einen Ausbruch des A etn a, sich auf Diodor ft beziehend.
Der letztere bezeichnet indessen nicht die Zeit des
Ausbruchs, sondern sagt nur, dafs durch den bei dem vorigen
Ausbruche ausgeflossenen Lavastrom der Weg an der
Küste für das Karthagische Heer ungangbar geworden sey.
Es bleibt daher ungewifs, ob und wenn zwischen den Jahren
426 und 392 noch ein Ausbruch erfolgt ist.
3T7. — Sehr heftiges Erdbeben in L issab o n 1 2).
373. — Olymp. 101, 4. — Trib. Mil. M.Furius, L.
Furius, Aul. Postumius, L. Lucretius, M. Fabius, L.
Postumius. Grofse Erdbeben im Peloponnes, und unglaubliche
Ueberschwemmungen über Land und Städte.
Das Erdbeben erfolgte in der Nacht; die gröfste Zerstörung
traf die Städte H elik e und Bura, am K o rin th isch
e n B u s e n (in der Gegend des heutigen V o s t i z z a) 3).
Nach Strabo und Pausanicts 4) soll H elike vom Meere
verschlungen worden seyn, obgleich sie zwölf Stadien davon
entfernt lag, und die Stelle, auf der sie gestanden
hat, soll ganz in das Meer gesunken, und von demselben
bedeckt geblieben seyn, so dafs man ihre Trümmern unter
dem Wasser habe sehen können. B ura wurde nur zerstört.
Eutropim nennt die eine dieser beiden Städte H ebra.
370. — Sehr heftiges Erdbeben in L issabon 5).
1) Diodor L.XIV.C.59.— Ferrara descrizione dell’Etna. Palermo
1818. S. 76.
2) Balbi, Essai politique sur le Royaume de Portugal T. I.
p. 102, nach des portugies. Arztes Tavares Schrift über die
Mineralwasser in Portugal. — Bghs.
3) Diodor L. XV. C. 48.
4) Strabo L.I. T. I. ed. Tzschuche p. 145.158. 163 u. L. VIII. T.
III. p. 294. — Pausanias L. VII, Achaica C. 24 u. 25. — Vergl.
auch Cellarii Not. orb. ant. L. II. C. 15. §. 411. — Eutrop.
L .I.— Gellius L.XVII. C. 21.— Eusebius a.a.O. P. II. S.219.
zwischen 370 u. 380 U. C. od. 384 u. 374 v. Chr.
5) Balbi a. a. 0. — Bghs.
364. — 390. U. C. Coss. Luc. Geminus, Qu. Ser-
vilius. — In Rom, mitten auf dem F orum , erfolgte
ein grofser Erdfall ; denn dafür mufs man nach Livius
Worten *) das Ereignifs halten'; ein eigentliches fühlbares
Erdbeben scheint dabei-nicht stattgefunden zu haben. Livius
sagt: „Eodem anno seu motu terrae, seu qua vi alia,
forum medium ferme specu vasto collapsum in immensam
altitudinem dicitur.“ Man vermochte den entstandenen
tiefen Schlund nicht auszufüllen, und da, nach Priester-
Ausspruch , derselbe nur mit demjenigen auszufüllen seyn
werde, wodurch der Römer das Meiste vermöchte, so
stürzte sich der tapfere Jüngling M. Curtius, in voller
Rüstung zu Pferde (als Sinnbild der allvermögenden römischen
Tapferkeit), in den Schlund. Dieser füllte sich
(wie gewöhnlich die Erdfälle) mit Wasser, und wurde
L acus C u rtiu s genannt. Dafs der Schlund nach dem
Hineinstürzen des Curtius sich geschlossen habe, wie oft
erzählt wird, davon sagt Livius Nichts. Eben so wenig
erfährt man^ von ihm, ob zu seiner Zeit noch ein See
auf dem Forum bestand. Wenn, wie von mehreren Geologen
angenommen wird, ein Theil des Bodens der Stadt
Rom einen ehemaligen vulcanischen Krater enthält, so
würde das Entstehen eines tiefen Erdfalles daselbst nichts
Befremdendes haben.
Vor 323. Erdbeben auf H iera (L ip a ra ), einer
der A eolischen Inseln. Dabei soll die Erde geborsten
seyn mit Getöse, und Asche ausgeworfen haben. Die Stadt
L ip ara wurde verwüstet.
Später Erdbeben, mit Ausbruch von Luft bei H era-
k leia in P ontus und N eo -C aesarea 2).
1) L. VII. C. 6. — Valer. Maxim. L. V. C. L. XV. C. 18 (20). 6, 2. — Plinius H. N.
2) Aristoteles (starb 322) erwähnt dieser beiden Erdbeben als zu
seinerzeit erfolgt. Meteor. L', II. C. 8.
Bd. IV. Erdbeb. u. Vdlc. K