
phas africanus benennen, und die allein diesen Welttlieil
bewohnt*). Es gibt dermalen im ganzen Bezirk von Arkiko
und der benachbarten Küste nur drei Jäger, die auf die
Erlegung von Elephanten ausgehen, und diese tödten zusammen
in einem Jahre durchschnittlich kaum sieben Stück.
Wenn es die politischen Verhältnisse erlauben, so gehen
sie bis in das, sechs starke Tagemärsche von hier west-nordwestlich
entfernte, Wadi Ansaba, eine von abyssinischen
Christen bewohnte waldige und wasserreiche Niederung,
in der Elephanten^ Rhinoceros, Büffel und anderes grosses
Wild zahlreich Vorkommen sollen **). Von den Elephanten
werden nur die Stosszähne benutzt; denn das Fleisch hat
so dicke Muskelfasern, dass' es kaum essbar ist, und die
Haut kann höchstens zu sehr schlechten Schildern gebraucht
werden. Die angeblichen grossen Verwüstungen, welche
die Elephanten an den Bäumen anrichten sollen, und von
denen namentlich Salt in seiner Reise spricht, sind mir
weder hier, noch sonst wo in Abyssinien aufgefallen, obgleich
ich, besonders später in der Kulla, ziemlich viele
Elephanten begegnete.
Die Masse des Gehölzes im Modat-Thale ist zwar dorniges
Gesträuch, das nur kleines und nicht sonderlich dichtes
Blattwerk hat; aber häufig finden sich auch prachtvolle
Baumgruppen, deren üppiges Laub einen dunklen Schatten
wirft, und zahlreiche Schaaren buntfarbiger Vögel beher*)
Cuvier in seiner letzten Ausgabe des Régne Animal (1829. Vol. 1.
pag. 240.) stellt es noch als unentschieden hin, welche Art von Elephan-
ten auf der abyssinischen Küste leben.
**) Die sechs Wegs-Etappen, die in starken Tagmärschen von einander
entfernt sind, wurden mir von den Jägern folgendermassen angegeben :
Massaua, Aito Meriam, Takeles, Maria, Abschek, Bark a (oder Baraka,
das so viel als Wald bedeutet) und Ansaba.
berget, die besonders in der Frühstunde, wo sie vorzugsweise
ihre Nahrung aufsuchen, durch ihre Beweglichkeit
die Landschaft beleben. Stellenweise trifft man auch Eu-
phorbien-Gewächse von ziemlicher Grösse, colossale Ascle-
piadeen und verschiedene Schlingpflanzen, so dass die
Gegend mitunter ein sehr pittoreskes Aussehen hat.
Nicht vermögend, den eigenthümlichen Reiz dieser
malerischen Tropenlandschaft und ihre geselligen Natur-
bewohner zu schildern, will ich nur einige der dem Reisenden
am meisten in die Augen fallenden Vögel derselben
anfdhren. Die Menge und Mannichfaltigkeit dieser
Thiere ist in dem Modat-Thale so gross, wie ich sie nirgends
sonst antraf, und der Naturforscher kann hier auf
einem einzigen morgendlichen Spaziergang über siebenzig
verschiedene Arten derselben sehen.#) Vor allen ändern
ziehen das Auge des Wanderers die Honigsauger mit
metallglänzendem Gefieder (Cinnyris metallica, affinis und
abyssinica) auf sich, die in grösser Zahl um die Blumengruppen
der breitblätterigen Asclepias flattern, und
Edelsteinen gleich in bunten Farben schimmern. In ebenso
üppiger Farbenpracht glänzend, jagen die verschiedenen
Arten von Bienenfresser (Merops erythropterus, viridis und
variegatus) schaarenweise den Insecten nach, die mit der
Wiederkehr der. belebenden Sonne aus der durch die
Nachtkühle entstandenen Apathie erwachen; denn Modat,
obgleich kaum achthundert Fuss höher gelegen als Mas-
saUa, hat schon eine bedeutend kühlere Nachtluft. Hier
ertönt von hohen Bäumen herab das lärmende Geschrei
*) Meine Jäger erlegten hier in einem Umkreis von nur anderthalb
Stunden innerhalb eines Monats hundertzweiunddreissig Arten
von Vögeln.