eine Spalte, welche Schwefeldampf und Flamme ausstiefs.
S. E u fem ia versank mit allen Einwohnern und es bildete
sich daselbst ein See. Selbst M essina blieb nicht
verschont; dort stürzte ein Theil der Hauptkirche ein.
Im April erfolgten in derselben Gegend noch! einige
leichte Stöfse; eben so den 3. Mai. Heftiger aber am 8.
Junius, mit neuer Verwüstung zu l’A lba, P o lic a s tro ,
C atan zaro , San S everino.
Die von diesem Erdbeben getroffenen Orte liegen auf
einer über fünfundzwanzig geographische Meilen langen
Linie in der Richtung von SgW. nach NgO., deren südlichster
Punct R eggio, der nördlichste T erranova ist.
Die Linie, auf welcher das Erdbeben in A pulien im J.
1627 sich fortpflanzte, weicht in ihrer Richtung nur wenig
von dieser ab. Die Breite des Landstrichs aber zwischen
dem nördlichen Endpuncte dieses und dem südlichen
jenes früheren Erdbebens, die Provinz B a silic a ta
— welcher bei beiden verschont blieb und überhaupt dieser
fürchterlichen Erscheinung weniger unterworfen ist —
beträgt auch,nicht viel weniger als fünfundzwanzig solcher
Meilen x).
1638, am 2. Junius. Erdbeben in N eu -E n g lan d
(N o rd am erica, die nördlichen Provinzen des jetzigen
"Freistaats); die Richtung der Erschütterung ging von Nordwest
nach Südost 1 2).
----- Zu Anfang des Julius entstand unweit der Azorischen
Insel S. M iguel im Meere ein vulcanischer Ausbruch,
der einige kleine Inseln hervorbrachte, die in der
Folge wieder verschwunden seyn sollen. Nach andern
Nachrichten soll dieses Ereignifs dem Jahre 1628 angehören.
Buffon bezieht sich, indem er das J. 1628 annimmt,
1) Ferrara a. a« O. S. 99 — 100. — Ath. Kircher Mund. subt.
in d. Vorrede C. 2; er war Augenzeuge. — Vivenzio p. XXIII.
2) Philos. Transact. Vol. 50. (1757) P. I. S. 9.
auf Mandelslo. In der 1658 erschienenen teutschen Ausgabe
der Reisebeschreibung desselben und in der Holländischen
Uebersetzung ist indessen dieses Ausbruchs gar
nicht gedacht; nur die französische, 1678, und die englische,
1705 erschienenen Uebersetzungen enthalten die Erzählung
davon und zwar für das Jahr 1628. Oassendi und
Kircher hingegen setzen es in das Jahr 1638, welche letztere
Angabe auch Raspe für die richtige hält, da die Nachricht
in den Uebersetzungen der Mandelsloischen Reise
wohl für Einschiebsel der Uebersetzer anzunehmen seyn
dürfte. Wenn Manche das Ereignifs um defswillen lieber
in dem Jahre 1628 sehen möchten, weil sich dann eine
regelmäfsige Periode von ungefähr neunzig Jahren der
Wiederkehr ähnlicher Erscheinungen in der Azorischen Inselgruppe
ergeben würde, so leuchtet die Schwäche dieses
Grundes zu sehr in die Augen, als dafs man viel auf
denselben bauen könnte *). Dieses Erdbeben soll auch in
B elli n.zona und U ri empfunden worden seyn2).
1638. Zu Ende des Jahres Erderschütterungen zu
C h ic h e ste r in E ngland, die viele Beschädigungen
Verursachen. Dabei Verfinsterung der Luft, mit Pech- und
Schwefelgeruch 3).
------ Ohne Ang. d. Tages. Ausbruch des Berges P eak
auf der Insel Tim or, welcher den ganzen Berg zerstörte 4).
1) Vivenzio S. 12. — Agatio di Somma als Augenzeuge. —
Kircher Mund. subt. L. II. C. 12. §. 1. — Gassendi in L. X.
Laertii de Tita Epicuri, cd. Lugd. 1675. Fol. T. I. p. 546. —
BuffonHist. nat. gener., ed.de Paris 1750. 8™. T.II. S.312,—
Raspe de nov, ins. p. 111 — 114. — Malte Brun Precis de
geogr. T.V. S. 178. — v. Humboldt Voy. rel. hist., ed.in 4to.
T. I. Cb. 1. S. 91. , Ch. 2. S. 171., T. II. Ch. 14. S. 4.
2) Bcrtrand S. 58.
3) Dresdner gel.-Anz. 1756. No. 5. — Die Englischen Sammler
in den Philos. Transact. gedenken desselben nicht.
4) G. Poulett Scrope Considerations on Volcanoes. London 1815.
8. S. 163.