welcher von den denselben in neuerer Zeit beigelegten
Namen auf sie pafst, ist unbekannt.
85 oder 82. — Erdbeben auf der grofsen Japanischen
Insel N iphon in der Provinz Oomi, verbunden mit der
Erhebung einer Insel in dem See M it-so u -o um i, der
durch das Erdbeben vom Jahre 285- (s. dieses Jahr) entstanden
war. Diese Insel besteht noch und heifst T sikou-
bo -,sima 1).
80 — 79. — 674 ü. C. (677 nach Calvisius) Coss.
Cn. Octavius, C. Scribonius. Zu R eate im S ab in erlande
(R ie ti am Ve 1 in o ) heftiges Erdbeben. Julius
Obsequens sagt: „Reate terrae motu aedes sacrae in oppi-
do, agrisque commotae. Saxa quibus forum stratum erat
discussa. Pontes interrupti, ripae labentis fluminis in
aquam provolutae, fremitus inferni exauditi: et post pau-
cos dies, quae concussa erant, corruerunt. Saxum vivum
cum provolveretur, in praecipiti rupe immobile stetit.”
67 — 66. — 687 U. C. (689 nach Calvisius) Coss.
M. Caeso (soll wohl Cicero heifsen) und C. Antonius. —
Erdbeben zu S p o leto , nach Julius Obsequens: „Terrae
motu Spoletum totum concussum, et quaedam corruerunt.
” 57. — Heftige Erdbeben in C h in a; Berge stürzten
ein und füllten die Thäler 1 2).
56. — Oder nahe an diesem Jahre soll ein Ausbruch
des A etna erfolgt seyn 3).
1) Humboldt, Fragm. de Geogr. Asiat. T. I. 5. 223. Siebold
in Berghaus Annal. B. VIII. S. 27.
2) Du Halde Description de la Chine T. I. p. 356. —• Dafs in
diesem Jahre auch zu P o le n tia ein Erdbeben erfolgt
sey, führt an Collect. Acad. T. VI. p. 494. Andere Quellen
dafür finde ich nicht.
3) Wegen dieses Ausbruchs beziehen sich einige spätere Schriftsteller
auf Petronii Arb. Satyricon. Die Stelle findet sich in
einem dem Eumolpus in den Mund gelegten dichterischen
45 od. 44. Auch in diesem Jahre soll ein Ausbruch
des A e tn a erfolgt seyn 3) , um die Zeit von Caesar’s
Ergufs über Rom’s Gröfse, innere Zwistigkeiten u. s. w.
Lucanus . . . — Nachdem vorher der Gräuel des Bürgerkrieges
erwähnt worden ist, läfst der Dichter den Pluto
aus der Unterwelt seine drohende Stimme erheben, die aus
dem Schlunde einer verbrannten Gegend hervorschallt zwischen
P a rth en o p e (N e a p el) und D ik a rch is (P u te
o li) gelegen; in welcher man sogleich die berühmte
S o l f a t a r a erkennt. Als Pluto seine Drohrede vollendet
hat, wird die Bestätigung derselben durch Ereignisse in
folgenden Versen geschildert:
Continuo clades hominum, venturaque damna
Auspiciis patuere deüm; namque ore cruento
Deformes Titan vultus caligine texit.
Civiles acies jam tum spirare putares.
Parte alia plenos extinxit Cynthia vultus,
Et lucem sceleri subduxit. Rupta tonabant
Verticibus lapsis montis juga, nec vaga passim
Flumina per notas ibant morientia ripas.
Armorum strepitu coelum furit, et tuba Martern
Sideribus transmissa eiet: jamque Aetna vocatur
Ignibus insolitis, et in Aethera fulmina' mittit.
Ecce inter tumulos atque ossa carentia bustis
Umbrarum facies diro stridore minantur.
Fax stellis comitata novis incendio ducit,
Sanguineoque repens descendit Jupiter imbre.
Haec ostenta brevi solvit deus. Exuit omnes
Quippe moras Caesar, vindictaeque actus amore
Gallica projecit, civilia sustulit arma.
Wahrscheinlich haben die beiden letzten Zeilen dieser
Stelle die Chronisten bewogen, einen Ausbruch des Aetna in
die Zeit zu setzen, in welcher Caesar in Gallien war, d. i. zwischen
den Jahren 58 und. 50. Aber die letzten drei Worte,
und der Inhalt der darauf folgenden Verse, welche Naturereignisse
schildern, die sich in den Alpen vor Caesar’s
Uebcrgang über dieselben nach Italien zugetragen haben,
läfst eher glauben, dafs der Dichter einen spätem Ausbruch
des Aetna habe schildern wollen, da man annimmt, dafs
auch um die Zeit von Caesar’s Tod ein solcher erfolgt sey.