1687, am 5. März. Erdstöfse im Canton G la ru s1).
----- im März. Bei A lexandria Erdstöfse, welche
zehn bis zwölf Tage nach einander wiederholen 1 2).
----- am 25. April um Mitternacht. Erdstofs zu Neapel
und auf der Küste von A m alfi, welches viele Orte,
besonders P a s i t a n o beschädigt 3 4).
----- im April. Die Stadt M achat auf der Gränze
von Persien und Indien wird von Erdbeben zerstört1).
■----- am 19. Mai. Erdbeben auf S eela n d 5).
—— im September. Erdbeben in C alabrien; in
T ropea werden davon Häuser umgeworfen6).
----- am 20. October, 4 U. Morgens, wurden Lima
und C a 11 a o und ein grofser Küstenstrich von P eru von
einem fürchterlichen Erdbeben getroffen. Das Meer zog
sich nach einer zweiten Erschütterung weit von der Küste
zurück, und überfluthete sie gleich darauf mit solcher
Gewalt, dafs die Stadt C allao mit dem Hafen ganz zerstört
wurden. Es ist daselbst die Sage entstanden, dafs
seit diesem Erdbeben in dem dortigen Küstenstriche der
Waizen nicht mehr gedeihe7). Man empfand das Erdbeben
auf einem Schiffe 150 Stunden weit von der Küste.
----- am 18. December. Erdbeben in S m y rn a8).
1) Bertrand-, S. 80.
2) Dresdner gel. Anz. a. ä. 0.
3) Vivenzio 1783. S. XXVII. — 1788. S. 14.
4) Dresdner gel. Anz. 1756. Nr. 18.
5) Ebendas.
6) Vivenzio 1783. S. XXVII. — 1788. S. 14.
7) Hist. gén. des Voy. T. XX. S. 31 f. nach Ulloa. — Philos.
Transact. 1694. S. 78. — Edinburgh philos. Journal, V. 10.
S. 382. — Buffon Hist. nat. T. II. (éd. de Paris 1750 in 12.)
S. 306 setzt irrig dieses Erdbeben in d. J. 1682.
8) Hist, de 1’Acad. de Paris T. II. S. 37. — Coli. acad. T. VI.
S. 582. ♦
1688, im Januar. Heftige, drei Stunden lang wiederholende
Erdstöfse verwüsten P isliccio 7), in der Neapolitanischen
Provinz B asilicata.
------ am 1. März (19. Febr. alt. St.). Erdbeben auf
Jam aica. In Einer Minute erfolgten drei Stöfse von
unterirdischem Donner begleitet. Es wurde auf der ganzen
Insel zu gleicher Zeit empfunden. Die Erde schien
sich wellenförmig gegen Nord zu bewegen. Auch die Schiffe
im P o rt-R o y a l empfanden die Stöfse2).
----- vom 1. bis 11. April. Erderschütterungen in V enedig
3).
----- vom 5. bis 8. Junius. Erdbeben in einem nicht
kleinen Bezirke von Neapel. Es begann am 5. gegen 21 U.
ital. Zeit. Die ersten Erschütterungen dauerten, nach der
Schilderung der gleichzeitigen Schriftsteller, so lange als
ein Miserere. In der Stadt Neapel stürzte die Kuppel einer
Kirche und die Vorhalle einer andern ein, so wie mehrere
Gebäude; Menschen wurden getödtet. Der Strich, auf welchen
dieses Erdbeben wirkte, ging theils von N eapel
gerade gegen Norden bis an die A p en nin en - K e tt e,
und traf auf dieser Linie die Orte M addaloni, V itu -
lano, S. L o ren zo , C erreto , L o ren zio la, P ie di
M onte d ’ Ali so und M atese, der nördlichste Punct,
den es erreichte. Um diesen zuletzt genannten Ort’ entstanden
Erdspalten, und die Quelle eines an dem Berge
von M atese entspringenden Flusses gab ungewöhnlich vieles
und getrübtes Wasser von sich. Zwei Meilen weiter
südwärts traf das Erdbeben von Nord nach Süd die Orte
A vellino, A trip a ld a , Monte F u sco , M ira b e lla ,
und sehr stark B enevento. Auch die zwischen diesen lie-
1) Dresdner gel. Anz. a. a. 0.
2) Humboldt Voy. T. II. S. 22.
3) Keferstein, S. 302, ohne Anf. d. Quelle.
Bd. IV. Erdbeb. u. Vülc. V