dem Tage, an welchem Hannibal den grofsen Sieg über die
Römer am T rasim enischen See (Lago di P eru g ia)
erfocht, bei welchem Kampfe die Wuth der Streitenden so
grofs war, dafs sie das Erdbeben nicht empfanden. Li-
vius *) sagt: „tantusque fuit ardor armorum, adeo intentus
pugnae animus, ut eum motum terrae (qui multarum ur-
bium Italiae magnas partes prostravit, avertitque cursu
rapido amnes, mare fluminibus invexit, montes lapsu in-
genti proruit) nemo pugnantium senserit.” Plinius 1 2) drückt
sich darüber folgendermafsen aus: „Creberrimus (terrae
motus) Punico bello intra eundem annum septies atque
quinquagies nuntiatus Romam. Quo quidem anno ad Tra-
simenum lacum dimicantes maximum motum neque Poeni
sensere, nec Romani.” Das Wort n u n tia tu s läfst ver-
muthen, dafs diese sieben und fünfzig Erdstöfse wenigstens
nicht alle in der Stadt R o m selbst empfunden
worden sind. Doch wahrscheinlich ein Theil derselben
, wie man aus dem Nachsatze schliefsen möchte, wo;
es heifst: „Nec vero simplex malum aut in ipso tantum
motu periculum est, sed par aut magis ostento. Nun-
quarn urbs Roma tremuit,nt non futuri eventus alicujus
id praenuntium esset.” Davon dafs, wie hie und da in
neueren Chroniken erzählt worden ist, der Trasimenische
See dabei Flammen ausgespieen habe, sagen die ange*
führten Schriftsteller Nichts.
Zu g leich er Z eit mit diesem Erdbeben, oder wenigstens
nicht lange nachher, soll ein Erdbeben in L ibyen
hundert Städte zerstört haben 3).
219. — 535. U. C. Coss'. -Fahim Maximus, T. Sem-
1) L. V. C. 6. g f c wl
2) L. II. C. 86. — s. auch Orosius L. IV. C. 15.
3) Bernhertz a. a. 0. u. Ragor a. a. 0 . citiren Augustinus de
Mirabilibus L. II.
pronius. — Ein Feuer - Ausbruch aus dem M eere. Li-
vius *) sagt: „Mare arsit eo anno” ; giebt aber die Gegend
dieses Ausbruches nicht an.
218. — 536. U. C. Coss. Qu. Fab. Maximus, M. Claud.
Marcellus. Ungewöhnlicher Wasser-Ausbruch einer Quelle
„in vico Istric o (Var. In ste io )” nach Livius 2).
216. -— 538. U. C. Coss. Fulv. Flaccus, Appius
Claudius Pülcher. — Zweitägiger Steinregen auf dem A lb
an er-G eb irg e. Nach der davon durch Livius 3) gegebenen
Beschreibung, und wegen der zweitägigen Dauer
der Erscheinung möchte man sie eher für einen vulcani-
sclien Ausbruch als für einen Meteorsteinfall halten.
197. — 557. U. C. Coss. L. Cornelius, Qu. Minu-
cius Fermus. >— Erdbeben in Rom oder in der Gegend 4).
197 od. 196. U. C. 558. Coss. L. Quintius, Cn. Do-
mitius. Erdstöfse in Italien während acht und dreifsig
Tagen 5).
197. — ungefähr Olymp. 145. — Entstehung einer
neuen Insel bei T h e ra 6). Plinius giebt für diesen Vorfall
den erwähnten Zeitpunct:an, wenn man annimmt, dafs
die in den Handschriften befindliche Zahl CXXX Jahre
nach Olymp.. 135,4 auf einen Schreibfehler beruht, und
dafs statt derselben XXXX gelesen werden mufs, wie
Choisezd Gouffier 7) glaubt. Plinius sagt, die neue Insel
habe den Namen H ie ra und auch A utom ate erhalten.
1) L. XXIII. C. 31.
2) L. XXIV. C. 10.
3) L XXV. C. 7.
4) Livius L. XXXIV. C. 55.
5) Livius L. XXXV. C. 40.
6) Hist. Nat. L. II. C. 87. (89.)
7) Voyage pittoresque Vol. I. p. 23; nach jEusebius a. a. O. p,
237; nach dem armenischen und lateinischen (Vers. Hiero-
nymi) Olymp. 145. Im Griechischen Texte fehlt die Stelle.