1675, Ausbruch des Guong Api auf der B anda-
Iusel1).
1676, am 26. März, — nach And. am 22. — Erdbeben
in U ngarn, vornehmlich zu E rlau ; auch auf
einigen Türkischen Inseln d e sA d ria tisc h e nM e e re s1 2).
1677, vom 1. bis 7. Junius soll in Wassergräben bei
B erlin unter Aufwallen ein * blutfarbiges Wasser emporgestiegen
seyn, welches in Gefäfse gesammelt, darin während
mehrerer Tage in gährender Bewegung geblieben seyn
soll3). |
----- am 13. November. Auf der Canarischen Insel
P alm a, im südlichen Theile derselben, sechs Leguas von
der Hauptstadt, in dem von der farmen Heilquelle Fuenta
sa n ta , F uen C ali ent e genannten Bezirke erfolgten
Erdbeben, die bis zum 17. dauerten. An diesem Tage
öffnete unter grofsem unterirdischem Getöse die Erde sich
an mehreren Stellen. Die gröfste Oeffnung entstand auf
dem Berge los C o rra le s, eine halbe Legua vom Meere
entfernt, und Geruch von Schwefel mit heifsen Dämpfen
stieg daraus empor. An demselben Tage, 1 Stunde vor
Sonnen-Untergang, öffnete die Erde sich mit grofsem Krachen
ganz in der Ebene der F u e n ta santa auf der
C uesta C anruda. Gleich darauf und im Verlaufe Einer
Stunde brachen siebenzehn andere Oeffnungen auf, am
Abhänge des Berges hinauf , aus welchen Lava strömte,
die sich zu einem einzigen Strome vereinigte und nach
dem Meere zu flofs. Drei neue Oeffnungen entstanden
noch höher oben am Berge, ebenfalls einen Lavastrom
ausgiefsend, der dem ersten zufiel, und mit ihm am Porto
V iejo das Meer erreichte. Die F u e n ta san ta wurde
1) Keferstein S. 301, ohne Anf. d. Quelle.
2) Dresdner geh Ahz. 1756. No. 15. — Coli. acad. VI. 574,
3) Coli. acad. VI. S. 575.
von einem Arme des Lavastroms zugedeckt, und für im
mer vernichtet. Am 21. November stieg aus der grofsen
Oeffnung am Berge los C o rrales viel Rauch, worauf
sie sich schnell unter grofsem Getöse erweiterte, und
Flammen und Steine ausspie, wodurch der Berg vergrö-
fsert wurde. Später spaltete nochmals sich die Erde zwischen
diesem Berge und dem Meere in neue Oeffnungen,
fünfzig Brazas von den ersteren entfernt; diese neuen
Oeffnungen gossen ebenfalls Lava aus, die denselben Weg
nahm, wie die erste. Das Meer wurde durch die hineingeströmte
Lava mehr als zweihundert Brazas zurückgedrängt.
Die häufig gefallene Asche, Sand u. s. w. hatte
eine felsige rauhe Gegend: Molpays in eine Ebene verwandelt.
Erst am 21. Januar 1678 hörte alle Bewegung
auf *).
1677, ohne Ang. des T. Ausbruch des Vulcans Pa-
caya in G u atem ala2).
1678, am 5. Januar, 8 U. Abends. Ein Erdstofs bei
H anbury auf der Gränze von D erby shire; dann 11 U.
Abends in S ta ffo rd sh ire , vorzüglich zu W itte n h a ll
bei W olv erh am p to n , mit unterirdischem Getöse3).
----- am 22. April. Erdbeben zu B lois, wobei die
Hauptkirche in die Erde versunken seyn soll 4).
1) Humboldt Voyage T. I. S. 177. — L. v. Buch Canar. Ins.
S. 296 f. cit. Viera und eine handschriftliche Beschreibung v.
17. Jan. 1678, die in Teneriffa aufbewahrt wird. — Eine
Nachricht von einem angeblich in diesem Jahre erfolgten
Ausbruch auf F er ro (Kefer stein 301) beruht wolil auf Verwechselung
mit dem auf Palma.
2) Humboldt in der Hertha B. VI. S. 138 f.
3) Chronolog. Account etc. (s. oben b. J. 974) cit. Plott’s History
of Staffordshire S. 142.
4) Dresdner gel. Anz. 1756. No. 15.