man ein erschreckendes Getöse1). — Bei B rieg in Wallis
wurde eine eigentliche Erschütterung gefühlt a). —
Der T h u n er-S ee wallte auf und zog sich darauf zurück;
der B rien zer-S ee noch merklicher; der Lauf der Aar
wurde einen Augenblick gehemmt. Das Wasser in einer
Bai an einem Arm des R hône bei No v ille wallte
au f3). — Bei N euf chat el wurde das Wasser einiger
Bäche am Tage des Erdbebens auf einmal schlammig,
ohne vorhergegangenen Regen, und der See stieg während
einiger Stunden um zwei Fufs über seinen gewöhnlichen
Stand4). — Dpr See von E ta lier e gerieth in Bewegung
mit Getöse. Eine Quelle bei B oudry, ebenfalls in N e u f -
c h a te l, blieb einen Augenblick aus, und ergofs sich darauf
stärker als gewöhnlich mit trübem Wasser 5). — In
B ern soll plötzlich die Luft wärmer geworden seyn, und
in B asel empfand man, aber erst zwischen 3 und 4 Uhr
nach Mittag, einige Erschütterungen 6 7). — Am Z ü ric
h e r-S e e hatte man in der Nacht vor dem Erdbeben
ein sonderbares Murmeln gehört, und am Tage desselben
bemerkte man an seinem Wasser ein eben solches Zurückziehen
wie an den vorhergenannten Seen T).
Der B odensee bei S te in , und der R hein bei
seinem Ausflusse aus dem See, stiegen während einiger
Augenblicke um etliche Fufs. Der See von W ah lstad t
in der Grafschaft S arg an s stieg und schien von Nord
nach Süd bewegt zu werden* obgleich Ostwind wehete.
1) Coll. acad. S. 629.
2) Philos. Transact, a. a. O. S. 617.
3) Coll. acad. S. 629.
4) Philos. Transact, a. a. O. S. 436.
5) Coll; acad. a. a. O.
6) Ebendas. S. 632. — Merlan cit. Buxtorf.
7) Philos. Transact. S. 438.
Eine schwefelige und bituminöse Quelle bei K ilchberg
flofs stärker und trüb x).
In Schw aben wurden an mehreren Orten Erschütterungen
gefühlt; so zu C a n sta d t, und auch zu A ugsburg,
wo Magnete ihre Last fallen liefsen, und wo, wie
auch an einigen anderen Orten, die Magnetnadel Störungen
erlitt. — In D onauw örth wurden einige Mauern
erschüttert. In In g o lstad t blieben Quellen aus, und gaben
nachher während einiger Minuten trübes Wasser 1 2).
In T e p liz , in Böhmen, zwischen 11 und 12 Uhr,
warf die Hauptquelle plötzlich eine so grofse Menge Wassers
aus, dafs in einer halben Stunde alle Bäder Überflossen.
Schon eine halbe Stunde vor diesem Aufquellen war das
Wasser der Quelle ganz schlammig geworden. Nachdem
es hierauf beinahe Eine Minute lang ganz ausgeblieben
war, brach es mit grofser Gewalt hervor und warf eine
Menge röthlichen Ochers aus. Hierauf wurde die Quelle
wieder ruhig und rein wie zuvor, und so verhielt sie sich
noch im Januar 1756, doch lieferte sie mehr Wasser als
sonst, auch war die Temperatur derselben erhöhet. Man
hat sogar behauptet, dafs ihre Heilkräfte, oder ihre mineralischen
Bestandteile vermehrt worden seyen 3).
Am südwestlichen Fufse des T h ü rin g e rw a ld e s
soll der See bei Salzungen im Herzogthum M e i n i n g e n
in der Nacht vor dem Erdbeben ungewöhnliche Bewegungen
gezeigt haben; eine Nachricht, über welche indessen
noch Zweifel obwalten 4).
Selbst in den B ran d en b u rg isch en Marken will
man besonders in Landseen ungewöhnliche Bewegungen
1) Coll. acad. S. 629.
2) Ebendas. S. 632.
3>) Philos. Transact, a. a. O. S. 895.
4) Poggendorjf’s Annalen der Physik u. Chemie. B. XIX. S. 449.