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 in  Ulm  leichte  Erschütterungen  empfunden  worden  
 seyn *). 
 =  1737,  am  14.  Mai,  fängt  der  V esuv  an,  aus  dem  
 Krater  Rauch  und  Feuer  aus zu werfen,  und  Lava  fliefst in  
 der  Nacht  zum  16.  über  den  Rand  nach  B o s c o  zu;  zugleich  
 werden  Steine  ausgeworfen.  Dieses dauerte bis zum  
 20.  Tage,  an  welchem  der  Aschenregen  immer  stärker  
 wurde  und  das  Auswerfen  von  Steinen  ebenfalls  zunahm.  
 Gegen  19  Uhr  erfolgte  ein  starkes Krachen  im Berge  und  
 um  23§  Uhr  borst  derselbe  an  der  Seite  und  ergofs  aus  
 der  Spalte  einen Lavastrom,  der  sich  dreihundert Schritte  
 breit  fortwälzte,  fünfhundert  Schritte  lang,  und  erlosch.  
 Gegen  5  U.  Nachts  aber  strömte  die  Lava  auf’s  Neue,  in  
 mehrere  Arme  getheilt,  herab.  Der  gröfste,  auf R esina  
 zu gehende,  war 548 neapolitanische Palmen breit und zwanzig  
 tief;  er  hatte  eine  Strecke  von  vierzehntausend  vierhundert  
 Palmen  durchlaufen.  Ein  anderer Arm  ging  seitwärts  
 ab  und  bedeckte  viele  Ländereien  bei  T or re  del  
 G reco.  Dieser  war neuntausend zweihundert Palmen lang,  
 zum  Theil  zweihundert  und  sieben  breit  und  zehn  tief.  
 Am  24.  Mai  standen  beide;  der  Hauptstrom,  der  auch  
 um  T o rre  d e l  G reco  ging,  verfolgte  seinen  Lauf  bis  
 an  das  Meer  und  stand  auch  am  21. Mai um 22 Uhr.  Die  
 Länge dieses Stroms betrug aclitundzwanzigtausend vierhundert  
 Palmen,  davon  die  ersten  sechstausend  12000  Palmen  
 breit und 8 tief,  die übrigen nur 188 breit,  aber 30 tief 1 
 1)  Diese Erzählung  ist wörtlich  aus  der Coli. acad. T. VI.  S. 618  
 genommen.  Eine  Quelle  ist  dort  nicht  angeführt  und  es  
 mangelt  mir  eine  nähere  Nachricht  darüber.  Der  Name  
 C a rls w ich   ist  auf  die  bekannte  französische  Gelehrsamkeit  
 in  der  Geographie  zu  schreiben.  Meine  Deutung  ist  
 willkührlich,  die  ganze  Thatsache,  wenigstens  so  wie  hier  
 geschildert,  verdächtig. 
 waren.  Die  mit stetem  Auswerfen  verbundene  Ergiefsung  
 von  Lava  dauerte  bis  zum  23.  Mai!). 
 1737,  im  September.  Ausbruch  des  A w atschins-  
 kaja  oder  Go r äl aj a  auf Kam t sc ha tka,  vierundzwanzig  
 Stunden  lang,  mit  Aschenregen  und Erdbeben  bei Lopa  
 tka  endigend2). 
 -----   am  6.  October.  In K am tsch atk a  ein äufserst 
 heftiges Erdbeben,  auf  welches  ein  von  fürchterlichen Erscheinungen  
 begleiteter  Ausbruch des K lu tsch ew sk aja  
 folgte,  der  acht  Tage  lang  dauerte.  Zugleich  wurden die  
 K u rilisch en   Inseln  erschüttert.  Das  Meer  gerieth  in  
 Bewegung,  überfluthete  das Land  in ungeheurer Höhe,  zog  
 sich  dann  so  zurück,  dafs  sein Grund  zwischen  der  ersten  
 und  zweiten  K u rilisc h e n   Insel  entblöfst  wurde.  Auf  
 dem  Lande  gingen  bedeutende  Veränderungen  vor;  mehrere  
 Ebenen wurden  zu Hügeln  erhoben;  an anderen Punc-  
 ten  erfolgten  Senkungen;  mehrere Ebenen  wurden in Seen  
 oder  Buchten  verwandelt 3). 
 ------  am  7.  December,  kurz  vor  11 U. Ab.  Erdbeben 
 zu  B oston  in  N ordam erica 4). 
 -----   am  29.  December.  Erdbeben zu S carborough 
 und  T aunton  in  E ngland  5) 6). 
 1)  Deila  Torre  S.  124  f.  cit.  D.  Franc.  Serao  Istoria  dell’  in-  
 cendio  del  Vesuvio  accaduto  nel mese  di  Maggio  dell’  Anno  
 1737.  Napoli  1740.  8. 
 2)  Mernm.  de  1’Acad.  de  St.  Petershourg,  1833,  II.  S. 11 — 28. 
 3)  v.  Hoff Gesch.  d.  Veränd.  Th.  II.  S.  416.  —  Lyell  Princ.  
 of Geol.  cit.  Chappe  d’Auteroche  S.  337. 
 4)  Philos.  Transact.  Vol.  L.  S.  13. 
 5)  Ebendas.  1741,  S.  804,  und  1748,  S.  398. 
 6)  Ein  vulcanischer  Ausbruch  auf  G u a d elou p e,  den  Kefer-  
 stein in dieses Jahr setzt,  hat nicht stattgefunden.  Ein Schreibfehler  
 scheint  das  J.  1797  in  1737  verwandelt  zu  haben.