M onte F u sara, eine Miglie weit von den ersten und auf
der Linie ihrer Verlängerung, welcher ungeheure Steine
auswarf nebst Sand und sogenannter Asche. Aus diesem
Schlunde ergofs sich nach einigen Stunden ein Strom von
Lava, zwei Miglien breit und fünfzehn Fufs hoch, der gegen
Süden abflofs bis an den Eintausend fünfhundert Schritte
davon entfernten Kegelberg M om p eliere. Am 12. erreichte
er das Dorf B e 1 p a s s o und zerstörte es. Am
Abende desselben Tages entstanden um diesen .grofsen
Spalt noch sieben andere kleinere, die sich aber mit jenem
bald zu einem einzigen grofsen Schlunde vereinigten.
Bald stürzte sich die Lava in Höhlen des M om peliere,
unterwühlte ihn und machte, dafs er ein wenig zusammensank.
Immerfort ausströmend, verwüstete der zwei Miglien
breite Lavastrom bis zum 23. viele Orte. An diesem
Tage erfolgte auf’s Neue ein heftiges Auswerfen aus der
grofsen Spalte, wodurch ein grofser kegelförmiger Berg
entstand, der einen andern, S a 1 a z a r genannt, ganz überdeckte.
Am 25. erfolgten wieder die heftigsten Erdstöfse, und
der obere hohe, einem Thurme gleichende Gipfel des
A etna, von welchem während der ganzen Dauer dieses
Ausbruchs nur wenig Dampf emporgestiegen war, fiel in
den Kratei', nebst einem grofsen Theile der ihn umgebenden
sandigen Fläche, so dafs der A etna auf einmal niedriger
erschien, als vorher. Die hineingestürzte zermalmte
Masse wurde darauf in Gestalt einer Ungeheuern schwarzen
Säule, die sich oben ausbreitete und die Luft verfinsterte,
in die Höhe getrieben. Der Krater, vorher drei
Miglien im Umfange, wurde dadurch zu dem Umkreise
von sechs Miglien vergröfsert. Anfangs war er so tief,
dafs man seinen Boden nicht erkennen konnte; doch im
August war er schon zum grofsen Theile wieder angefüllt,
und hatte die Trichterform angenommen.
Der Lavastrom, immerfort gegen Süden abfliefsend,
hatte sich in drei Arme getheilt und diese wieder in mehrere
kleinere, die alle unglaubliche Verwüstung in vielen
Orten und Ländereien anrichteten. Immer strömte neue
Lava über die zuerst ausgefiossene her. Am 29. März erreichte
ein Strom das Dorf Mi s ter b ian co und zerstörte
es ganz; nur die grofse Kirche und wenige Häuser widerstanden.
Nachdem er das Lehen P o rcaria überschwemmt
hatte, wendete er sich, dem Abhange des Bodens folgend,
nach Osten der Meerseite zu, erreichte am 1. April die
A lb a n e lli, zwei Miglien westlich von C atan ia, gelangte
dann allmählig bis zu dieser Stadt, überströmte zum
Theil ihre Mauer, mehrere Gebäude verbrennend, und
flofs zum Theil um dieselbe herum bis in das Meer, in
welchem er weiter als Eine Miglie vordrang und dort ein
Vorgebirge bildete von zwei Miglien Breite und fünfzehn
Miglien von dem Ursprünge des Stromes entfernt. Das
völlige Erlöschen der Entzündung des Berges erfolgte erst
im Julius.
Die von den beiden gröfsten Spalten ausgeworfenen
festen Stoffe bildeten am Orte des Ausbruchs einen grofsen
zweigipfeligen Berg, weicher davon und von der Farbe
seiner Masse den Namen iM o n tiro s s i erhalten hat.
Er hat an der Grundfläche zwei Miglien im Umkreise und
ist vierhundert und fünfzig Fufs hoch. Ihn umgiebt eine
von ausgeworfenem Sande gebildete Ebene von drei Miglien
im Durchmesser. Ja der Ausbruch hat diesen Sand
bis fünfzehn Miglien in die Runde fünf bis sechs Fufs
hoch verstreut und die Thäler von N ic o lo si und Pi-
d a ra ausgefüllt. Die Asche wurde bis nach C alabrien
getrieben. Noch sind um die Montirossi fünfzehn damals
aufgebrochene Spalten sichtbar geblieben, die aber keine
Lava ausgossen. Alle haben die Richtung von Süd nach
Nord, nur die.letzten sind etwas gegen Osten gerichtet.