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130 B u c h XIII, Kap. 2. §. 14.
und an andern Gewürzen. -
lieh von Dely, wie Marco Polo
Cap. 27. Im Lande Malabar (nördsap't;
u e i j j doch g e b ü h r t der Name
eigentlich dem Küstenstrich südlich von da) ist eine ausserordentliche
Meng-e von Pfeffer I n g V er C u b e b e n und indischen
N ü s s e n . — Cap. 28. In Guzzerat ist grosser Ueberfluss an
I n g v e r P f e f f e r I n d i g o . B a u m w o l l e haben sie in grosser
Menge, weil sie die Bäume haben, welche sie tragen. Sie sind
dreissig Fuss hoch (sei .passa, und ein passo beträgt nach dem
Vocabulario della Crusca fünf Fuss), und dauren zwanzig Jahr.
Aber die Baumwolle von so alten. Stämmen taugt nicht zum Spinnen,
sondern nur zum Polstern; dagegen sich die, welche sie bis
zum zwölften Jahre tragen, sehr gut zu feinen und andern Geweben
eignet (kann wohl nur ein Bomba x sein, ungeachtet der angeblichen
Anwendung seines Products zu feinen Geweben). —
Cap. 29. Im Lande Canam (nach andern Texten vermuthlich
falsche Lesart für Tana, nördlich von Guzzerat) wächst weder
Pfeffer noch Ingver, aber We i h r a u c h in grosser Menge, der
nicht weiss, sondern schwärzl ich ist (Boswel l i a glabra?).—
Cap, 35. In Magaskar (Madagaskar) giebt es grosse Wälder von
r o t h e n Sandelbäumen, und sie stehen der grossen Menge
weoö; en n i e d r i gC;J im Preise. — Capi. . 40. In der GeOge nd von Escier
(Schehr an der Südküste Arabiens; vergi. Ritters Erdkunde XII,
S. 266) wächst eine grosse Menge von trefflichem w e i s sen Weihr
a u c h , welcher tropfenweis ausfliesst aus gewissen kleinen Bäumen
ähnlich dem Albedo (der lateinische Text im Recueil de voyages
hat sicut sapini, die alte französische Uebersetzung daselbst
come peitit zapin, und in dem alten italiänischen Wörterbuch von
Castelli finde ich: albeo, Baum, daraus das Pech fleusst. Es wird
also Abies sein. Doch fragt sich, ob Marco Polo die Gestalt der
Weihrauchbäume oder das Ausfliessen des Products aus ihnen vergleichen
wollte. Ich vermuthe letzteres, wiewohl unsere Texte
ersteres ausdrücken). Die Einwohner bohren oder spalten die
Rinde derselben, und aus den Spalten oder Löchern fliessen die
Tropfen des Weihrauchs aus, und selbst wenn keine Spalten gemacht
werden, tritt der Saft aus den Bäumen doch hervor in Folge
B u c h XIIL Kap. 2. §. 15. 131
der grossen Hitze, welche dort herrscht, und verhärtet sich.
(Vielleicht Boswellia papyrifera Rieh.; vergl. meine botan. Erläut,
zu Strabons Geographie S. 134 iF.). — Cap. 41. Auch im Gebiet
von Dulfar (Dafar bei Niebuhr, nordöstlich von Schehr) wächst
viel Weihrauch.
Das sind sämmtliche Nachrichten über Pflanzen, die ich bei
Marco Polo finde. Ich gebe sie vollständig, weil sie den Botanikern
kaum bekannt sind. Ein Mann seiner Art hätte uns nach solchen
Reisen leicht mehr darbieten und vollständiger belehren können. Ihm
einen Vorwurf daraus zu machen, dass er es nicht gethan, wäre
ungerecht. Aber zu hoher Ehre gereicht ihm die Naturtreue seiner
meisten Nachrichten, zumal im Vergleich mit denen seiner Nachfolger,
zu welchen wir jetzt kommen.
§. 15.
O d o r i c u s de P o r t o Naonis.
Der erste, der in Polo's Fusstapfen trat, war der nach seinem
Tode heilig gesprochene Franciscanermönch O d o r i c u s de Por t o
N a o n i s (aus Pordenone oder Portenau im Friaul), der, geboren
um 1286, im Jahre 1318, wie er selbst sagt, seine Missionsreise
nach China antrat, und fast denselben Weg nahm, auf welchem
Polo zurückgekehrt war. lieber Konstantinopel und Trapezunt
ging er durch Armenien und Persien nach Ormuz, von da längs
der Küste Malabar über Zeilon und den indischen Archipelagus nach
China und weiter bis Tübet. Da schliesst die Beschreibung seiner
Reise; den Weg, auf welchem er 1330 zurückgekehrt, kennen wir
nicht. Das Jahr darauf starb er.
Auch von dieser Reisebeschreibung, die ursprünglich lateinisch
geschrieben ward, giebt es mehrere kürzere und längere, und auch
ausserdem oft weit von einander abweichende lateinische und italiänische
Handschriften und Ausgaben, die ich um so weniger alle
anführe, als man wenigstens die letztern in den bibhographischen
Wörterbüchern von Ebert und Brunet ausführlich verzeichnet findet.
Noch im Jahr 1330 dictirte Odoricus seine Reise selbst einem seiner
Ordensbrüder G u i l e lmu s de Solon a oder S o l a g n a , und diesen
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