dern ein Bergfall, so läfst sich die Voraussagung desselben
durch einen der natürlichen Beschaffenheit der Gegend
Kundigen sehr wohl denken ; doch spricht Plinius
ausdrücklich von einem Erdbeben, welches zugleich die
ganze Stadt S parta zerstört haben soll. Auch Phereky-
des, der Physiker und Lehrer des Pythagoras, soll, da
er sich auf der Insel S kyros befand, ein Erdbeben in
Griechenland vorausgesagt und zwar seine Weissagung auf
die Beschaffenheit des aus einem Brunnen geschöpften
Wassers gegründet haben 4). Die Gleichzeitigkeit dieser
beiden Philosophen, und das Ansehen, in welchem sie
standen, läfst vermuthen, dafs das Vorhersagen einer und
derselben Begebenheit Beiden zugeschrieben worden ist.
486. Erdbeben auf der Insel D elos im Arehipe-
la g u s, in dem Jahre, als die Persische Flotte unter Da-
tis Befehl von der Insel abzog, und kurz nach diesem Abzüge.
Herodot bemerkt, dafs bis auf seine Zeit dieses
das erste Mal gewesen sey, da Erdbeben diese Insel getroffen
habe. Auch andere Schriftsteller geben als eine
Eigenthümlichkeit derselben an, dafs sie von diesem im
Archipelagus so gewöhnlichen Schrecknisse nicht heimgesucht
werde 2).
480.— Olymp. 75, 2. Ausbruch des A e tn a 3) unter
der Regierung des Hiero. Dieser veranlagte die Schilderung
des Aeschylus und Pindar vom Aetna.
469. Erdbeben zu S p a rta 4). 1 2 3 4
1) Plinius a. a. 0.
2) Herodot Erato C. 98. — Strabo L. X. T. IV. p. 313. — Eustath.
ad Dionys. Perieg. ed. Colon. 1741. p. 287. V. 525. — J. G.
Schneider Carmin. Pindar. fragm. p. 30. in der von Boeckh her-
ausgeg. Samml. T. II. P. II. p. 587.
3) Thukydides L. III. C. 116.
4) Palassou Suite des mémoires pour servir à ï’hist. natur. des
Pyrénées. S. 379. In anderen Quellen habe ich keine Nachricht
von diesem Erdbeben gefunden.
459. (291 Urb. cond. Coss. P. Volumnias, Ser. Sul-
picius — 293 nach Calvisius'). Heftiges Erdbeben im
Röm ischen G eb iete, das von anderen Wundern begleitet
war, wie dergleichen Livius gar häufig berichtet, als
Fleischregen, Sprechen eines Ochsen u. dergl. *).
432 — 431. (318 U. C. Coss. Cornelius Maluginen-
sis, L. Papirius Crassus). Erdbeben im R öm ischen
G eb iete, welches Häuser umstürzte 2).
431 oder bald nachher. Erdbeben auf Delos im A rchipelagus
3). Thukydides, der dieses im ersten Jahre
des Peloponnesischen Krieges erfolgten Erdbebens erwähnt,
bemerkt dabei, dafs die Griechen keine Erinnerung von
früher auf dieser Insel vorgekommenen Erdbeben hätten.
Dieses stimmt nicht überein mit Herodot's oben (bei d.
J. 486) angeführter Erzählung. Plinius sagt aber auch,
dafs man von zwei Erderschütterungen auf dieser Insel
wisse. Was Einige von einem Erdbeben auf derselben in
Augustus Zeit gesagt haben, scheint auf Irrthnm zu beruhen,
wenigstens läfst es sich nicht nachweisen 4).
426. — Im fünften Jahre des Peloponnesischen Krieges.—
Häufige Erdbeben in Athen, Euboea, B o eotien,
und vorzüglich O rchom enos 5).
426. — Olymp. 88, 2. —■ Ausbruch des A etna, der
C atania zerstörte. Dieser ist der, welche,n Thukydides
den dritten seit Ankunft der Griechen in Sicilien nennt 6). *VI.
1) Livius L. III. C. 10. — Calvisius setzt dieses Erdbeben in das
Jahr 458. Opus Chronologicum.
2) Livius L. IV. C. 21.
3) Thukydides L. II. C. 8. — Plinius H. N. L. IV. C. 12 (21). —
Larcher Hist. d’Herod. L. VI. Note 138 der 1. Ausg.
4) Miscellaneae observationes criticae VII. T. I. p. 64 — 73. etc. Amstclod. 1736. Vol.
5) Thukydides L. III. C. 87.
6) Thukydides L. III. C. 116. — Vielleicht derselbe Ausbruch,
dessen Diodor 14, 59 in seinen Folgen erwähnt.