Zeit, die Erhebung einer Insel in einer anderen Gegend
des Mittelländischen Meeres, in T u sco S in u , erfolgt ist.
Das Meer zwischen Neap el und S icilien , in welchem
die A eo lisch en Inseln liegen, nannten die Alten das
T y rrh e n isc h e undzuweilen auch das T u scisch e *).
T tiscia aber war E tru rie n ; daher ist wahrscheinlich’
dafs Plinius in der angeführten Stelle absichtlich den Ausdruck
T usco, und zwar nicht Mari, sondern Sinn gewählt
hat, um zum Unterschiede von dem um die Aeo-
lisc h e n In se ln gelegenen Theil desselben Meeres dert
nördlicheren gegen T u scia gelegenen, auch einen Busen
mehr als jener darstellenden Theil als den Schauplatz der
erzählten Inselbildung zu bezeichnen. Dort liegen wirklich
ein Paar sehr kleine Inseln, die möglicherweise durch
Erhebung gebildet seyn können. Diese sind C ap r aj a und
M onte C risto. C ap raja liegt zwischen der Nordspitze
der Insel C o rsic a und dem Fürstenthum Piom -
bino, ist ganz vulcanisch, und allem Ansehen nach erhoben.
Noch deutlicher aber zeigt diesen Charakter Monte
C risto , zwischen der Ostseite von C orsica und
der kleinen Insel Gi gl io gelegen. Sie ist ein blofser
Vulcankegel mit einem Krater 1 2).
127 od. 126. - U. C. 627. Coss. Qu. Caecilius Metellus,
Tit. Quinctius Flaminms. — Ungefähr wenigstens
um diese Zeit, als Caj. Gracchus getödtet worden
war, und der Proconsul Domitius die Allobroger besiegt
hatte, wobei das Römische Heer Elephanten gebraucht
1) Livius L. V. C. 33.
2) Die Vermuthnng, dafs die Stelle des PUnim vielleicht auf
die Erhebung einer dieser beiden vulcanischen Inselchen
gedeutet werden könne, verdanke ich Herrn Leopold von
Buch, dem ruhmvoll bekannten Geognosten, meinem hochverehrten
Freunde, der mir dieselbe bei einer mündlichen
Unterhaltung über diesen Gegenstand äufscrte.
hatte, setzt Orosius r) einen grofsen Ausbruch des Aetna:
„Eodem tempore Aetna mons ultra solitum exarsit, et
torrentibus igneis superfusis lateque circumfluentibus Ca-
tanam urbem finesque ejus oppressit, ita ut tecta aedium
calidis cineribus praeusta et praegravata corruerent: cujus
levandae cladis causa senatus decem annorum vectigalia
Catanensibus remisit.” Ueber die Stelle, an welcher dieser
Ausbruch stattgefunden hat, s. Ferrara 2).
123 od. 122. ~ 631 U. C. Coss. Luc. Caecilius, Luc.
Aurelius. Bei Privernum in Latium (jetzt P ip e rn o
vecchio) versanken durch Erdfall oder Erdbeben sieben
Acker Landes 3).
122 — 121. — 632 U. C. Coss. M. Cato, Quintus
Marcius. Erdbeben mit unterirdischem Getöse, ob zu
Rom sagt der Berichterstatter Julius Obsequens nicht.
Es heifst bei ihm nur: „terra cum mugitu tremuit” 4).
117 — 116. — U. C. 637. C. Caecilius, Cn. Pa-
pirius. — Vulcanischer Ausbruch im A lb an er G e b irge
und Erdbeben in anderen Gegenden Italien s. Jul.
Obsequens sagt: „Albanus mons nocte ardere visus, terra
in Lucanis et Privernati late hiavit.” Diese Nachricht ist
die letzte, die von einer vulcanischen Erscheinung im A lbaner
G ebirge gegeben wird. Da bis dahin von der
ältesten Römischen Geschichtszeit her mehrere ähnliche
im Livius enthalten sind, so kann man wohl annehmen,
dafs die Thätigkeit des dort unverkennbar vulcanischen
Bodens wirklich erst um diese Zeit ganz aufgehört hat.
107. In dieses Jahr würde die Entstehung der Insel
H iera oder A utom ate b eiS an to rin fallen, wenn die
1) L. V. c. 13.
2) Descrizione dell’. Aetna. S. 78. 3) Julius Obsequens.
4) Julius Obsequens steht eben nicht im Rufe der Zuverlässig