Erde bis auf dreifsig Miglien weit um den Berg gebebt
hatte, stieg am erstgenannten Tage eine ungeheure Feuersäule
mit Auswurf von Steinen aus dem Krater, und bald
darauf flössen über seinen Rand drei Lavaströme ab, der
eine nach M ascali, der andere nach L in g u ag ro ssa
und der dritte nach B ro n te zu. IhrFlufs ging aber nur
schwach und sie kamen nicht unter die oberste Gegend
des Berges. Der Ausbruch endete im Julius 1736 *).
1736, am 12. Junius. Erderschütterung zu B a se l2).
------ am 13. Junius, 6 U'. 12 Min. Morg. Erdstofs zu
G enf 3).
zu Anfang des December. Erdbeben in der Provinz
Q uito, von welchem .vornehmlich die Stadt Llac-
t a c u n g a getroffen wird. Dabei sollen aus einem in der Nähe
derselben gelegenen See Flammen emporgestiegen seyn 4).
----- OhneAng. d. Tages. Erdbeben auf C ypern 5).
----- Ebenso. Schweres Erdbeben auf C ephalonia,
einer der Ionischen Inseln. Es richtete in den nördlichen
Gegenden der Insel Verheerungen an6) und war vielleicht
mit dem Erdbeben auf Cypern gleichzeitig.
1737, am 6. Februar, 4§ ü. Ab. Erdstofs zu Boston
in N o rd am erica 7).
am 12. Februar. Erschütterungen in U n te rw
allis und in einem Theile des W aatlandes 1 2 3 4 5 6 7 8 *).
1) Ferrara descriz. S. 114.
2) Merian cit. einen Brief von JoJi. Bernoulli im 4. Bande seiner
Werbe, S. 515.
3) Bertrand S. 97. — Die Coli. acad. T. VI. S. 618 setzt ein
Erdbeben in der Schweiz auf den 12., 8 U. Ab., dessen Bertrand
nicht erwähnt. Sie führt aber das vom 13. ebenfalls an.
4) Bouguer de la Fig. de la terre, S. LXXIV.
5) v. Hoff Gesch. d. Veränd. Th. II. S. 146 u. 233, o. Anf. d. Qu.
6) Montg. Martin Hist, of the Brit. Col. Vol. V, p. 415. — Bghs.
7) Philos. Transact. Vol. L. S. 13.
8) Bertrand S. 97 und 98. — Von einem Erdbeben, das im Mai
1737, am 11. und 12.Mai. Erderschütterung zu Basel
*).
----- vom 11.bis28.Mai. Zu C arlsw ich in Schw aben
(soll vielleicht K arlsru h e heifsen) siebenundsechs-
zig Erdstöfse, welchen grofse Hitze vorausging.- Der Anfang.
war am 11., 3 U. 45 Min. Morg., begleitet von einem
Getöse, dem Rollen mehrerer Wagen ähnlich. Die heftigsten
Stöfse erfolgten am 11. 2§ U. Ab., am 18. 9f U.
und l l f U. Ab. Nächst diesen waren die stärksten am
11. Mai 4 U. Morg., am 12. zu Mittag, am 14. 2 U. Morg.,
am 15. Ip U. Morg., am 18. 10f U. Ab., am 20. ^ U. vor
1 U. Morg., 3, 4 und 6 U. Morg., um Mittag, \ U., 1 U.,
1§ U., 2J U. Ab. Die übrigen Stöfse waren schwächer,
aber sämmtlich selbst im freien Felde fühlbar. Aufserdem
war die Erde in beständigem1 Beben, und es sind mehrere
leichte Stöfse empfunden worden, die in der oben angegebenen
Zahl nicht mit begriffen sind. Ruhetage waren
der 17. und 20. Mai, aber vom 21. bis 26. war fast gar
keine Ruhe. Man will die Stöfse. vornehmlich von 3 bis
7 oder 8 Uhr Morgens, von Mittags 3 oder 4 U. Ab. und
von 9 U. Ab. bis Mitternacht wahrgenomraen haben. Während
dieser Erschütterungen war das Federvieh sehr unruhig;
die Milch wurde in den kühlsten Räumen vor Ablauf
der ersten Nacht sauer. Wenn man das Ohr auf die
Erde hielt, vernahm man ein Geräusch wie von einer
Menge siedenden Wassers. Die Erde war warm und be-
hielt ihre Wärme, wenn auch die Luft sich abkühlte. Die
Berge waren mit Nebel beladen und dampften. In der
Gegend von L andau sah man Feuermeteore, deren man
1736 auf V u lc a n o , in dem nördlichen Theile von S ic ilie
n und in einigen Gegenden von I ta lie n erfolgt seyn
soll, nach Keferstein, finde ich anderwärts keine Nachricht.
1) Merian citirt Joh. Bernoulli a. a. 0.