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 an  ergiebigen  Quellen  dieser Art  reichen  Landstriche  von  
 Erdbeben weit mehr verschont  blieben als andere ihnen oft  
 nahe gelegene, in welchen keine solche Quellen ausströmen. 
 Dieses Alles  mag  beweisen,  dafs  die warmen Quellen  
 ebenfalls  Wirkungen  des  unterirdischen  in  grofser  Tiefe  
 vorgehenden  Vulcan-Frocesses  sind;  dafs  durch  sie  die  
 durch  diesen  Procefs  entwickelten  Stoffe  einen  immerwährenden  
 Ausgang  durch  unterirdische Klüfte  finden, wo  
 sie  das  sich  darin  sammelnde  atmosphärische  Wasser  
 durchdringen,  und  demselben  die  Kräfte  mittheilen,  die  
 eine Wohlthat für  die leidende Menschheit  geworden sind. 
 Verhältnifs derErdbeben und Vulcan-Ausbrüche  
 zu  den  Erscheinungen  und  der B e schaffenheit  
 der  Atmos Phäre. 
 Die Frage:  ob  irgend  eine Beziehung,  oder  eine Cau-  
 salverbindung  zwischen diesen Bewegungen und denen,  die  
 in  der Atmosphäre  Vorgehen,  statt  findet,  ist  bei  weitem  
 noch  nicht  entschieden. 
 Die  innige  Verbindung,, die  zwischen  der  Erde  und  
 ihrer  Atmosphäre  besteht,  und 'die  sich  in  so  vielen  Erscheinungen  
 zu  erkennen  giebt,  hat  von jeher Geneigtheit  
 hervorgebracht,  auch  eine  solche  Verbindung  zwischen  
 den  Erdbeben  und  Vulcan-Ausbrüchen,  und  der  Beschaffenheit  
 der  Atmosphäre  vorauszusetzen. $ Man  hat  einerseits  
 eine  Einwirkung  der  letztem  auf  den  vulcanischen  
 Procefs,  und  andererseits  eine  Wirkung  der  Erdbeben  
 und  Vulcan-Ausbrüche  auf  die  Beschaffenheit  der  Atmosphäre  
 annehmen  zu  können  geglaubt. 
 Die  erste  glaubte man zu  finden  in  tiefem Barometerstände, 
   in  auffallender Windstille,  in trocknem Nebel und  
 ungewöhnlicher grauer  oder rother  Färbung  des  Himmels, 
 grofser  Hitze,  und  besonders  an  einem  Vorgefühl,  das  
 man  in  besonderem  Benehmen  mancher  Thiere  kurz  vor  
 Erdbeben bemerkt zu haben  glaubt.  Selbst Menschen wollen  
 zuweilen  kurz  vor  solchen  Ereignissen  Kopfschmerz,  
 Schwindel  und  Neigung  zum  Erbrechen  gefühlt  haben.  
 Man  hat  bemerkt,  dafs  in  solchen  Zeiten  die  Hausthiere  
 eine  gewisse  Unruhe  gezeigt,  Hunde  geheult,  Pferde  
 ungewöhnlich gewiehert haben ,  und  dafs  das Hausgeflügel  
 unstät  hin  und  her  gelaufen  ist.  Diese  letzteren  Erscheinungen  
 können  wohl  durch  Mofetten  erregt  worden  
 seyn,  welche vielleicht schon vor Ausbruch  des Erdbebens  
 dem  Boden  entstiegen. 
 Als  den Erdbeben  folgende Wirkungen auf  die  Atmosphäre  
 hat  man angesehen Sturmwinde,  Gewitter,  Feuermeteore, 
   Erkältung  der  Luft,  strenge Winter,  häufige  
 Regen,  Krankheiten  hervorbringende  Miasmen,  und Einflüsse  
 auf  die Vegetation.  Von  letzterm  wird  das  allerdings  
 merkwürdige  Beispiel  angeführt,  dafs  in  Peru  nach  
 dem  Erdbeben  vom  J.  1687  Waizen  und  Gerste  nicht  
 mehr  dort gediehen seyen,  denen  vorher  die Gegend  ausnehmend  
 günstig  war. 
 Dafs  die  Entscheidung  der Frage:  ob  ein Zusammenhang  
 zwischen  diesen  Erscheinungen  im  festen Erdkörper  
 und  dem  Zustande  der  Atmosphäre  besteht?  für  die  
 Kenntnifs  von  beiden  sehr  wichtig  ist,  unterliegt  wohl  
 keinem  Zweifel.  Aber  bei  den  vielerlei  Erscheinungen,  
 die hierbei in Betracht  zu  ziehen  sind,  bei  der Verwickelung  
 derselben,  und  bei der Schwierigkeit, unter mehreren  
 zusammentreffenden  die  wesentlichen,  von  den  gleichgültigen  
 zu  unterscheiden,  wird  eine  beträchtliche  Reihe  der  
 mit  gröfster  Sorgfalt  und  Umsicht  angestellten  Beobachtungen  
 erfordert werden,  um  sich  dem  Ziele  zu  nähern.  
 Der Beobachtungen dieser Art  liegen jetzt noch  zu wenige  
 vor.  Was  man  darüber  wahrgenommen  zu  haben  glaubt,  
 besteht  ungefähr  in  folgendem.