visiani daraus folgert, Belon hätte den
paduaner Garten zweimal besucht. Das glaube ich nicht. Im
Jahr 1546 trat er seine orientalische Reise, vermuthlich über Italien,
an, 1549 kehrte er nach Frankreich zurück, ward darauf veranlasst,
noch einmal nach Italien zu gehen, und fiel 1553 zu Paris unter
der Hand eines Meuchelmörders. Im Jahr 1549 war Angui l lar a
bereits Vorstand des Gartens. Ich sehe daher nur zwei Möglichkeiten:
entweder Buonafede hatte dem Mundella die Ostensio simpHcium
und damit zugleich die Cura horti schon vor 1549, das
heisst vor Anguillara's Ankunft abgetreten, und die in diesem Jahr
eingetretene Veränderung blieb dem Belon, der 1553 zu Paris
schrieb, unbekannt; oder Belon verwechselte den Aloisius Mundella
mit dem Aloisius Anguillara, was kaum glaublich ist. Dass Michiel
übergangen wird, kann uns weniger befremden, da er beim Garten
nur kurze Zeit, vermuthlich interimistisch und ohne Anguillara's
vollständigen Rücktritt, beschäftigt war.
Um Licht in diese Verwirrung zu bringen, wollen wir beides,
die eigentliche Aufgabe und die äussere Stellung eines Ostens or
s i m p l i c i um zu Padua etwas näher betrachten. Er hatte nicht
allein die lebendigen Pflanzen des Gartens, sondern die Simplicia
überhaupt, lebendige und todte, vegetabilische und nicht vegetabilische,
vorzuzeigen und zu demonstriren. Gleich bei Errichtung
des Gartens lag es im Plan: „che si facesse in detto horto una
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