
figem Genüsse nicht geeignet sind. Die zum Trocknen
bestimmten Fische werden vertical gespalten, mit einer
dünnen Lage fein geriebenen Salzes bedeckt, und dann auf
die Felsen in die Sonne gelegt; es wäre gewiss zweckmässiger,
wenn der Kopf abgeschnitten und die Wirbelsäule
gehörig abgeschält würde, indem bei jener Zubereitung
die den Knochen naheliegenden Muskeln trotz alles Salzes
zuweilen in Fäulniss übergehen. Der Hauptabsatz dieser
getrockneten Fische ist zu Jambo, wo sie stückweise und
so billig verkauft werden, dass hundert Pfund oft nicht
einmal zwei spanische Thaler kosten, besonders wenn, wie
damals, diese Münze im Verhältniss zu egyptischem Gelde
hoch im Preise steht. Mit der eintretenden Ebbe und einem
gleichzeitig sich erhebenden schwachen Südwestwind setzten
wir Nachmittags unsere Fahrt äusserst langsam fort, und
ankerten vier Stunden südlich von Sambika zwischen Sandbänken.
Bei Sonnenaufgang am folgenden Morgen (25. Juli)
erblickten wir in weiter Ferne am östlichen Horizont einige
Berge der Küste, an welcher, drei Stunden nördlich von
den beiden Inseln H a ssa n i, ein guter Hafen Namens
Maade liegen soll. Direct im Osten dieser beiden Inseln
zieht sehr fern von dem Ufer ein hoher Bergrücken hin,
dessen Name mir nicht angegeben werden konnte. Die
beiden Inseln Hassani unterscheiden sich von allen ändern
Inseln dieses Theils des rothen Meeres durch ihre Felsmasse
und Form; sie bestehen beide aus einem isolirten,
wenig erhabenen und etw'as kuppenformigen Berge, höchst
wahrscheinlich von granitischem Gestein. Auf der grössern
Insel befindet sich eine trinkbare Quelle, welche einiger-
massen den Mangel eines Hafens ersetzt und einige bleibende
Bewohner auf dieselbe zog. In der Nähe von Hassani
sind mehrere sehr grosse Corallenbänke, und vier Stunden
südlich liegt an der Landküste der Hafen Schaban; auf
ihn folgt in gleicher Entfernung der von Mahar, in dessen
Nähe wir zwischen Corallenbänken vor Anker gingen, um
hier die Nacht zuzubringen. Während der Nacht erhob
sich eine in dieser Jahreszeit ganz ungewöhnliche Erscheinung,
ein frischer Nordwestwind, der auch am folgenden
Morgen anhielt, und der von Zugwolken und starkem Thau
begleitet war. Bald hatten wir das hohe und lange Gebirg
R adua im Angesicht, das unfern der Küste etwa vier
Stunden nordöstlich von Sch er um Jam bo liegt; und Nachmittags
liefen wir in den schönen Hafen dieser Stadt ein,
in welchem dicht an dem Landungsplatz, trotz der ganz
flachen Küste, ein^ selbst für grosse Schiffe hinreichende
Tiefe ist.
Obgleich die Schilderung, die ich von Scherum Jambo
in Hinsicht auf den Untergang alles Verkehrs und die damals
hier herrschende Hungersnoth im Jahre 1826 (p. 228.
meines vorigen Reiseberichts) machte, sehr düster war, so
war doch die Lage, in welcher ich diessmal Jambo fand,
wo möglich noch schrecklicher. Die furchtbare Epidemie
der Cholera, welche bereits den grössten Theil der Einwohner
hinweggerafft hatte, hauste noch immer hier; der
Bazar und die Caffeeschenken, vordem hier, wie in allen
orientalischen Städten, von Besuchern wimmelnd, waren
beinahe menschenleer; und in den Strassen war, ausser
einigen wenigen Krämern oder einem Einkäufer, niemand,
selbst nicht ein Bettler zu sehen. Am Morgen des Tages,
an dem wir ankamen, w'aren noch vier Opfer der Krankheit
begraben worden, und laut tönte das einförmige Klaggeschrei
ihrer Angehörigen. Ich eilte alsbald ins Freie,
um mich zu zerstreuen; denn ich konnte nicht ohne Ent