154 B u c h XIII. Kap. 3. §. 19. B u c h X I I I . Kap. 3. §.19. 155
S p e c i e 11 - b o t a n i s c li e Bemerkungen
aus und zu den acht ersten Büchern des Petrus de
Cr es centiis.
Aus Buch III.
G i t , cap. II. Fast das ganze Kapitel nach Platearius, doch mit
den Zusätzen: gewöhnlich Averde die Pflanze Git t i r onus genannt,
und ihre Blume sei roth und glockenförmig. Es ist foìglich
Gi thago, nicht Nigella. Auffallend ist, dass sie unter den
Feldfrüchten steht, wiewohl sie als Unkraut des Getreides beschrieben
wird, und das ganze Verzeichniss kein anderes Unkraut
enthält. Ob sie diesen Vorzug dem Gebrauch des Samens verdankt?
P i s u m , cap. 20. In den augsb. und baseler Ausgaben beginnt
das Kapitel fälschlich so: Eisum et ropelHa sunt alba et grossa.
Die ital. Uebers. berichtigt : il pisello e rubiglia è bianca e grossa.
Das wäre nach dem noch herrschenden Sprachgebrauch (man
sehe Pollinii flora Veronensis) Pisum sativum hortense und arvense.
Das ganze Kapitel spricht aber nur von einer einzigen Pflanze.
Es muss also heissen, wie die lövener Ausgabe allein hat:
P i s um est robilia alba et grossa. Den zweiten Namen
setzte Petrus als den in Italien bekannteren hinzu, und unterschied
die edlere Abart, deren Cultur ich bei ihm zuerst bemerke,
durch die beiden Beiwörter (man vergi. Pisi Maurisci bei Karl
dem Grossen, bei mir II, Seite 467).
Das cap. 24 der ital. Uebers. del riso fehlt allen lateinischen
Ausgaben, steht hier zu Ende des Buchs ganz ausser der alphabetischen
Folge, und seheint schon darum unächt zu sein, weil
es kein Wort von der Cultur der Pflanze sagt.
Aus Buch IV bemerke ich nur, dass von Vitis vinifera 38
Varietäten unterschieden werden.
Aus Buch V. A. F rucht t r agende Bäum e.
M uniacus cap. 15, ital. Meliaco^ ist P runus Armeniaca und
wird im Vergleich mit Pr. domestica und Per s ica recht gut
beschrieben.
Mir tus cap. 17, ital. Mortine, soll warme gemässigte oder nach
Albert auch kalte Luft verlangen. Das beruht auf Alberts Verwechselung
der Myrte mitLedum palustre (vergl Seite 70).
B, Nicht fruchttragende Bäume.
A b i e s cap. 31. Hier unterscheidet Petrus drei Arten: „Ab i es
P i e l l a et Arexe (arese der aug'^b. und bas. Ausg.) quasi
eaedem arbores sunt," — er beschreibt sie aber nicht. Sicher
ist Arexe unsre Lar ix, was auch die ital. Uebers. bestätigt;
Piella scheint aus Picella, dem Diminutiv von Picea entstanden
zu sein, so dass Petrus auch Abies excelsa und Picea
unterschied. Die bas. Ausg. lesen Abies et quae vulgo vocatur
Piella et Arese, was vielleicht richtig sein kann; aber die ital.
Uebers, übergeht das erste et, so dass Piella Synonym von Abies
sein soll, was allen drei lateinischen Texten widerspricht.
Ame dan US cap. 32, erläutert Petrus selbst durch Alnus.
A v o r n u s cap. 34 (Anonus der augsb. und bas. Ausg.), ein kleiner
Baum der Alpen mit abführender Rinde. 1st Cytisus
L a b u r n u m , wovon Caesalpinus pag. 113 sagt: Laburnum
vulgo Avornello. Sonst bedeutet Avornio nach Pollini fl. Veron.
auch F r axinus Ornus.
B r i l l u s cap. 37 ist nach Angabe des Vorkommens und der Benutzung
Sal i x viminalis.
F r a x i n a g o l u s cap. 43 halte ich mit- unserm Commentator für
C e l t i s australis, deren folia disticha wenigstens entfernt den
gefiederten Blättern der Esche gleichen.
Ivus cap. 44 (Oplus der augsb. und bas. Ausg., il Nasso der ital.).
„Ivus, id est Taxus , est arbor parva, quae in alpibus et montibus
eis proximis invenitur, quae optima est pro balistis ligneis
et arcubus faciendis." Das ist das ganze Kapitel. Das scheint
von Simon Januensis entlehnt, bei dem es heisst: „Taxum vocant
Romae et circumstantibus locis arborem, cujus ligno fiunt arcus
et balistae; quae Yvo vel quidem Yvum vulgo dicitur, bicolor
ex albo et citrino."
O p l u s cap. 46. Acer campestre; nach Pollini italiänisch
Oppio, lombardisch Opio.