276 Buch XrV. Kap. 3. §. 39. B u c h XIV. Kap. 3. §. 39. 211
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den eben bemerkten Willkürlichkeiten noch die hinzu, dass die
einmal vorhandenen Formen von den Druckern oft zur Verzierung
der verschiedensten Werke nach einander angewandt wurden, und
als werthvolle Erbstücke von Hand zu Hand gingen, so dass man
dieselbe Pflanzenabbildung mit all ihren Vorzügen und Fehlern
nicht selten durch eine ganze Reihe nach einander erschienener
Kräuterbücher verfolgen kann; so unterandern die egenolphschen
Holzschnitte fast durch alle Bücher dieses vielthätigen Buchdruckers,
die von Fuchs bei Dodonäus die von Bock bei Tabernämontanus,
die von Clusius bei Lobelius u. s, w.
Das alles erregte längst die Aufmerksamkeit der Botaniker,
und rief vielfache Untersuchungen über die altern mit Pflanzen-
Abbildungen versehenen gedruckten Bücher hervor, von denen
ich die wichtigsten nicht unangezeigt lassen darf. Nur schade,
dass das zu selten und zu zerstreut vorkommende Material eine
Ausdehnung der Untersuchung auf Handschriften bisher nicht
gestattete.
C h r i s t o p hor i Jacobi Trew^) catalogus operum botanicorum
a Germanis ab artis typographicae inventione ad annum
MDL usque compositorum typisque excusorum et a me collectorum.
— Es ist der schon oft von mir angeführte zweite
der beiden Kataloge, welche unter folgendem Titel vor Trew's
Ausgabe des Herbarium Blackwellianum und auch in wenigen
Separatabdrücken erschienen:
— Liborum botanicorum catalogi duo, etc. Norimbergae 1752
in fol.
Ein Muster bibliographischer Genauigkeit und Ausführlichkeit;
bis auf Weniges, was ausdrücklich bemerkt ist, ganz auf eigne
Anschauung gegründet, und zwar mit besonderer Eücksicht auf
die in den Werken vorkommenden Holzschnitte.
1) Nach Pritzels Thesaurus soll sich der Verfasser deutsch Treu, lateinisch
Trew schreiben. Das ist unrichtig, er selbst schrieb sich beständig
Trew, muss seinen Namen aber Treu ausgesprochen haben. Denn so schrieben
ihn wirklich mehrere seiner Zeitgenossen, unterandern Hamberger im
gelehrten Teutschland,
F r a n c e s c o Tornabene, monaco Casinese, ricerche biblio
grafiche sulle opere botaniche del secolo decimoquinto. Catania
1840 in 8. Darin pag. 75 sqq.: Opere botaniche del secolo
XV con figure di piante.
Was der Verfasser aus eigner Ansicht beschreibt, ist werthvoll;
das Uebrige grossentheils aus bekannten Werken mit wenig Kritik
zusammengerafft, und voller Irrthümer.
L. C. T r evi r anus , die Pflanzenabbildungen durch den Holzschnitt.
— In den Denkschriften der botanischen Gesellschaft
zu Regensburg. Band III. Regensburg 1841 in 4, Seite 31 ff.
Kurz, aber gehaltvoll; doch jetzt durch desselben Verfassers ausführlichere
gleich anzuführende Schrift überflüssig geworden.
G i u s e p p e Moret t i , difesa ed illustrazione delle opere botaniche
di Pier Andrea Mattioli; eine Reihe von acht Abhandlungen,
abgedruckt im Giornale dell' J . R» Istituto Lombardo di scienze
lettere ed arti.
Hierher gehört vorzüglich die Memoria VII von 1852 nebst dem
Anfang der folgenden von 1853, in tom. III und IV der neuen
Serie der genannten Zeitschrift. Ein seltener Reichthum des
Materials ist darin mit vieler Sorgfalt zur Geschichte der Pflanzenabbildungen
benutzt. Nur das Bestreben seine Nation über
alle andern zu erheben verlockt den Verfasser mitunter in die
seltsamsten Irrthümer und Widersprüche.
L. C. T r evi r anus , die Anwendung des Holzschnitts zur bildlichen
Darstellung von Pflanzen, nach Entstehung, Blüthe, Verfall
und Restauration. Leipzig 185e5, in 8.
Bis jetzt das Wichtigste über unsern Gegenstand. Eine in dem
Grade seltene Verbindung von Gelehrsamkeit Kunstkennerschaft
und Liebe zur Sache geben der kleinen Schrift einen hohen daurenden
Werth.
L u d w i g Choulant, die Anfänge wissenschaftlicher Naturgeschichte
und naturhistorischer Abbildung im christlichen Abendlande.
Dresden, 1856 in 4.
Diese schon öfter citirte Gelegenheitsschrift handelt zwar nur von
vier der ältesten mit Holzschnitten versehenen naturwissenschaft