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 in  T e u tsc h la n d   a). 
 1510.  —  915 der Hedschra,  am 14. September.  Erdbeben  
 in  C o n stan tin o p el;  das  fürchterlichste,  dessen  
 dort  die  Geschichte  erwähnt.  Einhundert  und  neun  Moscheen  
 ,  Eintausend  und  siebenzig  Häuser,  die  Landmauern, 
   ein  Theil  der  Seemauern,  die  Thürine  und  Mauern  
 des  Serails  u.  s.  w.,  überhaupt  eine  Strecke  von  Eintausend  
 und  vierzig  Ellen  Stadtmauern  stürzten  ein  bis  auf  
 den  Grund.  Einige  tausend  Menschen  wurden  erschlagen. 
   Fünf  und  vierzig  Tage  lang  bebte  die  Erde  nicht  
 allein  in  C o n sta n tin o p e l,  sondern  im  ganzenosmanischen  
 Reiche, in  E uropa und K lein-A sia.  Zwei Viertheile  
 der  Stadt  T schorum   wurden  von  der  Erde  verschlungen, 
  dieFestungSwefke von K allip ol is zerbrochen;  
 D em ito k a,  Bajasids  Geburtsort,  zerfiel  in  Schutt.  Das  
 Meer  stieg  über  die Mauern  von  C o n stan tin o p el und  
 G alata  in  die  Stadt  und  Vorstadt;  die  alten  Wasserleitungen  
 brachen zusammen.  Der Sultan wohnte zehn  Tage  
 lang  in  einem  Zelte  im  Garten;  dann  flüchtete  er  nach  
 A d rian o p el,  aber  bald  nach  seiner  Ankunft  daselbst,  
 am  16.  November,  erfolgte  auch  dort  ein  fürchterliches  
 Erdbeben, und am 22. stürzte daselbst ein Wolkenbruch nieder, 
   die  T undscha  trat  aus  und  überdeckte  mit  Fluth  
 und  Schlamm  die  Verwüstungen  des  Erdbebens  3). 
 In  demselben  Jahre  Erdstöfse  zu  F reib u rg   im  
 B re isg a u ,  in  S tey erm ark   und  T y ro l  4). 
 1)  Martin  Baumgarten  L.  III.  C.  26. 
 2)  Ragor,  Beuther  u.  Bernhertz  eit.  Nie.  Baselius,  Stumpff u.  
 Joh.  Naucleri  Chronicon  Colon.  1607. 
 3)  Hadschi  Chalifa.  —  v. Hammer  Geschichte des Osmanischen  
 Reiches  Th.  II.  S.  349. 
 4)  Ragor  u,  Bernhertz, 
 1510.  Erdbeben  in  einem  grofsen  Theile  von  Ita lie 
 n ,  in F lo re n z ,  R avenna,  F o rum   Julium ,  VenediIgn   
 d4e)m. selben J., im Julius, Erdbeben und Ausbruch des  
 H ek la;  ferner,  ohne  Angabe  des Monats, Ausbrüche des  
 T ro lla d y n g r  und  H erd .u b reid   auf  Island. 
 1511.  Ei’dbeben  in  Jap an   1 2). 
 1512.  Im  Thale  von  Pa len za  entsteht  ein  Spalt  
 zwischen  zwei  Bergen,  ob  durch  Erdbeben  oder  Bergfall,  
 ist  nicht  ausgemacht  3). 
 1513.  am 17. Aug.  Erdstöfse in der Stadt M eissen 4). 
 1514.  Starker  Erdstofs  auf  Z an te,  einer  der  Ionischen  
 Inseln5).  _ 
 1517,  am  26.  Junius.  Erdbeben  und  dabei  heftiger  
 Sturm  zu  N o rd lin g en   und  zwei  Meilen  im  Umkreise.  
 Die  Pfarrkirche  St.  Emmeran  stürzt  ein  6). 
 1519.  Heftige Erschütterung  des  untern  D jandul-  
 T h a ls,  eines  der Kabulthäler  in  Afghanistan  7). 
 1519  und  1520.  Ausbrüche  Mexicanischer  Vulcane, 
 i y Beuther  cit.  Chron.  Germ.  -   Palmer,  Frundspergerischer  
 Geschichtschreiber L .I .-   Coll.acad.  T. VI. p. 538.— In demselben  
 Jahre  sollen  auch  zu  Nördlingen  Erdstöfse  erfolgt  
 Seyn. — Forum Julium war der alte Name von F r iu li.  Zwar  
 führten noch andere Orte diesen Namen,  z. B.  F r eju s, welcher  
 Ort aber weniger  in  die hier  bezeichnete  Gegend  pafst. 
 2)  Kämpfer  v.  Dohm  S.  234. —  Die  Coli.  acad.  setzt  in  dieses  
 Jahr  auch  ein  Erdbeben  in  L a ib a ch . 
 3)  Bertrand  S.  40.  —  Coli.  acad.  T.  VI.  p.  538. 
 4)  '  Beuther  cit.  Rivander’s  Thüringische  Chronik.  ^ 
 5)  Montgomery  Martin  Hist,  of  the  British  Col.  Vol.V. p.431. 
 —  Bghs.  , . 
 6)  Beuther  citirt  Fincelinus  L.  III.  u.  Miinsteri  Cosmographiae  
 universalis  libri  VI.  Basil.  1598  L.  III.  Art.  Nordlinga. 
 7)  Bergbaus’' Annalen  der  Erdkunde  a.  a.  O.,  nach  Sultan  Ba-  
 ber’s  Memoiren.