tausend Acker bedeckte. Dieser vertrocknete in der Folge
zwar, aber inan fand seinen Boden mit Sand und Grand
bedeckt, und es zeigte sich daselbst keine Spur mehr von
den Pflanzungen und den darauf vorher gestandenen Gebäuden.
In den Bergen schienen grofse Veränderungen bewirkt
worden zu seyn. Viele vorher mit Wald bewachsene
Stellen derselben zeigten sich kahl, und die Ströme brachten
eine grofse Menge Holz herab 1).
1692, im Junius. Grofser vulcanischer Ausbruch auf
der westindischen Insel St. C h risto p h , der viele Wochen
lang fortdauerte. Die vorher sehr oft von Erdbeben
bewegte Insel soll seit diesem Ausbruche nur selten erschüttert
werden 1 2 * S.).
----- am 18. September (8. alt. St.), zwischen 2 und
3 U. Abends, wiederholend am 20. zwischen 8 und 9 U.
Morgens. Ein in Mittel-Europa aufserordentlich weit verbreitetes
Erdbeben. Die Gegend, in welcher es um stärksten
empfunden worden seyn soll, war B rabant; man
empfand es von B rüssel bis A ntw erpen, weniger stark
in der N orm andie, F lan d ern und H olland, desgleichen
in E ngland zu D eal, D over, S h eern ess.
Bei D over fiel sogar ein Theil des Castells S oltw ood
ein. Auch zu P a ris , Spa, wo die Mineralquellen eine
Veränderung erlitten haben sollen, zu M ay n z und
1) Philosoph. Transact. 1694. S. 99. — Lyell Principles of
Geology V. I. S. 445. [5 Ed. Vol. II, p. 262. v. Hoff, Gesch.
der Veränd. Th. II, 536; Th. III, 482. Montgomery Martin,
History of the British Colonies, Vol. II, p. 155. Bghs.~],__
Bei diesem Erdbeben wurde ein Einwohner: Louis Gelday,
von der Erde verschlungen, und bei einem zweiten Stofs
lebend wieder ausgeworfen und ins Meer geschleudert, wo
er zu einem Fahrzeuge hinschwamm, das ihn aufnahm. Er
lebte nachher noch vierzig Jahre. So erzählt sein Epitaph
zu Port-Royal. Preufs. Staatszeitung 1826. Nr. 36. S. 147.
2) L. v. Buch Canar. Ins. S.405. cit. Philos. Transact. XVIII, 99.
F ra n k fu rt wurde es gefühlt, selbst im W aatlande
und W allis v).
1693, vom 9. bis 11. Januar. Ein Erdbeben, welches
vorzüglich S icilien hart betraf, zugleich aber auch in
einigen anderen Gegenden von Europa empfunden wurde.
In S ic ilie n war der 9. ein heiterer Tag bis gegen Son-
nen-Untergang. Um diese Zeit bedeckte sich der westliche
Horizont mit einigen Wolken. Zugleich fing der
A etna an häufigen Dampf und Flammen auszustofsen.
Um 5 Uhr Nachts wurde S ic ilie n stark erschüttert,
am stärksten aber C atania, wo Gebäude zerstört wurden.
Am 11. schien die Sonne matt und blutfarbig, und
am 'Morgen erfolgten einige mäfsige Erdstöfse. Gegen
21 Uhr aber geschah unter erschreckendem Getöse ein so
heftiger und fürchterlicher Stofs, dafs sechszig Städte und
Dörfer davon gleichsam ganz zerstört, und gegen sechszigtausend
Menschen in den Trümmern begraben wurden.
C atania litt die fürchterlichste Zerstörung und verlor
allein achtzehntausend Einwohner. Die Luft blieb düster,
und im Augenblicke des Stofses sah man aus dem Krater
1) Philos. Transact. 1750. S. 624 u. 665. — Fivenzio 1783.
S. XXVII. — Bertrand S. 82. — J. Th. Mooren in Miscell.
nat. Curios. dcc. 3. Ann. 1. 1694. S. 100. — [Lersncr’s Chronik,
Kriegk a. a. 0. giebt für Frankfurt a. M. die Erschütterungen,
welche in der ganzen Stadt gespürt wurden,
am 8. September M o r g e n s 3 Ehr und am 10. September
Morgens 8 Uhr an. Die Chronik hat mithin den alten Kalender.
— Bghs.].
Von dem J. 1692 giebt Keferstein noch folgende Begebenheiten
an, die liieher gehören würden, wenn man irgend
etwas davon in besseren Quellen fände. — Am 15. Oct.
Erdbeben zu Sch a ff hausen. — Am 28. Oct. zu F r a n k furt
a. M. — Am 30. Oct. zu Lüttich. — Ohne Ang.
d. Tages einen vulcanischen Ausbruch auf Fuego; und
ebenso die Coli. acad. ein Erdbeben in Qu i to , welches zum
J. 1698 gehört.