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 N eu fcliatel,  ErdstÖfse,  die  aber  nur  an dem zuletztgenannten  
 Orte  Schaden  anrichten.  Ein Bach  im  T hurgau 
 soll  dadurch  einen  veränderten  Lauf  erhalten  haben  ’Ijf_ 
 Es  soll  auch  in  demselben  Jahre  Ita lie n   ErdstÖfse  empfunden  
 haben  z). 
 In  deinselb.  J.  oder  doch  um  dieselbe Zeit,  bald nach  
 dem  Tode  des  letzten  Inca,  A tahualpciAusbruch  des  
 C o topaxi  in  der Kette  der  An des  von  Q u ito 3).  Am  
 Abhange  dieses  Vulcans  liegt  ein  grofses  kuppelförmiges  
 Felsenstück,  von  den  Eingeborenen  der  K opf  des  Inca  
 genannt,  von  welchem  die  Tradition  sagt,  dafs  es vormals  
 den  Gipfel  des  Vulcans  gebildet habe,  und bei einem Ausbruche  
 weggeschleudert  worden  sey.  Einige  behaupten,  
 dieses  sei  im  Jahre  1533 geschehen.  Wahrscheinlicher  ist  
 diefs  aber  bei  einem  frühem  Ausbruche  geschehen,  weil  
 das  Abwerfen  der  Kuppe  das  erste  Oeffnen  des  Vulcans  
 bezeichnet und Spuren vorhanden sind, dafs schon Atahual-  
 pa’s  Vater  mit  Auswürflingen  des  C otopaxi  gebaut hat. 
 1534,  am 11. und 12. October.  Erdbeben im A argau;  
 es trifft besonders die O rteB aden,  B rem garten,  Mellin 
 g e n ,  B ru ck ,  W in d isch   und  K ö n ig sfeld en  4).  
 Auch  Z ü ric h   wurde  davon  betroffen  5). 1 2 3 4 5 
 1)  Ragor,  Beuther  u.  Bernhertz  cit.  Chron.  German,  u.  Contin.  
 Sleidani.  —  Coli.  acad.  a.  a.  0. 
 2)  v.  Hoff Geschichte  der  Veränderungen  T.  II.  S.  202. 
 3)  Humboldt  Vues  des Cordillères  et Monuments ed.  in  8.  T.  I.  p.  147  u.  148. des Peuples etc.  
 4)  Ragor. Derselbe erwähnt, dafs er seihst während dieses Ereignisses  
 zu Win d isc h   geboren  worden  sey,  u.  dafs  sein  Vater, 
   damals  Pfarrer dieses in der Herrschaft Kö n ig sfe ld e n ,  
 Canton Bern, gelegenen Dorfes,  den ganzen Hergang des Erdbebens  
 aufgezeichnet habe.  Von dieser Zeit an ist  daher Ragor  
 als  gleichzeitiger  Chronist des Erdbebens  zu betrachten. 
 5)  Bertrand S. 42.  Eines Ausbruchs des Vulcans von Guatima- 
 1536,  am 23. März, gegen Abend,  erfolgt vom  A etna,  
 nach  neunzigjähriger  Ruhe  dieses  Vulcans,  einer der heftigsten  
 Ausbrüche,  der  bis  fast  in  die  Mitte  des  April  
 dauert.  Die  Lava  bricht  sich  hoch  oben  am  Berge  neue  
 Oeffnungen  und  fliefst  daraus  theils  gegen  R andazzo,  
 theils  gegen B ronte  und  A derno.  Heftige  Erschütterungen  
 bewegen  den  Berg.  Mehrere Oeffnungen  entstehen  
 an  seinem  südlichen  Abhange  unter  dem  Krater  bei  der  
 S ch ien a  d’asino.  Am  26. März  entstanden  deren  dort  
 zwölf,  bei  dem  M onte  M anfre  und  dem  M onte  V i-  
 tu  r i  in  der Mitte  des  A etna,  die einen Ungeheuern Lavastrom  
 ausstiefsen,  der sich in die Schlucht  della Chiesa  
 di  S,  Lio  oder  L eone  stürzte,  sich  dann  in  zwei  Arme  
 theilte,  nach  P atern o   und nach M onastero  di S. Nicol  
 o,  Am  4.  April  standen  die  Lavaströme,  aber  der  
 Auswurf von  Asche  dauerte  noch  während  dieses  ganzen  
 Monats  fort,  und  war  so  stark,  dafs  die  Asche nicht blos  
 bis  nach  C alab rien ,  sondern  sogar  bis  nach  Candia  
 getrieben  worden  seyn  soll,  wie  Filoteo behauptet.  Wäre  
 diese  Thatsache  gegründet,  so  braucht  man  die  Erzählung. 
   dafs  im  J.  471  die  Asche  von  einem  Auswurfe  des  
 V esuv  bis  nach  C o n stan tin o p el  getrieben  worden  
 sey,  vielleicht  nicht  zu  bezweifeln  4). 
 1537,  Anfangs  des  Mai,  hörte  man  fast  durch  ganz  
 S ic ilie n   zwölf Tage  lang  donnerähnliches unterirdisches  
 Getöse  von  leichten Erderschütterungen begleitet.  Am 11.  
 Mai  erfolgte  ein  Ausbruch  des  A etna.  An  seiner  südli- *1 
 la ,  den die Coli.  acad. p. 540 in das J. 1534  setzt,  gedenken  
 andere Schriftsteller nicht.  Es  ist  eine  Verwechselung  mit  
 dem  im  Jahre  zuvor  erfolgten  Ausbruche  des  C o t o p a x i   
 nicht unwahrscheinlich,  denn diesen hat die Coli.  acad. nicht. 
 1)  Ferrara  descrizione  etc.  S.  89  bis  92  bezieht  sich  auf  die  
 gleichzeitigen  Filoteo  und Silvaggio,  deren letzterer Augenzeuge  
 des  Ausbruchs  war.