
setzen an den Verkehr meiner Schifffahrtsgenossen mit
den Bewohnern der Stadt denken, der um so weniger zu
vermeiden war, da man Frachtgüter abzugeben und einige
nothwendige Bedürfnisse, wie Holz und Wasser, einzukaufen
hatte. Es wehete ein schwüler Südostwind, der
mich bald von den aus Salzlagunen, Trümmern mit Schutthaufen
und Grabstätten bestehenden Umgebungen der
Stadt nach dem, Schiffe zurücktrieb. Abends bekam einer
der mich begleitenden Europäer heftiges Kopfweh und
Durchfall, und ich machte mich nun resignirend darauf
gefasst, dass auch wir der Krankheit den fürchterlichen
Tribut entrichten müssten, wenn wir wegen des widrigen
Windes längere Zeit hier verweilen würden. Aber das
Glück war uns auch diessmal auf eine ganz ausgezeichnete
Weise günstig. Das Wetter änderte sich sehr bald, und
wir konnten Jambo schon am 28. Juli verlassen. Mit anhaltendem
Nordwest segelten wir ab, und um Mittag befanden
wir uns bereits in der Breite des Hafens C h ear,
wo an der Küste ziemlich hohe Bergzüge bemerkbar waren.
Abends gingen wir fern vom festen Lande, zwischen Co-
rallen, an einer mir nicht benannten Stelle vor Anker.
Unsere Fahrt am 29. Juli ward durch frischen Westwind
ungemein gefordert. Gegen Mittag erreichten wir den bekannten
Hafen R abak (auf dem Festlande), und Abends
den von Om el M isk, woselbst wir, eine halbe Stunde
vom Ufer, bei einer Insel gleichen Namens ankerten. Nach
Nordosten zu, etwa Fünf Stunden vom Ufer entfernt, zeigt
sich ,ein sonderbar geformter, sehr steiler Berg, dessen
Spitze auf der südlichen Seite gewissermassen überzuhängen
schien, im Vordergründe waren einige niedrige Bergzüge.
Leider konnte Niemand von der Schiffsgesellschaft
mir den Namen dieses auffallend geformten Berges angeben.
Om el Misk ist nur zehn Stunden in gerader Linie von
e tta entfernt, und obgleich wir am 30. Juli nur Südwestwind
hatten, so erreichten wir doch noch am Abend
des nämlichen Tages diesen Hafen, auf dessen Rhede wir
siebenzehn grosse indische Schiffe von europäischer Bauart
und ungefähr vierzig arabische Fahrzeuge von der grössten
Dimension antrafen. An demselben Tage war die englische
Kriegsbrigg Palinurus, Capitain Moresby, von hier abgesegelt,
um mit der wissenschaftlichen Kartenaufnahme des
rothen Meeres fortzufahren, mit welcher Arbeit dieser
talentvolle Nautiker und seine thätigen Gehülfen seit Jahren
beschäftigt sind. Noch ehe wir den Anker auswarfen,
nisteten sich auf unserm Sehiffe zwei Diener des Zollhauses
ein, von denen der eine bis zur Beendigung der
Ausladung an Bord blieb, der andere aber das kleine Boot
des Schiffes, so oft es ans Land fuhr, mitbestieg. Ich glaube
kaum, dass.man bessere Vorkehrungen gegen den Schleichhandel
treffen kann, als die in Djetta angeordneten-sind.
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Bemerkungen über Djetta und Reise von dort nach
Massaua.
Ich hatte durch Vermittelung mir befreundeter Engländer
von dem Directorium der ostindischen Compagnie
ein Empfehlungsschreiben an sämmtliche, auf der Küste
des rothen Meeres wohnende Agenten derselben erhalten;
es bestand in einem sehr verbindlich abgefassten Billet,
in etwas unleserlicher Schrift von dem damaligen Präsi