TO ^
i
¥ i
F ^^
I i
vM
. . V
' • • t.-i
-
^If
•
. 11
Mi
424 B u c h XV. Kap. 6. §. 65.
A u r e o h Philippi Theophrasti Bombasti vonHohenh
e im Paracelsii) Edlen Hochgelehrten u. s w Opera
Bücher und Schriften u. s. w. durch Johannem Huserum
Brisgoium in zehen unterschiedliche Theil in Track gegeben
jetzt von neuem mit vleiss übersehen, auch mit etlichen bisshero
unbekannten Tractaten vermehrt, und u. s. w. in zwey
unterschiedliche Tomos gebracht u. s. w. Strasburg 1603 —
Sind eigentlich 4 Bände in fol., indem die chirurgischen
Werke und em Anhang zu denselben je einen besondern Titel
und Paginirung haben.
Sein Leben ist oft beschrieben, bald so, bald anders, je nachdem
es emer semer Bewunderer oder Verächter schrieb, mit Kritik doch
ohne hinreichendes Material, zuerst von Brucker 2), und nach
emem reichen mühsam zusammengebrachten Material, doch mehr
um es zu rechtfertigen als zu prüfen, von Marx 3). Es ist im
Verlauf desselben vieles dunkel; denn die Zeugnisse der Zeitgenossen
über Paracelsus tragen mit wenigen Ausnahmen den Stempel
der Parteihchkeit für oder gegen ihn, und seine eigenen gelegenthchen
Aeusserungen verdienen bei seiner grenzenlosen Ruhmredigkeit
wenig Vertrauen^).
• Sein Vater war Arzt und eines Deutschmeisters von Hohenheim
unehelicher Sohn 5), lebte einige Zeit zu Einsiedeln in der Schweiz,
1) Auf dem Separattitel der grossen Wundarznei und an mehrern Orten:
von Hohenheim, genannt Paracelsus.
2) Brucker histor, crit. philosoph. tom. IV, pars 1, pag. 646 sqq.
3) K. F. H. Marx zur Würdigung des Theophrastus von Hohenheim. Götiinqen
1842 in 4.
4) Beinahe unbrauchbar ist daher seine Biographie in Bixner und Siber
Leben und Lehrmeinungen berühmter Physiker, Heß I, Theophrastus Paracelsus. Sie
legen Gewicht darauf, ihn fast überall selbst sprechen zu lassen. Das verdient
bei der Darstellung seiner Lehre volle Anerkennung; in seiner Biographie
zeigt es uns den Mann so, wie ihm erscheinen zu wollen beliebte. Mehr
oder minder trifft derselbe Tadel auch den biographischen Theil der Arbeit
von Marx, welcher vorzüglich als Darstellung der medicinischen Leistungen
des Paracelsus der höchste Preis gebürt.
5) Nach van Heimo nt tartari hisioria. Siehe dessen Opera, edit. anni 1101
n 4. pag. 222.
Buch XV. Kap. 6. §. 65. 425
und zog darauf nach Villach in Kärnthen. Ausdrücklich nennt
der Sohn Einsiedeln seine Vaterstadt, Kärnthen seine Heimath,
unterschreibt sich jedoch lateinisch gewöhnlich Theophrastus
ex (nicht ab) H o h e n h e imEr emi t a , so dass man doch zweifeln
kann, ob Einsiedeln oder Hohenheim in Schwaben sein Geburtsort
sei. Auch nennen ihn Andre bald den Schwaben, bald den
Schweizer. Da er 1541 im Alter von 47 Jahren gestorben, so
muss er 1493 geboren sein. Andre geben andre Zahlen an, ohne
Gewicht. Seine frühere Bildung empfing er von seinem Vater,
der ihn so früh wie möglich in der Medicin unterwiesen haben
mag; denn bei dieser aufgewachsen zu sein, behauptet er selbst;
in den alten Sprachen war er dagegen wenig bewandert. Das
meiste, was von ihm lateinisch gedruckt ist, hält man für lateinisch
nachgeschriebene Hefte seiner deutschen akademischen Vorträge;
einiges andre soll sein treuer Famulus, der spätere Buchdrucker
O p o r i n u s corrigirt haben. Die Lehrer, deren er nächst seinem
Vater gedenkt, Avaren Bischöfe, Aebte, unterandern der bekannte
T r i t h e m i u s Abt zu Spanheim, Alchymisten und Männer und
Weiber jeden Standes; — nur kein Universitätslehrer. Zwar will
er die hohen Schulen Deutschlands Italiens und Frankreichs besucht
haben, und nennt sich utriusque medicinae Doctor; doch spricht
er von den Universitäten nur um sie herabzusetzen, und als er
Professor zu Basel geworden, zweifelten seine Collegen, ob er
jemals promovirt sei. Er selbst beklagt sich darüber, doch ohne
die Sache aufzuklären. Bücher rühmt er sich einmal in zehn Jahren
nicht gelesen zu haben. Gelehrsamkeit und Gelehrte verhöhnt er
ohne allen Unterschied, und will sein Wissen und Können nur
der Natur und sich selbst verdanken, warum nicht auch den Doctortitel?
Eben so ungewiss wie der Gang seiner Studien sind seine
Reisen, durch Europa bis Schweden und Russland, durch Asien
und Afrika, es wird nicht gesagt wie weit. Er selbst gedenkt indess
nur seines Aufenthalts in Stockholm ^ Preussen, Litthauen,
Holland, England, Spanien und Portugal, wie auch in der Wallachei,
i f
ii
L i
m
ii
p t
t 'd,