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 empfand,  nicht  aber  auf der Westseite.  Gegen  Südwest  
 wurde  es  gefühlt  zu  A nnapolis  R oyal,  gegen Nordost  
 in  N eu -S ch o ttlan d ,  in  H alifax ,  aber  nur  schwach.  
 Nicht  bemerkt  wurde  es  zu  S eg an ecto ,  und  nur  wenig  
 gegen  West  bei  L ake  St.  G eorge.  Dagegen  wieder  
 nicht  im  Brittischen  Theile  von  Oswego  an 'der  Südostküste  
 des  O ntario.  Im  A tla n tisc h e n   M eere,  sie-  
 benzig  Leagues  östlich  vom  Cap  Anne  empfand  es  ein  
 Schilf.  In  St.  M artins  H arb o u r  auf  . . . .   in Westindien  
 soll  eine  mit  diesem  Erdbeben  in  Verbindung  geglaubte  
 ungewöhnliche Meeresbewegung,  ein  Fluthen  und  
 Ebben  wahrgenommen  worden  seyn *).  —  Am  22.,  8 U.  
 27'  Morgens,  erfolgte  in  denselben  Gegenden  von  Nordamerica  
 noch  eine Erschütterung  mit  Getöse 1 2). 
 1755,  am  21.  November,  9  U.  Morg.  Zu  C olares  
 unweit  L issab o n   zwei,  und  ebendaselbst  in  der  Nacht  
 vom  24.  zum  25.  fünf Erdstöfse 3). 
 ——  am  26.  und  27.  November.  Zu  Sedan,  M e-  
 zi&res,  C h a rle v ille ,  L ü ttich   und  an  mehreren  Orten  
 B elgiens  Erschütterungen 4). 
 ------  am 27.  November.  An  der  südlichen  Küste  von 
 Spanien,  besonders  in  Malaga,  Erdbewegung5). 
 -----   am  9.  December.  L issabon  empfindet  wieder 
 einen  heftigen  Erdstofs,  und  zwar  den  stärksten  unter  
 allen ^  die  seit  dem  1.  November  erfolgt  waren.  Auch  
 diese  Erschütterung  wurde  in  vielen  vorn  P o rtu g al  entfernt  
 liegenden  Gegenden  mitgefühlt,  namentlich  an  den 
 1)  ii.  2)  Philos.  Transact.  Vol.  XLIX.  S.  439.  443.  Vol.  L. 
 S.  1 _ 1 8 . —  Coli.  acad.  S.  634. 
 3)  Philos.  Transact.  Vol.  XLIX.  Sl  413. 
 4)  Ebendas.  1756.  S.  512.  663.  —  v.  Hoff  Gesch.  d,  Veränd.  
 Th.  II.  S. 314. 
 5)  Kant,  a.  a.  O.  S.  22. 
 südlichen  Küsten  von  Spanien  und  F ra n k re ic h ,  in  
 den  Alpen  Ita lie n s ,  der  Schw eiz  und  T iro ls ,  in  
 Schw aben  und  B aiern  und  selbst  weiter  gegen  Norden. 
  _   ln  T urin  erfolgte 2f U. Ab. ein Stofs 4 bis 6 Se-  
 cunden  dauernd,  in  der Richtung von Süd nach Nord,  und  
 einige Minuten nachher eine schwächere Erschütterung von  
 zwei Secunden in derselben Richtung.  Genau  um  dieselbe  
 Zeit  empfand  man  sie auch zu M ailand,  wo  die  Quellen  
 stärker  flössen,  und Wasser in die Keller drang 4).  Zu  
 B rieg,  im W alliserlan d e,  hörte man 2U. Abends  ein  
 unterirdisches  Getöse;  bald  darauf  folgten  leichte  Bewegungen; 
   2J  Ehr  eine  stärkere,  und  2§  Uhr  ein  heftiges  
 Erdbeben  mit  erschreckendem  Getöse,  das  im  ganzen  
 W ällis  empfunden  wurde,  Mauern  zerrifs  und  Schornsteine  
 niederwarf.  B rieg,  G lisa  und  N a tria   litten  
 viel.  Hie und da brach  die Erde auf,  und Wasser  spritzte  
 «•ewaltsam  und  hoch  aus  den Spalten;  an anderen Puncten  
 versiegten  Quellen.  An  einem  Berge,  Eine  Stunde  von  
 B rieg,  hatte  die  Erde  vom  9.  December bis zum 26. Februar  
 1756  sich  täglich Einen  Zoll  tief  gesenkt.  Vom  9.  
 bis 21. December erfolgten täglich schwache Stöfse.  Einige  
 Zeit vor den Stöfsen bemerkte man immer ein leichtes Zittern  
 der Erde,  und der Wind  legte sich.  Die  Bewegungen  
 schienen  alle  von  Süd nach Nord gerichtet zu seyn;  die in  
 der  Erde  entstandenen  Spalten  hatten  diese  Richtung2)  
 (des  letztem  Umstandes  wegen  möchte  ich  eher  glauben,  
 dafs  die  Richtung  der  Erdstöfse  oder  Schwingungen  von  
 Ost nach West oder umgekehrt gewesen war).  Die Gegenden, 
   in welchen  dieses  Erdbeben noch mehr  oder  weniger  
 stark  empfunden  worden  ist,  waren:  M ailand,  P ie mont, 
   Savoyen,  A igle,  die  Ufer  des  G enfer  Sees, 
 1)  Kant,  S.  19-  —  Philos.  Transact.  Vol.  XLIX.  S.  612 f. 
 2)  Philos. -Transact.  Vol.  XLIX.  S.  616.