nung angegeben worden ist, nur oft noch stärker. Ein
Beobachter, der Zeuge eines Ausbruchs des Vulcans Ki-
rauea auf den Sandwich-Inseln war, sagt, dafs das Brausen
aller Dampfmaschinen in der Welt zusammengenommen
gegen das Getöse im Kirauea nur ein sanftes Säuseln
würde genannt werden können. Wenn man von dieser
Schilderung auch Vieles auf die Phantasie des Erzählers
schreiben mufs, so bleibt davon doch noch genug zu
einer imposanten Vorstellung von dem Tosen eines Vulcans.
2. E r d b e b e n, in der nächsten Gegend um die Stelle,
an welcher der Ausbruch erfolgt, zuweilen auch weit umher
verbreitet, doch mit der Entfernung vom Vulcan schwächer
werdend.
3. A ufbrechen des Bodens. Da, wo schon offene
Krater bestehen, erfolgen wohl auch Ausbrüche aus
diesen ohne neues Aufreifsen des Bodens. Dieses aber erfolgt
allerdings auch, vornehmlich bei den heftigeren Ausbrüchen
an den Seiten von Vulcanen, die offene Krater
haben, wie der Aetna, Vesuv u. s. w. Das Aufbrechen
geschieht gewöhnlich in der Form von Spalten, die zuweilen
eine sehr beträchtliche Länge, von mehreren hundert
auch tausend Fufs haben. An der Seite von Vulcanen haben
sie gewöhnlich die Richtung vom Gipfel des Berges
senkrecht auf den Umkreis seines Fufses; und entstehen
deren mehrere, so liegen sie gewöhnlich in Einer Linie.
4. Wo ein offener Krater vorhanden ist, Auf st eigen
von R auch aus diesem, mit grofser Heftigkeit, und
hoch in die Luft getrieben.
5. A u sb ru ch e n tz ü n d e te r und g lü h en d er
S to ffe aus dem Krater, oder aus den neuentstandenen
Spalten; bei Nacht von flammenartigem Ansehen, die bis
zu der Höhe von mehreren tausend Fufsen über die Krater
emporgetrieben werden und worunter sich Steine und
Lavastücke, diese zum Theil noch glühend und weich, befinden.
Die Dampfwolken haben die charakteristische Gestalt
eines hohen Stammes mit oben flach ausgebreiteter
Krone, einem Schwamme oder einer Pinie ähnlich.
6. A u sström en der L ava, entweder aus dem
Krater oder, und zwar am meisten, aus den neu aufgebrochenen
Spalten. Lava ist erweichte oder wirkliche geschmolzene
Felsart, und zwar, wie es scheint, von verschiedenen
Bestandtheilen.
7. A usw erfen von so g en an n ter A sche aus
dem Krater, d. i. zu Staub zermalmte Stein- und Lava-
Theile, die zu einer beträchtlichen Höhe in die Luft getrieben
werden. Diesen Aschenauswurf hält man für den
letzten Act des vulcanischen Ausbruchs. Die Asche ist im
Anfänge schwarz und aus gröberen Körnern bestehend,
gegen Ende des Auswerfens fällt sehr feine weifse Asche.
Sie ist oft mit Wasser gemengt.
8. E rh eb u n g des B odens; um den Punkt des
Ausbruchs Eine Erscheinung, die nicht bei jedem Ausbruche
wahrgenommen wird.
9. H e ftig e B ew egungen in dem dem VuL
cane nahe g eleg en en M eere erfolgen zuweilen.
10. M o fe tte n , oder schädliche Gasarten entsteigen
dem Boden um den vulcanischen "Ausbruch, während
und oft lange nach demselben.
Das Beben der Erde in der Gegend des Ausbruchs
und das unterirdische Getöse, von Zeit zu Zeit mit den
heftigsten Detonationen abwechselnd, dauert gewöhnlich
mit kurzen Unterbrechungen während des ganzen Ausbruchs
fort.
In den den Vulcanen entsteigenden Darapfwolken entstehen
fast immer heftige B litz e , von denen aber die
wenigsten zur Erde fahren, sondern die meisten in die
Dampfwolke Zurückschlagen.
Sehr oft fallen während dem Ausbruche oder gegen
das Ende desselben aus den sich weit verbreitenden Dampfwolken
die heftigsten Regengüsse nieder.