
 
        
         
		In  die  Zeit Alexanders  des  Grofsen (starb 323) setzt  
 man  auch  ein  Erdbeben  auf der Insel  C h ry se ,  die nahe  
 bei  Lem nos  gelegen  haben,  und  mit  ihrem  Vulcan Mo-  
 sy ch lo s  damals  in  das  Meer  versunken  seyn  soll  t). 
 317.  Vulcanischer  Ausbruch  auf  der  Insel  Ischia  
 (vom  E pom eo“?),  welcher  das  Vorgebirge  C arusa  ge*  
 bildet  haben  soll.  Dieser  soll  auch  die  Syracuser  veran-  
 lafst haben,  von der Insel wegzuziehen,  die sie,  nach dem  
 Abzüge  der  gleichfalls  durch  einen vuicanischen  Ausbruch  
 (s.  d.  J.  900)  vertriebenen  Euboeer,  besetzt  hatten  1 2). 
 285  oder  284.  Grofses Erdbeben auf der Japanischen  
 Insel  N iphon  in  den  Provinzen  Oomi  und  Sourouga.  
 In der erstgenannten Provinz  versank ein sehr grofses Stück  
 Landes”in  einer  einzigen  Nacht;  dadurch  bildete  sich  an  
 dieser Stelle der See M it-s ou- oum i,  auch  B iva-oum i  
 genannt,  welcher  zwei  und  siebenzig  und  eine  halbe  englische  
 Meilen  lang,  und  an  der  breitesten Stelle  zwölf und  
 ein  Viertel  breit  ist.  Kämpfer  nennt  ihn  den  See  von  
 O'itz.  In  demselben  Momente  entstieg  in  der  Provinz  
 S ourouga  der  Erde  unter  vuicanischen  Ausbrüchen  ein  
 neuer  Berg,  der  F o u si-n o -Y am a,  der  zu  den  bedeutendsten  
 Bergen  der  Insel  gehört,  und noch jetzt ein thä-  
 tiger  Vulcan  ist  3). 
 282.  Erdbeben  bei D elp h i  während  des  Angriffes  
 der  Gallier  unter  Brennus.  Es  soll  dadurch  ein  Bergfall  
 bewirkt  worden  seyn,  der  einen  Theil des Gallischen Heeres  
 traf.  Auch  ein  darauf folgendes  schweres  Hagelwetter  
 soll  Viele  verwundet  haben  4). 
 1)  Cellar.  Not.  0.  A. L.  II.  C.  14.  §. 166. —  U kert über Lemnos  
 u. den Mosychlos,  in  Alig. geograph. Ephem. 1812. Decemb. 
 2)  Wiener  Zeitschrift.  1823,  Nr.  101. 
 3)  Kämpfer  Japan  (v.  Dohm)  Th.  I.  S.  190,  f.  —  Humboldt  
 Fragm.  de geogr.  Asiat.  Th.  I.  S. 223.— Siebold in  Berghaus  
 Annalen  B. VIII.  S. 27. 
 4)  Justinus  L.  XXIV.  C.  8. 
 C h ro n ik . 147 
 .  Ungefähr  um  dieselbe  Zeit  Erdbeben  in  den  Gegenden  
 des  C h erso n esu s  und  des  H e lle sp o n te s,  durch  
 welches  vorzüglich  die  Stadt  L ysim achia  zerstört  wurde. 
   Man  sah  diefs  als  ein  böses  Vorzeichen  an  für  L y-  
 sim ach u s,  ihren  Gründer,  der  bald  darauf  (282)  in  
 der  Schlacht  bei  K u ru p ed io n   gegen  SeleuTcus  das  Leben  
 verlor  *).  Dafs  auch  zu  R h o d u s  und  Rom,  wie  
 Bernhertz  2)  anführt,  damals  Erdbeben  gewesen  seyen,  
 darüber  finde  ich  keine  alte  Nachricht. 
 Ungefähr  um  diese  Zeit  ereignete  sich  auch  die  Erhebung  
 eines  Stückes  Land,  oder  die  Entstehung  eines  
 Hügels  bei  T rö z e n e   nach  Ovid  3>,  oder  bei  M e-  
 th o n e   auf  der  T rö z e n is c h e n   H a lb in s e l  nach  
 Strabo  und  Pausanias  4).  Ovid’s  poetische  Schilderung  
 von  diesem  Ereignisse  ist  bekannt.  Strabo  sagt,  dafs  es  
 mit Ausbruch  von Feuer  verbunden  gewesen  sey,  und  dafs  
 der  neu  entstandene  Berg  die  Höhe  von  sieben Stadien —  
 fast  4000  Fufs — erreicht  habe.  Er  sagt  ferner,  der Ort  
 sey  zuweilen  wegen  der  Hitze  und  des  Schwefeldampfes  
 unzugänglich,  leuchte  bei  Nacht  in  die  Ferne,  und  die  
 innere  Gährung  daselbst  erhitze  die  Gegend  umher  so,  
 dafs  das Meer  auf fünf Stadien  weit  koche,  und  auf zwanzig  
 weit  trübe  sey,und  dafs in demselben sich ein thurmhoher  
 Damm  von  Felsen-Trümmern  gebildet  habe.  Pausanias, 
   der  den  Ort  M e th a n a   -nennt,  erwähnt,  dafs  
 ungefähr  dreifsig  Stadien  davon  entfernt  warme  Quellen  
 zur Zeit des Makedonischen Königs Antigonus,  Sohnes des  
 Demetrius  (regiert  von  274  an),  hervorgebrochen  seyen,  
 nachdem  vorher  dort  ein plötzlicher vulcanischer Ausbruch 
 1)  Justinus  L.  XVII,  zu  Anfang*. 
 2)  a.  a.  0.  S.  20. 
 3)  Metamorph.  L.  XV.  v.  296 — 306. 
 4)  Strabo  L.  I. T.  I.  p.  158  Tzsch. — Pausanias  L.  II.  34, 
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