
 
        
         
		Erdspalten  so  breit,  dafs  ein  Flintenschufs  nicht  von  einem  
 Ende  bis  zu  dem  andern  trug;  aus  denselben  drang  
 ein  unerträglicher  Schwefelgeruch  hervor *). 
 1586.  Erdbeben  zu G u a tem a la 1 2)  und Ausbruch des  
 Vulcans  von  G uatem ala. 
 In  demselb.  J .,  Ausbruch  des  G unong-A pi  auf  
 Banda  3). 
 In  demselb.  J.  Der  Krater  des  Vulcans  R ingit  auf  
 Jav a  stürzt  in  sich  zusammen 4). 
 1587.  Vulcanischer  Ausbruch  im Walde  von  T hing-  
 v alla  in  A arness  S yssel  auf  Island. 
 1588.  im  November.  Erdbeben  bei  S a a lfe ld   am  
 T h ü rin g e rw a ld e ,  bei  welchem  der  Berg  C u lo n   
 (wahrscheinlich  Culm)  eine  Spalte  von  zehn  Fufs  Breite  
 und  hundert  Fufs  Tiefe  bekommen  haben  soll  5). 
 In demselb. J.,  Erdbeben im südlichen F ran k reich 6). 
 1590,  am  29.  Junius,  zwischen  5  und  6  Uhr  Abends,  
 leichte  Erdstöfse  in  O e ste rre ic h   ob  und  unter  der  
 Ens.  Dann  am 
 15;  September  um  dieselbe  Abendszeit  zwei  starke  
 Stöfse  zu  Wien.  Nach Mitternacht  ein  noch  stärkerer  
 Stofs,  der  den  St.  Michaels-Thurm  und  andere  Gebäude  
 sehr  beschädigt.  In  vielen  anderen  Orten  richtete  die1) 
   Le Bar. de  Zach Correspond, astronom. T. X. p. 472.  cit.  Pater  
 Ilay de rebus Japonicis. — Kämpfer v.  Dohm Th. I. S. 236. 
 2)  Collect, acad. a.  a. 0., ohne Anfuhren der Quelle.— Humboldt  
 Hertha B. VI.  S. 138 f. 
 3)  Ebendaselbst. 
 4)  Raspe  de  novis  Insulis S. 118.  eit. Hook,s  posthumous Works  
 S.  303. — Raffles Java. — Valentyn. 
 5)  Collect, acad. T. VI.  p. 655,  ohne  Anfuhren  der  Quelle.  Aus  
 vaterländischen Geschichtschreibern ist mir von diesem Ereignisse  
 Nichts bekannt geworden. 
 6)  v. Hoff Gesch.  der Veränder. T. II. S. 348, ohne Anfuhren der  
 Quelle. 
 ses  Erdbeben  noch  gröfsern  Schaden  an.  So  zu  Kloster  
 M aurbach,  T uln  an  der  D onau,  K ö n ig sstä tten 
 ,  D ulbing,  Ju d en au ,  B ü ch sen d o rf,  T iffe n -  
 d o rf,  A b ste tte n ,  R a p p o ltsk irc h e n ,  G alb ers-  
 d o rf,  L e u b e rsd o rf,  A lzersd o rf,  D ozenbach.  
 Die  Erschütterungen  wiederholten  bis  gegen  Weihnachten  
 4). 
 Auch  in  U ngarn,  M ähren,  S ch lesien ,  B ö h men, 
   L au siz,  Sachsen  und  in  den  A lpen  wurden  
 diese  Erschütterungen  empfunden  2).  Die  in  Oesterreich  
 hier  genannten  Orte  liegen  ziemlich  in  einer  drei  bis  vier  
 Meilen  langen  von  Wien  aus  gegen  Nordwest  gerichteten  
 Linie,  dem  Laufe  der  Donau  ungefähr  parallel. 
 In  demselb.  J.  Ausbruch  des  Vulcans  A n tisan a  in  
 der  östlichen  Cordillere  der  Andes  von  Quito.  Es  ist  
 dieses  der  erste  von  den Europäern  beobachtete Ausbruch  
 dieses  Berges;  auch  scheint  derselbe  seit  dieser  bis  in  
 die neueste Zeit  keinen,  wenigstens bedeutenden, Ausbruch  
 wieder  gemacht  zu  haben;  doch  sah  H.  v.  Humboldt  im  
 März  1802  aus  verschiedenen  OefFnungen  Dampf  aufsteigen  
 3). 
 1591.  Vom  26.  Julius  bis  12.  August  litt  die  Azori-  
 sche  Insel  S.  M iguel  heftige  Erdbeben,  bei  denen  die  
 Erde  sich  an  einigen  Orten  öffnete,  einige  Felsen  abgerissen  
 wurden,  und  einige Berge  einstürzten.  Auch  T er-  
 ceira  wurde  damals,  doch  ohne  erheblichen  Schaden,  erschüttert  
 4). 
 1)  Beuther  schildert  dieses  Erdbeben  zum  Theil  als  Augenzeuge, 
   da  ersieh  dabei zu  F r ie d e c k   im  Teschner  Kreise  
 Schlesiens  anwesend befand. 
 2)  Coli.  ac. T. VI. p. 551. — J.  Hederici Oratio de horribili et in-  
 solito  terrae  motu qui  recens Austriain  vehementer  concussit,  
 et aliquot vicinas regiones agitavit.  Helmstädt 1591.  4. 
 3)  Bouguer  p. CVI1I. — Humboldt Ideen n. Naturgem. S.  51. 
 4)  So erzählt Linschoten (Hist, de la Navigation de Jean Hug. de