ladung offen bleibt. Viele solche Spalte werden durch
Zurücksinken des gehobenen Theils, oder noch während
der Entladung selbst, durch die erweicht in dieselben em-
porgetriebenen und darin erstarrenden Massen wieder erfüllt
und geschlossen, wie dieses z. B. von den Basaltgängen
anzunehmen ist. Andere dagegen bleiben offen,
indem ein Theil der emporgetriebenen Massen über den
Rand der Spalte hinausgeworfen wird, ein anderer aber
in die darunter befindliche Höhle zurücksinkt.
Man mufs, der Erscheinung zufolge, annehmen, dafs
da, wo ein solcher tief in das Innere hinabgehender Spalt
in der festen Erdrinde entstanden ist, die unter derselben
bestehende feste Decke des Sitzes des vulcanischen Pro-
cesses in einem weiten Umkreise der schwächste Theil
dieser Decke ist oder war. Daher ist zu vermuthen, dafs,
sobald in diesem nach der Entladung, jedoch an demselben
Punkte nur schwach geschlossenen Sitze die ohne
Zweifel immer fortgehende Erzeugung der elastischen Flüssigkeiten
wieder so weit fortgeschritten ist, dafs dieselben
erneuerte Kraft zum Heben der Decke erlangt haben, das
Heben wieder an der schwächsten Stelle, also unter dem
Puncte des jüngsten Ausbruchs erfolgen wird. Geschieht
dieses, so bahnen sich die Dämpfe und Gase zum zweiten-
male den Weg an dieser Stelle nach der Oberfläche. So
kann sich der Ausbruch zu mehreren Malen durch dieselbe
Spalte wiederholen. So entstehen bleibende Aus-
bruchs-Puncte oder sogenannte thätige Vulcane; nicht dadurch,
dafs unter einem jeden Vulcan ein eigner ihm angehörender
Feuerherd wäre, wie man sich wohl ehemals,
gedacht hat.
In der That erfolgt der Hergang auf diese Weise.
Zwei oder mehrere Ausbrüche durch einen und denselben
Spalt, wenn keiner ihn völlig verstopft, müssen dahin wirken,
seine Wände mehr und mehr abzureiben und ihn
nach allen Richtungen zu erweitern und abzurunden; so
verliert der Spalt allmählich die Gestalt eines blofsen Risses
und erhält nach und nach eine länglich runde Form.
Dieses ist der vulcanische K rater, das immer in dieser
Gestalt sich darstellende Kennzeichen aller thätigen Feuerberge
und mehrerer erloschenen, an welchen letzteren,
nach einem oder mehreren Ausbrüchen, der Schlund doch
verstopft worden ist, und vielleicht nur noch am oberen
Rande die Spur seines ehemaligen Daseyns erkennen läfst.
K rater, auf diese Weise entstanden, zeigen oft die
Spuren der wiederholten Ausbrüche, die sie hervorgebracht
und ihre Gestalt allmählich verändert haben. Man erkennt
in ihren tieferen Theilen zwar wohl nicht leicht mehr die
Felslagen, durch welche der erste Rifs geschehen ist, da
diese in den meisten Fällen von darüber ausgeworfenen
oder ausgeflossenen Massen bedeckt worden seyn mögen.
Aber eben diese Massen, wie sie rund um den Krater verbreitet
sind, lassen sich oft deutlich in mehreren, mehr
oder weniger hoch über einander liegenden Schichten wahrnehmen,
deren manche aus lockeren Auswürflingen, Schlak-
ken, Bimsteinen, Stücken von Lava und dergl., andere aus
festen Massen, aus ausgebreiteten Lavaschichten bestehen.
Ihre äufseren Umrisse bilden gewöhnlich einen Kegel, oft
mit steil abfallenden Wänden, eine Form, in welche sich
immer lose Massen zusammenfügen, die von einer Oeff-
nung emporgeworfen, rings um dieselbe niederfallen. Fast
jeder neue Ausbruch verändert die Gestalt des Kraters,
bald wird er erhöhet, bald werden seine Wände zertrümmert,
und stürzen theil weise, auch wohl ganz in sich zusammen.
Das geschah z. B. am Vesuv bei einem seiner
neueren heftigen Ausbrüche, bei dem der Gipfel etliche
hundert Fufs von seiner Höhe verlor.
Verschieden von dieser Kraterform und doch in meh-
reren Stücken derselben ähnlich ist ein einigen vulcani