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32 Buch XII. Kap. 1. §. 3.
mens von Nikolaos Damaskenos, die Albert für
aristotelisch hielt.
XIX. De animal ibus. Das, sagt Albert, mache den Beschluss
der Naturwissenschaften. Doch foloff t noch:
XX. De natura et origine animae. Citirt werden darin,
ausser mehrern frühern, auch XVIII und XIX, und am
Schluss M'ird dies Werk gleichsam als ein Complement
der frühern dargestellt. Deshalb gebe ich ihm diesen
Platz; Jourdain stellt es dem folgenden nach.
XXI. M e t a p h V s i c a. Citirt wird häufig XIX.
XXII. De causis et processu universitatis. Citirt wird
häufig XXI als Philosophia prima.
Zweifelhaft bin ich über den Platz, welcher folgenden Schriften
in der Reihe gebührt:
XXIII. De uni tat e intellectus contra Averroem. Citirt
werden VIII und XII. Die Schrift selbst wird aber erst
in XX citirt. Ich vermuthe, dass sie zwischen XVI und
XIX fällt. Jourdain übergeht sie in der chronologischen
Reihe ganz.
XXIV. De pr i n c i p i i s motus progressivi. Ist, wie schon
bemerkt, eine zweite Behandlung des in XVI behandelten
Gegenstandes. Das erste Kapitel schliesst mit den Worten:
„De modo hujus motus licet jam in libro de motibus
animalium hoc, quod nos sensimus, tradiderimus:
tamen quia in Campania nobis juxta Graeciam iter agentibus
pervenit ad manus nostras libellus Aristotelis de
m o t i b u s animalium, et hic ea, quae tradidit, interponere
curavimus, ut sciatus, si in aliquo ea, quae de
proprio ingenio diximus, deviant a Peripateticorum principis
subtilitate. Albert schrieb folglich dies Buch nach
seiner römischen Reise, das heisst nach 1255, wenn nicht
seine zweite etwas zweifelhafte römische Reise im Jahr
1260 gemeint ist. Das vorige Werk, XXIII, schrieb er
in Rom selbst, wie er uns an einer andern Stelle belehrt,
also höchst wahrscheinlich früher als dieses; denn zu
B u c h XII. Kap. 1. §. 3. 33
Schriftstellerarbeiten Hess ihm die zweite Reise, wenn sie
auch stattfand, gewiss keine Zeit. Ich möchte sie gleichfalls
zwischen XVI und XIX stellen. Jourdain lässt sie
erst auf XXII folgen.
XXV. und XXVI. Ethica und Politica. Jourdain stellt diese
beiden Werke ganz ans Ende der Reihe. Ich habe sie
nicht genau genug untersucht, um ihnen eine sichere Stelle
anzuw^eisen. Ich bemerke nur, dass die Ethika schon in
XXI citirt werden (lib. I, tractat. I, cap, 5), also jünger
sein müssen.
Viel ungewisser als die relative ist die positive Ents
t e h u n g s z e i t der meisten dieser Werke. Das wenige, was ich
darüber sagen kann, verdanke ich grösstentheils Jourdain. Doch
finde ich auch einiges zu berichtigen. ^ ^ .
Sicher schrieb Albert schon I nicht vor seinem Eintritt m den
Orden, sondern erst mehrere Jahre darauf. Denn ausdrücklich
fängt er schon I mit den Worten an: „Itentio nostra in scientia
naturali est, satisfacere pro nostra possibilitate f rat r ibus ordinis
nos t r i , nos rogantibus ex plur ibus jam praecedentibus
annis, ut talem librum de physicis eis componeremus." Dazu
kommt, dass Alberts logische Schriften den physischen, denen sie
im Anschluss an Aristoteles ganz gleichkommen, vorausgegangen
zu sein scheinen. Diese mag er zum Theil noch in Padua geschrieben
haben, die physischen höchst wahrscheinlich erst in
Deutschland.
Nr. III schrieb er seiner eigenen Aussage nach (tractat. III,
cap. 2) zu Köln.
In Nr. IV spricht er (lib. II, tractat. I, cap. 10), wie es scheint,
als Augenzeuge von Versteinerungen aus der Umgegend von Paris.
Dorthin ging er 1245, und kehrte 1248 nach Köln zurück. Vermuthlich
schrieb er daher dies Werk nicht vor 1249, das heisst
seinem sechs und fünfzigsten Lebensjahre.
Bald darauf mag auch VI entstanden sein. Dass es nach der
pariser Reise geschrieben ward, geht jedoch nicht, wie Jourdain
(S. 287 f. der Uebersetzung) in Folge eines doppelten Versehens
M e y e r , Gesch. d. Botanik. IV. 3
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