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Egyptens politischer Zustand unter Mehemet Ali
Pascha.
"W ie viele Europäer haben sich nicht seitdem Anfänge
des jetzigen Jahrhunderts in Gedanken oder in der Wirklichkeit
mit Egyptens Geschick beschäftiget. Diplomaten,
Krieger und Gelehrte, Handelsspeculanten und Manufactu-
risten, ja selbst in neuester Zeit die allen civilisirten Ländern
unentbehrlichen Anleihen-Unternehmer *) nahmen ein mehl
oder weniger dlrectes Interesse an einem Lande , dessen
Namen den meisten zwar schon von der Kinderschule her
vertraut war, im Grunde aber nur als der eines Reichs, in
welchem zwei der sogenannten sieben Wunderwerke der
alten Welt sich befanden, und das einst vorübergehend der
Mittelpunct der civilisirten Welt war! Und was erweckte
und erhielt dieses so grosse und so allgemeine Interesse
*) Ich muss bemerken, dass das Manuscript meiner Reisebeschreibung
im Jahr 1834 beendigt war; zu jener Zeit befanden sich mehrere Agenten
von Pariser, Genfer und Triester Handelshäusern in Alexandrien und Cairo,
mit welchen Mehemet Ali wegen eines Geldanleihens unterhandelte; dieses
kam bloss desshalb nicht zu Stande, weil man die Genehmigung des Sultans
verlangte.