des A etna Feuerströme (Lava?) ansfliefsen und eine dicke
Masse schwarzen Rauches aufsteigen, der die Luft verfinsterte,
unter einem Krachen, von weichem Guglielmini *)
sich ausdrückt: dafs es in solcher Stärke nur hervorgebracht
werden könnte, wenn alles grofse Geschütz der
ganzen Welt auf einmal abgefeuert würde.. Die Stöfse
dauerten bis in den September, und der A etna war niedriger
geworden, so dafs man zu F u rn ari und an andern
ähnlich liegenden Orten von V aldem o ne, wo man sonst
seinen Gipfel sah, ihn nicht mehr sehen konnte1 2). Eine
merkwürdige Folge dieses Erdbebens war, dafs der Grund
des Meeres um S ic ilie n , sowohl in Häven und Buchten,
als längs den offenen Küsten niedersank. Zu N o t o sank
auch die Hälfte einer langen Strafse nieder, und die andere
blieb hangen. Hie und da entstanden lange Erdspalten
von verschiedener Breite3). Dieses Erdbeben soll auch
empfunden worden seyn in C alab rien , M alta, in L ausanne,
Orbe, Y verdon und anderen Orten des W aatla
n d e s, wobei ein Steigen des Wassers' in mehreren
dortigen Seen wahrgenommen wurde. In einigen Gegenden
von F ra n k re ic h , T e u tsc h la n d und in H olland
will man gleichzeitig Erschütterung gefühlt haben 4).
1693, am 13. Februar. Erdbeben auf Island in der
Gegend des H ekla, welches auch im Meere empfunden
wird. Darauf folgt ein grofser Ausbruch des H ekla, der
bis gegen Pfingsten dauerte 5).
1) Catania distrutta. Palermo. 1695. 8.
2) Ferrara descrizione. S. 111. cit. Boccone, wahrscheinlich in
Museo di Fisica e di csperienze. Venetia 1694. 4. p. 1.
3) Philos. Transact. 1693 u. 1694. — Lyell Principles of Geo-
logy Th. I. S. 445.
4) Hamilton Observat. on nimmt Vesuvius etc. S. 59. — Biblio-
teca italiana T. XI. S. 347. — Bertrand, S. 83. — Coli,
acad. T. VI. S. 587.
5) v. Hoff Gesch. d. Veränd. Th. II. S. 385.
1693, am 4. Junius. Auf der Moluckischen Insel So-
rea oder C eroew a (6° 30' S. Br., 130° 50' 0. L. von
Greenwich) erfolgt nach heftigen Erdbeben ein vulcani-
scher Ausbruch mit Lavaergufs, durch welchen der ganze
Berg zerstört worden, versunken, und an seiner Stelle ein
feuriger See entstanden seyn soll, der sich fortwährend so
vergröfserte, dafs die meisten Einwohner der Insel sich
veranlafst sahen., dieselbe zu verlassen *).
— am 6. Julius. Erdstöfse zu M antua, P adua,
A vi gno n 2).
-—- am 16. December (alt. St.), Mittags 1 U. Erschütterung
zu F ra n k fu rt a. M. 3).
1694, am 12. März, gegen 3 U. Nachts, italienischer
Uhr. Nach ziemlich starkem Beben der Erde begann ein
Ausflufs von Lava am V esuv, und zwar aus dem Krater,
welchen seit dem Ausbruche vom J. 1660 die Lava all—
mählig gefüllt hatte. Sie flofs in den F osso dei C ervi
und füllte denselben fünfzehn Palmen breit und achte tief.
Der Strom theilte sich dann und ging theils gegen T o rre
del' G reco, theils gegen S. G iorgio a C rem ano.
Nach vier Tagen blieb er stehen 4).
—— In demselben Monat bebte die Erde am Aetna
und dieser Vulcan warf viel Sand und Asche aus, die bis
nach M alta getrieben wurde. Im August erfolgte wieder
ein Auswurf von Asche, der C atan ia sehr belästigte5).
1) v. Hoff Gcsch. d. Veränd. Th. II, S. 429. — Philos. Transact.
Nr. 216. Vol. 19. S. 49. |— L. v. Buch, Canar. Ins. S. 366.
2) Kef'erstein, ohne Ang. d. Quelle.
3) Lersner's Chronik; Kriegk a. a. 0 . — Bghs.
4) Deila Torre teutsche Uebers. S. 118. — Ant. Bulifonc Lettere
nelle quale si da distinto ragguglio dell’ incendio del
Vesuvio succednto d’Avril 1694 etc. Napoli 1694. 12. mit
Abbild.
5) Ferrara descriz. S. 112,