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 Erdstöfse  an  mehreren  Orten  von Kl ein-A sia.  Zu Angora  
 soll  am  18.  und  21.  Julius  die  Erde  sich  geöffnet  
 haben.  Zu  C astom m e  am  Schwarzen  Meere  stürzten  
 Häuser ein.  Ein Flecken zwischen B eyzazar und Amias  
 wurde  ganz  zerstört.  Grofse  Verwüstung  erlitten  Stam-  
 m as, M aronoy,  S a rd u e l,  C aesarea,  Conia,  Ly-  
 s tria ,  D erben,  B arno,  C ay ette  und  N abuzzia,  
 eine  Stadt  am  la u r u s   *).  Es  ist  schwer,  die,  wahrscheinlich  
 zum  Theil  entstellten,  Namen  der  hier  genannten  
 Orte auf einer neuern Karte zusammen zu finden.  Wenn  
 man Angora,  C aesarea  und Conia für richtig annimmt,  
 so  scheint  das  Erdbeben  den  mittlern  Theil  von  K lein-  
 As i a  getroffen  zu  habenj  und  wenn C astom m e das alte  
 C astam on  ist,  so  hat  das  Phänomen  sich  noch  lange  
 nicht  bis  an  das  Schwarze Meer  erstreckt.  Jener mittlere  
 Theil  aber  ist,  nächst  der  Westküste,  allerdings  der  am  
 meisten  den  Erdbeben  unterworfene  Theil  der  Halbinsel. 
 ■------  am  13.  Julius.  Erdbeben  auf  der  Insel M artin 
 ique 1 2). 
 -----   am  17.  oder  27.  August.  Erdbeben  zu  Neus 
 ta d t  in  O e ste rre ic h ,  welches  Häuser  umwirft 3). 
 zu  Ende  des  October.  Erdbeben  zu  R agusa  
 und  C attaro .  Es  soll  auch  in  Kl ei n-As ia  empfunden  
 worden  seyn 4). 
 ------  im November.  Heftiges Erdbeben zuC onstantin 
 o p el  5). 
 — -   am 14. December,  Mittags zwischen  12 u. 1 Uhr.  
 Ein  „kleines  Erdbeben”  zu  F ra n k fu rt  am  Main  6). 
 1)  Dresdner  gel.  Anz.  1756.  No.  12. 
 2)  Terra  tremens.  —  v.  Hoff a.  a.  O.,  ohne  Anf.  d.  Quelle. 
 3)  Terra  trem.  —  Dresdn.  gel.  Anz.  a.  a.  0 . 
 4)  Dresdn.  gel.  Anz.  a.  a.  O. 
 5)  Hadschi  Chalifa.  1078  der  Hedschra. 
 6)  Lersner's  Chronik.  Kriegk  a.  a.  O.  —  Bghs. 
 1668.  Ohne  Ang.  d.  Tages.  Erdstofs  zu  S aar bürg  
 in  L o th rin g e n  4). 
 -----   Ebenso.  Erdbeben  in  der  chinesischen  Provinz 
 Z an -tu n g   2). 
 -----   Ebenso.  Ausbruch  des  Vulcans  P acaya  in 
 G uatem ala  3). 
 1669,  am  8.  März.  Gegen  Ende  des  Tages  erhob  
 sich  ein  Sturmwind,  der  die  Häuser  von  Nicolo,si  am  
 A etna  einzureifsen  drohte,  dabei war  die  Luft,  die  den  
 ganzen  Tag  über  finster  und  neblig  gewesen  war,  stark  
 erhitzt.  Mit  Einbruch  der  Nacht  fing  die  Erde  an  zu  beben, 
   anfangs  schwach,  aber  die  Stöfse  wurden  immer heftiger  
 bis zum 11. und verbreiteten  sich  über  die  ganze umliegende  
 Gegend.  Gegen  den Mittag  dieses  Tages  wurde  
 N icolosi  von  den  Erdstöfsen  ganz  der  Erde  gleich  gemacht. 
   Wenige  Schritte  von  diesem  Dorfe  öffnete  sich  
 unter  fürchterlichem  Krachen  ein  Spalt,  der  auf  dem  
 P iano  di  S.  Lio  anfing  und  sich  schlängelnd  an  der  
 Höhe  des  A etna  hinaufzog bis  zum  M onte  frum ento,  
 eine Migiie  tiefer  als  der  Gipfel.  Dieser Spalt  lief in der  
 Richtung  von  Süd  nach  Nord,  war  zwölf Miglien lang und  
 sechs  Fufs  breit.  Gegen  11  Uhr  desselben  Tages  öffnete  
 sich  auf  der  Ebene  von  N ocilla,  nahe  bei  der  von  
 S.  Lio,  nach  heftigen  Stöfsen  ein  zweiter  Spalt,  Ungeheuern  
 Dampf  mit  Gebrülle  ausstofsend.  Er  hatte  ganz  
 dieselbe  Richtung,  wie  der  erste,  und  lag  in  der  verlängerten  
 Linie  desselben,  wenig  davon  entfernt.  Bis  zum  
 Abende  öffneten  sich  noch  fünf andere  Spalte,  unter Aus-  
 stofsen  von  Dampf und  einem  Getöse,  das  vierzig Miglien  
 weit  gehört  wurde.  Ara  Abend  entstand  mit  gleichen  Erschütterungen  
 und  Brüllen  noch  ein  Spalt  unter  dem 
 1)  Coli.  acad.  VI.  571. 
 2)  Churchill  Voyage  Vol.  I.  S.  101. 
 3)  Humboldt  in  der  Hertha  B.  VI.  S.  138  f.