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Fruchten, vor allen Bi rnen so gross, dass jede zehn Pfund wiegt
Innen sind sie weiss wie Teig und äusserst wohlriechend. —
Cap. 751). Im Reiche Concha (Provinz Folden) wachsen Ingver
und Galgant und andre Gewürze in grosser Menge, und für
eine Münze, die einem venetianischen Silbergroschen gleichkommt,
kauft man achtzig Pfund frischen Ingver; so häufig ist er da. Hier
wächst ein Kraut , dessen Frucht die Wirkung und Eigenschaft
des wahren Safrans besitzt sowohl an Geruch wie an Farbe. Es
ist aber doch kein Safran. Es wird hoch geschätzt, und von allen
Emwohnern zu ihren Speisen verwandt; daher es theuer ist.
(Scheint, wie auch Marsden meint, Curcuma longa zu sein,'
wiewohl nicht ihre Frucht, sondern ihre Knollen benutzt werden).
—- Cap .79. Von Cangiu (nach Bürck richtiger Fugiu, jetzt Fu-tschufu;
die meisten Texte lesen Fugui) nach Zaitun (jetzt Theuthung,
der Insel Amoj schräg gegenüber) reist man durch Berge Ebnen
und ziemlich viele Wälder, in denen sich gewisse Bäumchen finden
von denen der Kamfer gesammelt wird (Camphora officinarum
Nees.).
Lib. III, cap. 6. Im Königreich Ziamba (Cochinchina) ist
eine grosse Menge Aloeholz, auch viele Wälder von Ebenh
o l z , was sehr schwarz ist, und woraus schöne Arbeiten gemacht
werden. — Cap. 7. Die Insel Giava (wahrscheinhch Borneo) ist
voller Reichthümer. Pfeffer, Mu s c a t n ü s s e , Spica, Galgant,
C u b e b e n , Gewürznelken und alle andern guten Gewürze
wachsen auf ihr. - Cap. 8. Im Lande Lochac (Kambogia nach
Burck. Bei ßamusio steht: auf dieser Insel, obgleich er unmittelbar
zuvor gesagt hat, Lochac gehöre zum Festlande. Andre Texte
haben: in dieser Provinz) wächst zahmes Brasilienholz in
grosser Menge (verzin domestico, ohne Zweifel Caesalpinia
S a p p a n , das Baqqam der Araber; vergl. II, S. 275. Bürck
übersetzt irrig Sandelholz) . . . . Und hier wächst eine Fruchtart
B u c h Xin. Kap. 2. §. 14. 127
i) Sollte eigentlich Kapitel 73 sein, wie es bei Bürck auch ist. Denn
von 70 zählt Ramusio aus Versehen gleich auf 73, und so fort bis ans Ende
des Buchs. Ich halte mich an Ramusio's Zählung.
genannt Berci , die zahm ist, von der Grösse der Limonen, und
sehr wohlschmeckend (sie zu errathen, wage ich nicht). — Cap. 10.
Auf der Insel Giava minore (Sumatra) ist Ueberfluss von Reichthum
und von allen Gewürzen, Aloeholz, Brasilienholz
(vercino; Bürck übersetzt wieder Sandelholz) Ebenhol z u. s. w.
— Cap. 13. Die Bewohner des Königreichs Samara (noch auf
Sumatra) haben die besten Fische auf der Welt, aber kein Getreide,
sondern sie leben von Reis. Auch Wein haben sie nicht,
aber eine Baumart, die den Palmen und Datteln (? alle palme
e dattaleri) gleicht, und wenn man einen Zweig davon schneidet,
und ein Gefäss uniersetzt, so ergiesst sich eine Flüssigkeit, die es
während eines Tages und einer Nacht füllt, und zum Trinken der
beste Wein ist, und von solcher Wirkung, dass er Wassersüchtige
Lungensüchtige und solche, die an der Milzsucht leiden (? che
patiscono il male di spienza), heilt. Und geben die Stämme.keinen
Saft mehr, so wässert man die Bäume, indem man so viel Wasser,
wie nöthig ist, aus dem Flusse herbeischafft, worauf sie wieder
wie zuvor Saft geben. Einige Bäume geben von Natur rothen,
andre weissen Saft (das ist die Palma Indica vinaria Saguerus
sive Gomutus Rumph. Amboin. I, cap. 12, A r e n g a saccharif
e r a Labillard.). Hier giebt es auch indische Nüsse, so
gross wie eines Menschen Kopf, die gut zu essen sind, süss und
saftig, weiss wie Milch, und die Mitte des Fleisches dieser Nüsse
ist voll eines Saftes wie klares frisches Wasser, aber von besserm
Geschmack, ja delicater als Wein oder jedes andre Getränk (Cocos
nucifera). — Cap. 15. Das Königreich Lambri (auch noch
auf Sumatra) hat Brasilienholz (hier übersetzt Bürck richtig)
in grosser Menge, Kamfer und viele andre Gewürze. Man
säet hier eine Pflanze, die dem Brasilienholz ähnlich ist, und wenn
sie aufgegangen ist und kleine Zweige gemacht hat, hebt man sie
aus und verpflanzt sie. So lässt man sie drei Jahr lang stehen,
worauf man sie mit allen Wurzeln aushebt und zum Färben anwendet.
Marco Polo brachte Samen davon nach Venedig und
säete sie; allein sie gingen nicht auf, weil sie ein sehr warmes
Klima verlangen (scheint Indigof e r a tinctoria zu sein; doch