einer Veränderung der Temperatur ausgesetzt, magnetische
Pole erhält; und dafs diese Pole verschiedene Lagen
erhalten, je nachdem die Temperatur-Veränderung an dieser
oder jener Stelle der Kugel bewirkt wird.
Ein diesen verwandter Versuch , ist von Barlow angestellt
worden 1). Dieser umwand eine hölzerne Kugel
mit einem zusammenhängenden Kupferdraht, so dafs
dieser in der Linie des 1 Aequators und vieler Parallelkreise
von 4§ zu Grad um die Kugel gelegt, dann
durch einen Meridian fortgeführt würde vom Aequator
bis zu jedem Pole mit dem einen Ende. Beide Enden
des D/ahtes wurden von den Polen an mit gefirnifs-
ter Seide umwunden, bis zum Aequator zurückgebogen,
dort zusammengebunden, und dann die Spitzen derselben
wieder aus einander gebogen und jede Endspitze mit dem
Pole einer starken Voltaischen Säule in Verbindung gesetzt.
Die auf diese Weise electrisirte Drahtumgürtung
brachte an einer darüber aufgehangenen neutralisirten Nadel
an allen Orten, die man unter dieselbe, sie im Zenith
betrachtend, führte (zu welchem Zwecke man die Kugel
mit den Segmenten eines Erdglobus überzogen hatte), dieselben
Lagen hervor, welche die Abweichungs - Nadel an
den gleichen Orten der Erde zeigt.
Barlow schliefst aus seinem Versuche auf einen atmosphärischen
Ursprung des Erdmagnetismus, und ist geneigt,
denselben der Sonne zuzuschreiben. SeeiecJc erkennt in
den seinigen einen Zusammenhang des Erdmagnetismus
mit einer gürtel - und streifenweise bestehenden Anordnung
von Metall- und Erzmassen im Innern der Erde,
und der Erhitzung gewisser Theile derselben durch den
vulcanischen Procefs. Diese Vorstellung verträgt sich allerdings
sehr wohl mit der Anordnung der Erscheinungen
der Vulcane und Erdbeben auf gewissen Linien, und zu1)
Philosoph, Transact. 1831. P. I. S. 99.
gleich mit der Veränderlichkeit der einzelnen Puncte in
diesen Linien, an denen die vulcanische Thätigkeit sich
abwechselnd zu erkennen giebt.
Einwirkung des Vulcanismus auf die Gestalt
der Erdoberfläche.
Die Ausbrüche der Vulcane und die heftigeren Erdbeben
haben auf der Erdoberfläche an mehreren Puncten
sichtbare Veränderungen hervorgebracht. Die Erhebung,
das Versenken, das Zerreifsen einzelner Landstriche — Erscheinungen
, deren oben gedacht worden ist, — haben die
Gestalt mancher Gegenden ganz verändert. Dafs alle Vulcane
allmählich vom Grunde des Meeres bis zu ihrer jetzigen
Höhe durch jene Wirkungen erhoben worden sind,
kann man nicht mehr als blofse Hypothese, man mufs es
als Thatsache annehmen.
Daher hat man zu allen Zeiten dem Erdvulcanismus
die gröfste Wirksamkeit auf die Bildung der Erdoberfläche,
wie dieselbe sich jetzt zeigt, zugeschrieben; und
gewifs mit grofsem Rechte.
Es zeigt sich hierbei die in dieser Hinsicht sehr beach-
tungswerthe Erscheinung, dafs die grofsen Vulcanlinien der
Erde der Richtung ihrer Gebirgsketten folgen. Die Vulcan-
linie des M ittellän d isch en M eeres und des inneren
Asia wird in paralleler Richtung begleitet, im Norden von
den Gebirgen P o rtu g a ls und Spaniens, von den P y renäen,
C evennen, A lpen, dem H äm us, T au ru s,
C aucasus, M uztagh, T liian-C han; im Süden vom
A tlas und seinen östlichen Ausläufern, von den die Sah
ara von N o rd -A fric a trennenden Höhen in F ezzan,
H arusch und O b eräg y p ten , von den Gebirgen von
Ira n , dem H indu-K oh, K oulkoun u. s. w.; diese Linie
nähert sich der Richtung des Aequators. Die beiden anderen
gröfseren vulcanischen Linien, in die Meridianrichtung
fallend, begleiten, die eine die gewaltige Kette des
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