Es ist dieses fast das einzige Beispiel von gleichzeitigen
Bewegungen am A etna und am Vesuv. Dabei
waren die Erscheinungen an beiden sehr ungleich, da am
A etna kein Ausbrach von Lava erfolgte.
1694, am 8. September, 17£ U. Ein sehr starkes
Erdbeben im Neapolitanischen, weiches einige Gegenden
m T erra di L avoro, P rin c ip a to c itra , P rln c i-
pato u ltra und B asilicata traf. Es erstreckte sich in
einer von Südost nach Nordwest gerichteten Linie, zwischen
der Küste des T y rrh e n isc h e n Meeres, und
dem südwestlichen Abhange der Apenninenkette hin, die
es nicht überschritten zu haben scheint, von B a silicata
an, bis nach Capua. In T e rra di Lavoro traf es
vorzüglich hart S o rre n to , Ca s t elfam are, V ico
E quense, M ercogliano, L aüro, O ttajano, N ola,
S. M aria, A versa und C ap u a1).
------am 22. u. andere Tage im November. Vulcanische
Ausbrüche des G unong Api auf Banda, des Wa-
wany auf H ito e oder A m boina und des K em as,
oder drei Brüder, auf C elebes im Gebiete von Mo- nado z).
1695, vom 24. bis 25. Februar in der Nacht. Erdbeben
im Venetianischen Gebiete. Zuerst mäfsige Stöfse
in dem Territorio Asolano in der Diöces von T reviso.
Aber noch vor Aufgang der Sonne erfolgten die heftigsten,
deren man sich erinnern konnte; und von der Zeit an
verging mehrere Monate nach einander kein Tag oder
Nacht, da man nicht Erschütterungen empfunden hätte.
Während dieser Zeit soll die Sonne selbst bei heiterm
Himmel wie verdunkelt gewesen seyn, ungefähr wie bei
1) Coll. acad. T. VI. p. 663.
2) L. v. Buch, Canar. Inseln, S. 364.I, 324. — LaMllardiere Vov. *
dem trocknen Nebel oder Höhenrauch des Jahres 1783.
Der nächstfolgende Winter war aufserordentlicli strenge 4).
1695, am 21. Mai, 2 U. Abends. Zwei Erdstöfse auf
der Insel B an d a1 2).
----- am 10. Junius. Erdbeben im Kirchenstaate. Es
trifft vornehmlich B agno re a le , B ologna, V ite rb o ,
und viele Orte zu beiden Seiten der Gebirgskette. Viele
Wasser wurden trübe. Dieses ist das Erdbeben, von welchem
behauptet wird, dafs durch dasselbe der Flufs Cii-
tum nus (la Vene) das Wasser wieder erhalten habe,
welches ihm bei einem Erdbeben im J. 441 oder 446 unserer
Zeitrechnung entzogen worden seyn soll 3).
|----- Ohne Angabe d. Tages. Ausbruch des Vulcans
Wawani auf A m b o in a4).
1696, am 4. August, 16 U. ital. Zeit. Brach am V esuv
bei St. S alv ato r ein Lavastrom hervor, der sehr
ansehnlich war, und zehn Tage lang unter der im J. 1694
ausgeflossenen Lava weglief 5).
1697, am 17. Junius. In Irla n d , Grafschaft C ork
bei C h arlev ille, erfolgt (die dort sich öfter ereignende
Bewegung eines Morastes (Bog). Der Morast, bei dem
diese Bewegung erfolgte, hiefs K apanihane. 7 Uhr
Abends fing eine wellenförmige&fiewegung desselben an,
und in Zeit von Einer halben Stunde erfolgte das Erheben
1) Kries, von den Ursachen der Erdbeben, S. 70. cit. Codice
meteorico di Nicodemo Martellini, Venezia 1700. fol.
2) Coll. acad. T. VI. S. 663, ohne Anf. d. Quelle.
3) Dieselbe Samml. T. VI. S. 589, u. Keferstein, welcher den
Monatstag hinzufügt, beide ohne Anf. d. Quelle. — S. auch
oben die Anmerkung zum J. 447.
4) Ke fei 'stein, ohne Ang. d. Quelle.
5) Della Torre teutsche Uebers. S. 119. — Parrino Succinta
rclazione delT eruziöne del 1696. Napoli.