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 ihren  unteren  Theilen  die  nächsten  an  dem  Sitze  der  die  
 vulcanisclien Erscheinungen  hervorbringenden Ursachen  zu  
 seyn,  denn  aus  ihnen  brechen  die  meisten  vulcanischeu  
 Erscheinungen  hervor;  die  häufigsten  Erdbeben  äufsern  
 sich  längs  den Füfsen  der  aus  diesen Massen  bestehenden  
 Gebirgsketten,  und  fast  alle  heifsen  Quellen  entspringen  
 aus  denselben.  Dennoch  aber  bietet  die  Beschaffenheit  
 dieser  die  tiefsten  uns  bekannten Theile  der  Erdrinde  bildenden  
 Felsarten  durchaus  Nichts  dar,  was  erlaubte,  in  
 ihnen  selbst  den  Sitz  der  zu  Hervorbringung  jener  Phänomene  
 erforderlichen  Wärme  zu  suchen. 
 Die  geringe  Menge  von  brennbaren  Stoffen,  die  sich  
 diesen  Felsarten  beigemengt  oder  eingelagert  finden,  als:  
 Schwefel,  Kohle,  Kiese,  Erdharz,  deren  Verbreitung,  so  
 weit  wir  sie  kennen,  auch  gar  nicht  bedeutend  ist,  kann  
 dazu  den  Stoff  nicht  liefern.  Die  Felsarten  selbst  sind  
 dazu  ebenfalls  nicht  geeignet;  und  man  kennt  keinen  der  
 Natur  eigenen  und  gewöhnlichen  Procefs,  der  in  diesen  
 Massen  eine  beträchtliche,  bis  zur  Entzündung  gehende,  
 und  zwar  durch  Jahrtausende  dauernde Erhitzung  hervorzubringen  
 vermöchte. 
 Können  wir  nun  in  diesen,  und  noch  viel  weniger  in  
 den  über  denselben  liegenden Felsarten,  den  Sitz  des vul-  
 canischen  Processes  nicht  auffinden,  so  müssen  wir  wohl  
 annehmen,  dafs  er  tiefer  als  diese  liege,  wozu  denn  auch  
 alle  oben  angeführten  Umstände  berechtigen. 
 Weiter,  nächst  der  Ansicht,  dafs  dieser  Sitz  in  einer  
 beträchtlichen  Tiefe  unter  der  Erdoberfläche  und  unter  
 den  Felsarten,  die  wir  die  primitiven  nennen,  zu  suchen  
 ist,  müssen  wir  auch  dabei  beharren:  dafs  die  vulcani-  
 schen  Erscheinungen  und  die, Erdbeben  nicht  zerstreute,  
 sich  zufällig  bald  da,  bald  dort  ereignende,  durch  äufsere  
 Ursachen  hervorgebrachte  Phänomene  sind,  sondern  dafs 
 ein  auf gewissen Naturgesetzen beruhender ununterbrochen  
 fortdauernder  Procefs  im  Innern  der  Erde  (in  welcher  
 Tiefe  wissen  wir  nicht)  besteht,  der  in  einem eigenthüm-  
 lichen Organismus  dieses Innern  gegründet  ist,  in  welchem  
 durch  immerfort  entwickelt  werdende  oder  bestehende  
 Hitze,  und  durch  die  Dilatation  des  Wassers  und  seine  
 Verwandelung in Dampf,  oder anderer festen Stoffe in Gase,  
 dieser  Procefs  beständig  genährt  wird  und  von  jeher  unterhalten  
 worden  ist.  Wir  müssen  die  Vorstellung  fest-  
 halten:  dafs  der  innere  Bau  der  Erde  und  das  Material  
 derselben  die Richtungen,  in  welchen  dieser Procefs wirkt,  
 bestimmen,  und  dafs  darum  immerfort  und  regelmäfsig,  
 und  jährlich  und  öfter,  dieselben  Striche,  ja  dieselben  
 Puncte  der  Oberfläche  von  seinen  Wirkungen  getroffen  
 werden,  andere  dagegen  ganz  oder  fast  ganz  davon  verschont  
 bleiben# 
 Humphry  Davy e  der  berühmte  Entdecker  der  metallischen  
 Basen  der  Erden  und  Alkalien,  hatte  den  Gedanken  
 gefafst,  diese  Metalloiden  könnten  wohl  die  den  
 Vulcanismus  erzeugende  Stoffe  seyn.  Diese,  glaubte  er,  
 die,  wegen  ihrer  starken Anziehung zum Sauerstoff,  in der  
 Atmosphäre  in  ihrer Reinheit nicht bestehen  können,  sondern  
 augenblicklich  oxydirt  werden,  könnten  wohl  im  Innern  
 der  Erde,  unter  grofsem  Drucke  und  abgeschlossen  
 von  der  Atmosphäre,  rein  und  in  grofsen  Massen  vorhanden  
 seyn.  Dort  könnten  sie,  von  dem  in  die  Erde  eindringenden  
 Wasser  der  Meere  und  der  Luft  der  Atmosphäre  
 erreicht,  oxydirt  werden,  wodurch  zugleich  die  
 Zersetzung  des  Wassers  erfolgen  und  das  Hydrogen  desselben  
 frei  werden  müfste.  Dieser  chemische  Procefs  
 würde  viele  folgende  nach  sich  ziehen,  die  Entwickelung  
 der  Hitze,  mehrerer  Gase,  und  viele  Combinationen  hervorbringen, 
   aus denen fast alle vulcanischen Erscheinungen  
 erklärt  werden  könnten.