
artikel sind, und zu sehr schönen, durch einen eigenthüm-
lichen, unnachahmlichen Atlas-Glanz sich auszeichnenden
Perlenschnuren verarbeitet werden. Ausserdem benutzt
man noch die dicke Haut der Dugong’s, aus der starke
Sandalen verfertigt werden, und ihr Fleisch, welches sehr
schmackhaft ist *). Ausser dem Dugong gibt es in dem
benachbarten Meere noch drei Arten von Delphinen, von
denen die eine, mit D. tursio sehr nahe verwandt und
von den Eingebornen Abu Salam genannt, die am häufigsten
vorkommende ist; die zweite, ihr ziemlich ähnliche*
kleinere Art mit dängerm Schnabel hat bei den Fischern
keinen besonderen Namen, und die dritte, die grösste von
allen, die zur Abtheilung derPhocaena gehört, wird oft achtzehn
Fuss lang; man benennt sie Buma. Auch kolossale
Walle, vermuthlich zur Gattung Physeter gehörend, zeigen
sich vereinzelt in der Umgegend; ich bekam zwei
Mal Individuen derselben zu Gesicht, konnte sie jedoch
nicht näher beobachten. Man nennt diese Cetaceen Kibir’s,
d. h. die Grossen, im Vergleich mit ändern Fischen nämlich,
und ich vermuthe, dass aus diesem arabischen Worte
der Name Nordcaper entstanden ist, mit welchem man in
Europa den Wallfisch mitunter benennt **).
Ein Exemplar des Dugong zu erhalten, war, wie schon
bemerkt, der Hauptzweck meiner Reise nach Dahalak;
und bald nach meiner Ankunft zu Delbischet erschien denn
auch eine Gesellschaft von Danakil’s vor dem Scheik des
*) Eine ausführliche anatomische und naturhistorische Beschreibung
des Dugong aus dem rothen Meere gab ich in dem Museum
Senckenbergianum Vol. 1. pag. 97. Frankfurt 1833.
**) Also nicht vom Nordcap in Norwegen, wie man bisher glaubte.
Die Basken, welche das Wort Nordcaper einführten, haben mehrere
arabische Wörter in ihre Sprache aufgenommen.
Ortes, um sich nach den Bedingungen zu erkundigen,
unter welchen ich ein solches Thier kaufen würde. Sie
versprachen eins zu liefern, und verlangten dafür, ausser
dem Preise, ein aus Reis, Caffee und Taback bestehendes
Geschenk voraus. Ich gab ihnen dasselbe auch, sie aber
stahlen beim Wegfahren den Eingeborenen zwei Ziegen
und Hessen nie mehr etwas von sich hören und sehen.
Indessen erhielt ich einige Tage später von einer anderen
Gesellschaft von Danakil’s, gegen gute Bezahlung, einen
ziemlich ausgewachsenen Dugong. Bald darauf kam es
zwischen den zu Dahalak anwesenden Danakil’s zu einem
heftigen Streit, wobei drei Männer ums Leben kamen,
und aus Furcht vor der Blutrache eilten nun alle nach
ihren Ansiedelungen an der afrikanischen Küste zurück.
Dieser blutige Zwist, dessen Ursache mir unbekannt blieb,
und der zuvor erwähnte Vorfall lassen einen Blick in d^s
Wesen dieser Menschen thun. Die Danakil’s, bei den Arabern
Tehmi oder Hetem genannt, leben, ohne irgend ein
gesetzliches Band, in kleinen Familien, und haben kein
politisches Oberhaupt. Lobo beging aus Verwechselung
deii Irrthum, die Beduinen der Küste, welche zu dem
Stamme der Schoho und Saorta gehören, mit dem Namen
derselben zu bezeichnen; und seitdem ward dieser Irrthum
von allen Reisenden nachgeschrieben! Selbst Salt spricht
von einem Reiche der Danakil’s, und lässt es in grossen
Lettern auf seiner Karte von Abyssinien prangen, aus der
dasselbe dann in Ritter’s Werk und zum Theil auch in
die Karte von Berghaus übergegangen ist.
Auf Dahalak- machte ich die Bekanntschaft eines in
seiner Art ziemlich unterrichteten und sehr mittheilenden
Mannes, Namens Mehemet Cheri, der in Massaua gebürtig
war, während der französischen Expedition in Cairo ge