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mal genau unter demselben Titel und nur am Schluss noch mit
folgendem Zusatz:
Editio nova, pluribus emendationibus et adnotationibus ex Gesneri
codice desumtis aucta et recusa. Norimbergae impensis Jo.
Mich. Seligmann. 1751, foL max.
Es bildet aber in dieser Ausgabe kein selbstständiges Werk,
wie Pritzel und Andre, vielleicht durch Haller verleitet, zu glauben
scheinen, sondern einen integrirenden Theil der von Schmiedel
besorgten Opera botanica Conradi Gesneri, und steht zu
Anfang des ersten Bandes gleich hinter der Vorrede, der Vita
Gesneri und der Historia operis. Es enthält nur 25 Pflanzenbeschreibungen,
aber ausführlichere als in den vier ersten Büchern,
und so meisterhafte, wie Cordus selbst zuvor noch nicht geliefert
hatte.
Johann Bauhin und Gesner in einem seiner Briefe sollen noch
von einem s e c h s t e n Buche der Hi s tor i a s t i r p i um sprechen,
die Aemilius gesehen habe^). Es ist aber nie gedruckt, und da
das fünfte Buch noch nicht beendigt war, so vermuthe ich, dass
man mit dem Namen des sechsten nur unverarbeitete Materialien
zur Fortsetzung des fünften Buchs beehrte, gleich wie die Bemerkungen
in der Sylva über deutsche Pflanzen unstreitig zur
Bereicherung der vier ersten Bücher dienen sollten.
Endlich will ich nicht unbemerkt lassen, dass Valerius Cordus
als erster zuverlässiger Bereiter des Schwefeläthers auch in der
Geschichte der Chemie einen ehrenvollen Platz einnimmt 2). So
Vielfaches und Grosses in einem so kurzen Leben haben Wenige
geleistet.
§. 45,
K o n r a d Gesner.
J e spärlicher und zerstreuter die Nachrichten über das Leben
eines für die Geschichte der Botanik bedeutenden Mannes vor-
1) Tournefort L c.
2) Herrn. Kopp^ Geschichte der Chemie^ IV^ Braunschweig 184:7 ^ in 8,
Seite 300.
Buch XV. Kap. 1. i 45. a23
kommen, desto vollständiger halte ich mich sie meinen Lesern
vorzuführen und genau nachzuweisen verpflichtet. Konrad Gesn
e r s Leben liegt so klar vor uns, ist so oft und gut beschrieben,
dass ich mich darüber kurz fassen darf, um desto länger bei
seinen Leistungen zu verweilen. Ueber die erste Hälfte seines
Lebens besitzen wir ein Curriculum vitae von seiner eignen Hand,
im Artikel Conradus Gesner seiner alphabetisch geordneten
B i b l i o t h e c a universalis; für die spätem Lebensjahre sind
seine Briefe, die in mehrern Sammlungen nach seinem Tode erschienen,
die Hauptquelle. Einen Biographen fand er auch bald
nach seinem Ende an seinem langjährigen Freunde und Collegen
J o s i a s Simler. Aber am sorgfältigsten, mit genauer Angabe
und Kritik der Quellen fast jeder besondern Nachricht, schrieb
S c h m i e d e l sein Leben, im ersten Theil seiner Ausgabe der
O p e r a botanica Conradi Gesneri, Norimbergae 1751 in
fol. max. Auch ein ausführliches Verzeichniss seiner zahlreichen
Schriften verschiedensten Inhalts hinterliess uns Gesner selbst, abgedruckt
in Simler i Vita Gesneri, und wiederholt und mit Nachträgen
versehen im Artikel Conradus Gesner der Bibliotheca
instituía et collecta primum a Conrado Gesnero. Deinde in Epitomen
redacta et novorum librorum accessione locupletata etc.
per Jos i am Simlerum. Tiguri 1574, in fol.
Im Jahr 1516 zu Zürich geboren, war Konrad der Sohn eines
armen .Kürschners und ein Bruder vieler Geschwister. Gleichwohl
erhielt er durch Hülfe seines Oheims, des reformirten Predigers
J o h a n n e s Friccius, eine gute Schulbildung und den ersten
Impuls zu seiner Vorliebe für die Botanik. Als aber sein Vater
1531 in demselben Treffen der reformirten Züricher gegen die
katholischen Kantone der Schweiz, worin der Reformator Zwingly
blieb, gefallen, sein Oheim schon früher gestorben, er selbst kaum
erst von einer schweren Krankheit genesen war, sah er sich genöthigt
Schule und Heimath für einige Zeit aufzugeben und sich
auswärts durch übernommene Dienste seines Lebens Unterhalt zu
erwerben. Doch denke man dabei nicht, wie zuweilen geschehen,
an knechtischen Dienst; denn „nicht ohne gute Früchte in den
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