S96 oder 897, — Erdbeben während einiger Tage,
ohne Angabe der Gegend. Marcellinus Comes und Hieronymus
*) berichten davon, jeder mit denselben Worten:
„Terrae motus per dies plurimos fuit, coelumqüe ardere
visum est.“
402. — Erdbeben zu G o n stan tin o p el 1 2).
408. — Zu Rom auf dem F o rum p acis wurde
während sieben Tagen ein unterirdisches Getöse gehört;
nach Marcellinus Comes.
412. — Erdbeben zu Utifca in A frica während
sieben Tagen, bei welchem die Erde sich gespaltet haben
soll 3).
416 ungefähr. — Olymp. 299. — In G allican a re-
gione, „in Civitate B ite rris multa signa effecta terrifica,
Paulini epistola ejusdem civitatis episcopi enarrat ubique
directa“, sagt Idatius 4). Vielleicht kann man diese Worte
auf Erdbeben deuten.
417 — Coss. Honorius 'XI., Constantius II. Erdbeben
zerstört K y b era in P am phylien. „Cybera Asiae civi-
tas aliquantaque praedia terrae motu demersa“, sagt Marcellinus
Comes.
419 — Coss. Menaxius u. Plintha. Erdbeben in Pa-
1) Hieronymus sagt 397. — Beuther S. 6 u. Bernhertz S. 55, sich
auf Prosper1 beziehend, geben 398 an. — R agor S. 45 und Coli,
acad. S. 503, gar*100. Aus den Beschreibungen entnimmt
man aber, dafs sich ihre Erzählungen sämmtlich auf dieselbe
Thatsache beziehen. — Merkwürdig ist die von Marcellinus
Comes gegebene Nachricht', dafs im J. 401 (Winter von 400
— 401 ?) der Pontus dreifsig Tage lang so zugefroren war,
dafs Eisberge durch die Propontis zogen.
2) Marcellinus Comes.
3) — Physikalische Betrachtungen von dem Erdbeben, besonders
zu Lissabon. Frankf. u. Leipz. 1756. Vorrede. Die in diesem
Buche gegebenen Nachrichten ermangeln aller Kritik,
4) Chronicon. — B ite r r a e istB e z ie r s .
laestin a, nach Marcellinus Comes: „Multae Palaestinae
civitates villaeque terrae motu collapsae.“
420. — Ausbruch des A etna *).
423 — Coss. Asclepiodotus und Marinianus. Verbreitete
Erdbeben in nicht bestimmter Gegend, nach Marcellinus
Comes: „Terrae motus in multis locis fuit, inedia
subsecuta.“ Er erwähnt auch der Erscheinung eines Co-
meten in demselben Jahre 2).
447 — Coss. Ardabures und Callepius (Alypius nach
Anderen). Erdbeben , das Marcellinus Comes mit folgenden
Worten beschreibt: „Ingenti terrae motu per loca varia
imminente plurimi urbis Augustae (C o n stan tin o -
pel) muri recenti adhuc reaedificatione constructi cum
LVI1 turribus corruerunt, saxa quoque ingentia in foro
Tauri dudum super sese in aedificio posita, statuaeque plu-
rimae sine ullius videlicet laesione collapsae sunt, pluri-
mis nihilominus civitatibus collapsis.“ Nach anderen Nachrichten
sollen die Stöfse ein halbes Jahr lang sich wiederholt
haben. Als die davon getroffenen Gegenden werden
genannt: T h ra k ie n , C h erso n es, A lexandria
(T roas), A n tio ch ia, B ithy ni en, beide P hrygien,
der H e lle sp o n t 3).
1) Fozio in Biblioteca.
2) Beuther S. 7 giebt irrig das J. 428 an, sich gleichwohl auf
Marcellinus beziehend.
3) Bernhertz S. 56, der dieses Erdbeben in das Jahr 438 setzt,
bezieht sich auf Cedrenus, der jedoch Nichts davon sagt und
Paulus Biaconus. Collect, acad. giebt für 441 und 446 Erdbeben
an, welche jedoch dasselbe zu seyn scheinen.
Coli. acad. p. 589 erwähnt eines Erdbebens im J. 441
oder 446, bei welchem der Flufs C litu m n u s in U m -
b rien einen Theil seines Wassers verloren und dasselbe
bei einem andern Erdbeben im J. 1695 wieder erhalten haben
soll.